20. Internationales Rupert Hollaus Rennen

Mit über 400 Startplätzen mit neuen und historischen Bikes

Ende August steigt am Red Bull Ring die 20. Ausgabe des Rupert Hollaus Rennens. Hier treten insgesamt 400 sowohl neue, als auch alte Motorräder in 14 Klassen an.

Am 26. und 27. August 2023 sollen über 400 Motorrad Enthusiasten, Weltmeister, Legenden und Stars aus 9 Nationen beim "20. Internationalen Rupert Hollaus Rennen" für Rennaction am Red Bull Ring sorgen. Bis zu 100 Jahre alte Vintage-Eisen, geschichtsträchtige Rennmotorräder und Seitenwagengespanne sollen dabei alte Zeiten hochleben lassen. Moderne und leistungsstarke Motorräder gehen in den "schnellen Klassen" Superbike und Supersport an den Start. Bei den Rennen der "Internationalen Sidecar-Trophy" und "historischen Seitenwagen" sollen indes die Akrobaten auf drei Rädern zu bewundern sein. Heute selten gezeigte und berühmte Rennmotorräder sollen anschließend bei der "Parade der Legenden" von Weltmeistern, Stars und Rennfahrern am Ring gefahren werden. Besucher haben mit einer Eintrittskarte Zutritt zu Fahrerlager, Pitlane und Ausstellungsbox.

14 Klassen für die Bike-Rennen

Gewertet werden insgesamt 14 Klassen von Superbike, Supersport, Youngtimer, Vintage, historische Motorräder und Seitenwagen in den Gruppen "Speed" und "Gleichmäßigkeit". Handgemachte Trophäen und ein Lorbeerkranz erwartet die Gewinner. Die Rennfahrerinnen werden mit Damenpreisen geehrt, Sponsor "Fuchs-Silkolene" wird "gewichtige" Rennfahrer derweil mit Motorölen aufwiegen. Die "Parade der Legenden und Stars" wird anschließend aus den Fahrern Gianfranco Bonera, Pier Paolo Bianchi und Tobias Moretti bestehen. Gianfranco Bonera errang in der 500ccm-Klasse auf der MV Agusta den Vizeweltmeistertitel 1974 und ging von 1973 bis 1980 in der MotorradWeltmeisterschaft an den Start. Er wird eine seltene und historisch bedeutsame MV-Agusta 350/6 Zylinder aus der Sammlung von Bernd Wagner fahren. Der 125ccm-Spezialist und 3-fache Weltmeister Pier Paolo Bianchi (50/80 und 125ccm) soll auf Morbidelli und Benelli bei den Paraden fahren. Der österreichische Schauspieler Tobias Moretti ist für seine Motorrad- und Motorsport-Affinität bekannt, auch er soll eine MV-Agusta 500/4-Zylinder (Baujahr 1969) im Renntempo um den Spielberg bewegen, sein Bruder Thomas Bloéb, wird auch am Rennen aktiv teilnehmen. Franky Zorn, österreichischer Eisspeedwayfahrer, 2-facher Vizeweltmeister (2000/2023) und 2-facher Europameister (2008/2023) wird in der Klasse bis 400ccm seine Siege der Jahre 2021 und 2022 auf seiner 2-Takter-Yamaha verteidigen wollen.

Ausstellung legendäre Rennmotorräder mit spannenden Geschichten

MV Agusta Sammler Bernd Wagner, Moto Guzzi-Rennmotorrad-Sammler Pino Todero, der Italo-Technikspezialist aus Ingolstadt Guiseppe Ioannoni und sein Racing-Team "IoannoniCorse" wollen berühmte und geschichtsträchtige Rennmotorräder der Marken MV-Agusta, Ducati, Moto Guzzi, Gilera, Paton BL3, MZ, Norton, Laverda, Benelli und weitere vorführen. Neben der äußerst seltenen MV Agusta 350/6 Zylinder, einer modernen MotoGP-Ducati soll auch eine sehr rare "Moto Guzzi Otto Cylindri" mit 500 ccm V8-Motor, gebaut und im Renneinsatz von 1955-1957, sowie eine Benelli Rennmaschine mit 4 Zylindern aus einer italienischen Privatsammlung für die Besucher zu besichtigen sein und bei der Parade seine Runden drehen. Dieses Meisterwerk italienischer Renntechnik wurde 1957 sieben Jahre vor der Honda 250/6 Zylinder - gebaut, um gegen die aufkommende Konkurrenz bei Bedarf eine passende Antwort zu haben. Die Konkurrenz entwickelte und baute auch 6-Zylinder, der Welt-Motorsportverband FIM änderte jedoch das Reglement und erlaubte nur noch maximal vier Zylinder für diese Klasse.

Hawker – am Start steht ein 100 Jahre altes Mototorrad

Als ältestes teilnehmendes Motorrad wird eine britische HAWKER SV 550, Baujahr 1923, 1-Zylinder, 4-Takt bei der Parade mitfahren. Es wurden damals nur 80 Stück davon produziert, der Inhaber dieser mit ihren Flugzeugen bekannt gewordenen englischen Firma, Harry Hawker verunglückte bei einem Testflug 1921 tödlich, die Motorradproduktion wurde 1924 eingestellt. Von diesem 4-Takt Modell haben heute nur 3 Stück überlebt, wobei sich zwei davon in Großbritannien im Museum befinden und die Produktionsnummer 39 von 80 beim Sammler von Vorkriegsmotorrädern Christian Gurtner in Heiligenkreuz in Niederösterreich steht. Sie ist mit Gaslicht einzelgenehmigt und zum Straßenverkehr zugelassen. Weiters stehen eine Raleigh Super Sports Modell No. 6 (Bj. 1924), die österreichische Rekord- und die Staatsmeistermaschine von Rudi Thalhammer und Wolfgang Stropek Norton Manx 30M (Bj. 1961), eine Matchless Seeley G50 MK III) sowie der Nachbau des Laverda SF-Gespannes der Brüder Caprovi am Start.

Highlight Sidecars

Der Gespannsport erfreut sich seit einigen Jahren wieder besonderer Beliebtheit. Die Artistik der Beifahrer, ehemals Schmiermaxe genannt, beeinflussen mit ihrer enormen Kraft und Körperbeherrschung die Kurventechnik der Fahrzeuge auf 3 Rädern. In zwei Klassen (600 und 1000ccm) kämpfen 32 Teams der Internat. Sidecar Trophy um die Meistertitel 2023, das Rennen in Spielberg ist das sechste von sieben Rennen in diesem Jahr (www.sidecar-trophy.de) Die historischen Seitenwagen starten mit beeindruckenden Fahrzeugen, in welchen die Beifahrer sitzend, kniend oder liegend bei hohen Geschwindigkeiten das Gespann trimmen.

Highlight Klasse Supersport und Superbike

In den schnellen Klassen "Supersport und Superbike" geht es mit der Geschwindigkeit richtig zu Sache. Rennmotorräder mit bis zu 250 PS, über 300 km/h Höchstgeschwindigkeit und Fahrer der Spitzenklasse wie z.B. Chris Zaiser, 3-facher österreichischer Staatsmeister und ehemaliger Teilnehmer der Supersport-, Superbike- und Langstrecken-Weltmeisterschaft oder Christian Zwedorn, 3-facher österreichischer Staatsmeister, Honda Cupsieger und Superbike-Starter, bewegen ihre modernen Superbikes im Stile der MotoGP über den Red Bull Ring. Es wird am klassischen und schnellen Kurs gefahren, also nicht durch die Schikane, welche 2022 für die MotoGP aus Gründen der Sicherheit gebaut und erstmals befahren wurde.

Lorbeerkranz und Trophäe für die Sieger

Handgemachte Trophäen vom Bad Haller Metallspezialisten Wolfgang Terschl erwarten die ersten drei am Siegerpodest pro Klasse in den Wertungen "Speed" und "Gleichmäßigkeit". Die Sieger sollen anschließend traditionell mit Lorbeerkranz geehrt werden. Sponsor Silkolene-Fuchs verlost außerdem Öle im Gewicht des Fahrers. Das Team des Red Bull Rings soll mit Medicalcenter, Rennärzten, Rettungshubschrauber und über 50 Streckenposten für die Sicherheit der Fahrer und Besucher sorgen. Racecontrolfahrer aus dem "Team Terschl Austria" in PS-starken Renn- und Sportwagen leiten die Rennfahrer in den Einführungsrunden und bei Rennunterbrechungen. Besucher haben die Möglichkeit, mit einem Rennwagen als Gast gegen einen Unkostenbeitrag mitzufahren. Der Veranstalter Verein IGFC (IG Formel Classic) aus Behamberg bei Steyr organisiert seit 2003 nationale und internationale Oldtimerveranstaltungen und Motorradrennen, seit 2004 das "Rupert Hollaus Rennen". Bekannt sind die Straßen- und Bergrennen in Großraming, Behamberg, und Goldberg. Obmann ist der frühere Motorradrennfahrer Wolfgang Stropek, einer von vier weltweit, die sowohl Weltmeisterschaftspunkte in Solo- und Seitenwagenklassen erzielten.

Weitere Informationen unter www.igfc.at

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Bericht vom 28.06.2023 | 16.024 Aufrufe

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