Biker spenden 9000 Euro für Brandopfer in Albanien

Kollege Wolf mit großartiger Spendenaktion

Die Motorrad-Community hält zusammen und hilft, wenn Not am Mann ist. Das hat uns nun Wolf mit seiner Bike on Tour Community bewiesen. Hut ab!

"Wer schnell und unkompliziert hilft, hilft doppelt", sagte sich Kollege Wolf, und startete einen Spendenaufruf für eine Familie in Albanien, deren Hotel nach einem Elektrik-Schaden bis aufs Erdgeschoss abgebrannt ist. Vor Jahren hatten ihm die Besitzer bei einem Reifenplatzer auf einer Offroadtour in den albanischen Bergen geholfen und seither stand die Destination schon öfter auf seinem Reiseplan, entwickelte sich eine Freundschaft.

Die Bilder vom brennenden Haus gingen ihm unter die Haut, zumal der Schaden nicht versichert gewesen ist und die Familie Guri vor den Trümmern ihres Lebenswerkes stand. Offenbar nicht nur ihm. Die Spendenbereitschaft der Biker-Community übertraf seine Erwartungen, insgesamt kamen 9000 (!) Euro zusammen. "Gerade in Zeiten wie diesen, wo durch Pandemie, Ukraine-Krieg und Teuerungen in allen Belangen jeder selber schauen muss, wo er bleibt, ist das absolut keine Selbstverständlichkeit", dankt Wolf, auf dessen Spuren auch schon andere Biker aus Österreich, Deutschland und der Schweiz dort genächtigt haben, allen Spendern, "aber wahrscheinlich kennen viele Motorradreisende das Gefühl selbst, dass ihnen in fernen Ländern, von Leuten, die wenig haben, eine herzliche Gastfreundschaft widerfährt oder ihnen bei Pannen selbstlos geholfen wird. Auf diesem Wege wollten offenbar viele etwas zurück geben."

Übergabe im Wolf-Stil

Überbracht hat er das Geld standesgemäß mit dem Motorrad. "Jeder einzelne der 2.828 Kilometer war es wert, in die dankbaren Gesichter zu blicken", beschreibt Wolf die emotionale Übergabe. Schließlich sind 9000 Euro nicht nur mehr als eine Million albanische Lek, sondern von der Kaufkraft das zwei- bis dreifache von dem wert, was sie in unseren Breiten wären. "Ich habe fünf Söhne, und solange ich und sie leben, werden alle Motorradfahrer bei uns im Tal sicher sein, wir ihnen helfen, wenn sie Probleme haben", sagte der sichtlich gerührte Familienvater, und Jimmy Guri - der damals 2014 das Motorrad von Wolf mit einem Transporter aus den unwegsamen Bergen chauffierte - ergänzte: "Wir waren wirklich verzweifelt und am Boden, aber die tolle Hilfe der Community macht uns neuen Mut."

Der Wiederaufbau hat schon begonnen, spätestens 2024 wollen die Guris wieder allen Reisenden, ob auf zwei oder vier Rädern, ein Quartier bieten können. Und Wolf wurden die Satteltaschen der Husqvarna Norden 901 für die Heimreise mit selbstgemachtem Tee, Kastanien, Wal- und Haselnüssen vollgestopft…

Bericht vom 17.11.2022 | 5.094 Aufrufe

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