Verbot für Verbrenner Motorräder in Wien ab 2025?

Petition will Verbrenner Motorräder in Wien ab 2025 verbieten

Laut einer Petition sollen ab 2025 nur mehr emissionsfreie Mopeds und Motorräder durch Wien fahren. Hier die Hintergründe.

Unter dem Kürzel LeSaMo25, also "Leise saubere Mopeds 2025" fordert eine Gruppe das Verbot von Motorrädern, Rollern und Mopeds mit Verbrennermotoren in der Stadt Wien. Als Hauptgründe werden Lärm und Abgase genannt.

Motorrad Lärm als Ursache Nummer 1

Als erster Angriffspunkt wird der Lärm von Motorrädern genannt, da die Motoren nicht wie bei Autos durch ein Gehäuse abgeschirmt sind. Diese Geräuschentwicklung soll die Lebensqualität senken und für Stress und Nervosität sorgen. Abrollgeräusche von Autos und deren Lärm scheint kein Problem zu sein. Nur zur Info: Laut den letzten Daten aus 2019 der Stadt Wien waren in diesem Jahr 714.960 Autos in der Bundeshauptstadt zugelassen, bei Krafträdern waren es 91.323.

Abgase als Ursache Nummer 2

Laut der Website der Petition scheint aber die Emission von Abgasen das größere Problem zu sein. Als Hauptziel werden hier Zweitaktmotoren gewählt, die angeblich noch "weit verbreitet" sein sollen. Dazu bezieht man sich im Kapitel "Abgase" auf eine wissenschaftliche Untersuchung die im Nature Communications Journal veröffentlicht wurde. Doch sieht man genauer hin, macht das Datum stutzig: Die Studie stammt aus 2014 - nicht gerade aktuell - und bezieht sich zum Teil auf die Euro2 Norm. Heute, im Jahr 2022 sind wir bereits bei der Euro5 Norm. Solche Normen werden von der EU forciert, um eben jene Luftqualität sinnvollerweise zu verbessern.

Die Petition sammelt seit Oktober 2021 Unterschriften und fordert von der Stadt Wien einen Stufenplan zu erstellen, oder den Umstieg auf emissionsfreie Mobilität zu erleichtern. Laut Krone.at ist Initiator Torsten Decker der Diskurs wichtig. Ihm ginge es darum, den Missstand bei älteren Fahrzeugen aufzudecken, ein komplettes Verbot ab 2025 hält er selbst für etwas zu sportlich.

Lebenswerte Städte sind wünschenswert!

Natürlich wollen wir festhalten, dass auch wir für ein stetiges Verbessern der Lebensqualität in unseren Städten sind. Doch braucht es hier allgemeine Ansätze. Petitionen wie diese, die sich auf veraltete Daten beziehen, sowie leere Argumente in den Raum werfen und das Problem in einer Gruppe suchen, sind nicht hilfreich. Wenn, braucht es allgemein gültige Regeln, die niemanden bevorzugen oder benachteiligen. Denn ein solches Verbot würde eine Enteignung von tausenden Menschen bedeuten.

Bericht vom 15.04.2022 | 24.238 Aufrufe

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