Auf dem Motorrad sicher durch den Herbst

Herbstliche Touren

Bevor das Motorrad endgültig in die Winterpause geht, noch einen Ausflug machen: Das ist für viele Biker einer der Höhepunkte der Saison. Damit aber alle Beteiligten Spaß daran haben, gilt es einiges zu beachten.

Dies gilt natürlich nicht nur für herbstliche Touren: Wer auf dem Bike unterwegs ist, sollte für ausreichenden Versicherungsschutz sorgen. Hierzu gehört neben einer guten Kfz-Haftpflichtversicherung auch eine Unfallversicherung. Das sorgt bereits für ein sicheres Gefühl, bevor man die Maschine startet. Warum eine finanzielle Absicherung so wichtig ist: 2019 verunglückten insgesamt 28.426 Motorradfahrer auf deutschen Straßen. Das geht aus den Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervor. Dabei war ein Pkw der häufigste Unfallgegner. Selbst wenn es bei einem Unfall also nur Blechschäden gibt, sind Streitereien vielfach vorprogrammiert. Die passende Police wirkt in solchen Fällen nicht nur finanziell entlastend.

Trotz dieser Zahlen ist Motorradfahren nach wie vor beliebt. Spannenderweise jedoch nicht primär bei jungen Wilden: Laut einer aktuellen Studie des Vergleichsportals Verivox sind es nämlich vor allem die 50- bis 60-Jährigen, die ihrer Leidenschaft fürs Zweirad nachgehen. Interessanterweise ist der Frauenanteil unter den Bikern nach wie vor gering: In der Auswertung gab es keine zehn Prozent weiblicher Motorradfahrer.

Im Fokus bei den meisten Fahrern liegen Touren durch schöne Landstriche Deutschlands und da gibt es einiges zu entdecken. Für Nordlichter zum Beispiel ist die Elbuferstraße ein echter Klassiker. Sie gehört nicht von ungefähr zu den schönsten Strecken im Norden. Wer es lieber hügelig mag, ist auf einer Tour durch die Eifel gut aufgehoben. Sie führt durch das Dreiländereck Deutschland-Belgien-Luxemburg und verbindet Naturerlebnisse mit kulinarischem Genuss in kleinen Gasthöfen und natürlich beim Probieren der belgischen Schokolade.

Die meisten Motorradfahrer in Deutschland sind in Bayern gemeldet, nämlich rund 900.000 von insgesamt 4,4 Millionen. Ob es daran liegt, dass im Freistaat eine riesige Auswahl spannender Touren zur Verfügung steht? An Gewässern wie dem Walchensee vorbei oder auf den Passstraßen der Allgäuer Alpen warten viele Fahrerlebnisse darauf, entdeckt zu werden.

Risiken kennen – und vermeiden

So schön eine Tour durch die herbstliche Landschaft auch ist: Für Motorradfahrer birgt diese Jahreszeit einige Risiken. Dazu gehören zum Beispiel Wetterphänomene wie aufkommender Nebel, der die Sichtweite auf ein Minimum reduziert. Auch Regenschauer oder Frost können den Biker im Herbst beeinträchtigen. Dass dann eine ausreichende Beleuchtung des Bikes lebensrettend sein kann, versteht sich von selbst. Das sollte jedoch nicht nur für das Rad gelten. Auch der Fahrer muss im Herbst gut sichtbar sein. Reflektoren an der Kleidung sind also ein Muss.

Die Lichtverhältnisse können ebenfalls zum Problem werden. Fahren in Dämmerung und Dunkelheit fordern höchste Konzentration nicht nur von Bikern, sondern auch von Autofahrern, die Motorradfahrer aufgrund der schmalen Silhouette erst spät erkennen. Da hilft es beiden, wenn auch der Biker um diese Problematik weiß und seine Fahrweise ebenfalls anpasst.

Apropos Kleidung: Wer im Herbst Motorrad fährt und dabei auskühlt, wird schneller müde, weil Kälte Energie verbraucht. Dementsprechend wird man auf dem Bike auch schneller unkonzentriert. Daher sollte die Motorradkleidung nicht nur gut sichtbar sein, sondern auch warm genug. Hier fährt man am besten mit dem sogenannten Zwiebelprinzip: Mehrere Schichten warmhaltende Kleidung, die bei einem Stopp in der Herbstsonne ganz einfach reduziert werden kann.

Die Sicherheit von Helmen wird ständig getestet und verbessert. Aber auch das beste Modell ändert nichts daran, dass das Visier oft stiefmütterlich behandelt wird. Jetzt im Herbst kann das fatale Folgen haben: Bei tief stehender Sonne oder früher Dämmerung wird die Sicht extrem eingeschränkt, wenn das Visier schmutzig oder verkratzt ist. Daher sollte man es bei Beschädigungen austauschen. Dazu kommt, dass ein Helmvisier bei Nebel schnell beschlagen kann. Hier sind doppelwandige Visiere eine gute und sichere Idee. Übrigens: Selbst, wenn man einen Unfall nicht verschuldet, kann es zu Problemen mit der Kfz-Versicherung kommen, wenn man keinen Helm getragen hat. Das nennt sich Mitverschulden gegen sich selbst.

Kurz vor dem Winter nutzen Landwirte Schönwetterperioden noch mal aus, um letzte Arbeiten auf den Feldern zu erledigen. Dabei hinterlassen sie bisweilen verschmutzte Fahrbahnen, die in Kombination mit leichtem Regen die reinsten Seifenbahnen ergeben. Beinahe noch gefährlicher ist nasses Laub auf der Straße. Denn das bildet einen schmierigen Belag, der das Bremsen schnell zur Rutschpartie macht. Für unvorhergesehene Bremsmanöver sorgen in der kühlen Jahreszeit auch Wildwechsel, die jetzt besonders oft auftreten, weil die Tiere vermehrt auf Futtersuche sind. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wählt deshalb bei seiner Kfz-Versicherung einen Teil- oder Vollkaskotarif, der auch Wildschäden abdeckt

Gerade wegen der oftmals prekären Straßenverhältnisse im Herbst ist ein genauer Blick auf die Reifen vor dem Start einer Tour wichtig. Profiltiefe und Reifendruck müssen stimmen. Im Herbst sollte man zudem auf härtere Touring-Reifen zurückgreifen und extreme Schräglagen in Kurven besser vermeiden.

Wer diese Tipps beachtet, kann sich auf wunderschöne Touren durch den Herbst freuen, bei denen die üblichen Routen nicht so stark frequentiert sind wie im Sommer. Platz genug also, um die Maschine vor dem Winter noch mal auszufahren.

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Bericht vom 06.09.2020 | 3.645 Aufrufe

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