Tipps für das erste Motorrad

Das sollten Einsteiger wissen

Einsteiger haben häufig nicht das notwendige Fachwissen, technische Mängel zu erkennen. Auf sichtbare Mängel sollten Käufer dennoch achten, beispielsweise ob das Motorrad Schleifspuren und viele Kratzer hat oder ob irgendwo Flüssigkeit austritt. Schwerwiegende Fehler, beispielsweise an der Elektronik, sind nicht so ohne Weiteres erkennbar.

Manchen ereilt es früher, andere später das Motorradfahren, die Freiheit auf zwei Rädern spüren. Sobald dann der Motorradführerschein auf dem Tisch liegt, gibt es kaum einen größeren Wunsch als das eigene Motorrad. Damit es am Ende kein böses Erwachen gibt, sollten Motorrad-Neulinge ein paar Tipps beachten. Die erste Frage lautet immer: neu oder gebraucht? Dabei ist, ähnlich wie beim Kauf eines Autos, zu bedenken, dass gerade am Anfang der Wertverlust besonders hoch ist. Bei einem gebrauchten Motorrad gibt es andere Unsicherheitsfaktoren, wie beispielsweise mögliche Reparaturen in naher Zukunft oder ob der Preis fair ist.

Planung des Motorradkaufs

Die Anschaffung eines Motorrads entscheiden die wenigsten ganz spontan und aus dem Bauch heraus. Die Entscheidung ist durchdacht. Allerdings ist nicht immer das dafür notwendige Geld sofort vorhanden. Dann hilft ein günstiger Kredit. Damit die Kosten monatlich gering bleiben und eventuelle Wertverluste durch kleine Missgeschicke, wie Probleme beim Abstellen, sich nicht so stark bemerkbar machen, ist es zunächst vernünftiger, ein gebrauchtes Fahrzeug zu erwerben.

Bei der DAT (Deutschen Automobil Treuhand GmbH) können Biker sich anhand der Fahrzeugdaten den aktuellen Wert des Bikes anzeigen lassen. So erfahren sie leicht, ob der verlangte Preis tatsächlich gerechtfertigt ist. Für die Finanzierung gibt es keine speziellen Motorradkredite. Allerdings ist es möglich über eine Gebrauchtwagenfinanzierung ein Motorrad zu finanzieren. Das ist bei vielen Anbietern im Internet oder auch bei den Händlern direkt möglich.

Der Vergleich lohnt sich – alt oder neu?

Um die Verkaufspreise besser vergleichen zu können, lohnt sich ein Blick auf das Angebot. Dabei bekommen Biker auch ein Gefühl für den Wertverlust nach einem oder mehreren Jahren. Ein gebrauchtes Bike ist deutlich billiger als ein neues. In den ersten beiden Jahren kommt es durchschnittlich zu einem Wertverlust von 30 Prozent. Das bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass die Sicherheit der Fahrzeuge im selben Ausmaß nachlässt. Eine Werksgarantie gibt es dafür allerdings nicht.

Auf ein neues Motorrad gibt es zwar Werksgarantie, im Gegenzug müssen die Fahrzeuge regelmäßig zur Inspektion, sonst kann der Wertverlust noch höher ausfallen. Es ist außerdem wichtig, mit seinem neuen Begleiter pfleglich umzugehen. So lässt sich der Wiederverkaufswert erhalten. Allerdings sind dadurch die Inspektions- und Wartungskosten höher als bei einer gebrauchten Maschine. Zumal es bei einer gebrauchten Maschine möglich ist, verschiedene Wartungsarbeiten selbst zu erledigen, was am Ende die Kosten senkt.

Augen auf! – diese Merkmale sind besonders wichtig

Beim Kauf eines gebrauchten Bikes gibt es keine Garantier. Es heißt: Gekauft wie gesehen. Verkäufer haben die Pflicht, darauf hinzuweisen, wenn das Motorrad einen Unfall hatte. Beim Händler gibt es eine Gewährleistung von zwei Jahren, die gesetzlich geregelt ist.

Auch wenn der Händler oder Privatverkäufer vertrauenswürdig ist, ist es dennoch wichtig, die technischen Merkmale genau zu prüfen. Wer sich selbst nicht so gut auskennt, kann vielleicht einen Freund mitnehmen, der darüber mehr weiß.

Folgende Punkte sind neben dem Gesamteindruck wichtig:

  • Sind Bremslicht und Scheinwerfer in Ordnung?
  • Hatte das Bike einen Unfall?
  • Ist die Maschine noch im Originalzustand oder gibt es Eintragungen in den Papieren?
  • Sind Roststellen vorhanden?
  • Treten Flüssigkeiten aus?
  • Lassen sich Bremse, Bowdenzüge und Lenkung einwandfrei bedienen?

Weitere wichtige Details

Einsteigern fehlt oft das Wissen zu den verschiedenen technischen Elementen. Dennoch sollten sie wenigstens sichtbare Mängel erkennen können. Dazu gehören Schleifspuren oder Flüssigkeitsaustritt. Schwierigere Fehler, wie die Funktion elektronischer Teile, kann ein erfahrener Biker oder ein Zweirad-Mechaniker erkennen. Manchmal lohnt es sich auch, einen Gutachter zu fragen. Je nach dem Wert des Motorrades kann eine Checkliste hilfreich sein, deren einzelne Punkte sich überprüfen lassen.

Ein wichtiger Punkt ist der Rahmen. Um zu überprüfen, ob der Rahmen verzogen ist, muss das Motorrad aufgebockt werden. Wenn der Lenker gerade steht, gilt es die Räderflucht genau zu überprüfen. Kommt es hier zu Abweichungen, ist wahrscheinlich der Rahmen verzogen. Das ist ein wichtiger Grund, das Motorrad nicht zu kaufen. Wenn der Verkäufer das Motorrad vor der Probefahrt schon warmgefahren hat, kann das ein Hinweis auf eine mögliche Manipulation sein. Außer, der Verkäufer hat eine logische Erklärung dafür. Während der Probefahrt sind das Fahrverhalten und auch Motorgeräusche wichtig.

Welches Bike passt zum Fahrstil?

Die wenigsten Neulinge in der Motorradszene haben schon einen eigenen Fahrstil. Sie wissen auch selten, was sie von ihrer Maschine erwarten. Einige fahren lieber langsamer und sicherer, andere fahren lieber rasant. Immer ist eine Portion Abenteuerlust beim Motorradfahren mit dabei.

Ein paar wichtige Fragen lauten

  • Ist das Bike nur für ausgebaute Straßen oder soll es auch im Gelände fahren können?
  • Ist das Bike für schnelle Autobahnfahrten gedacht oder für gemächliche Touren auf ruhigen Landstraßen?

In vielen Ländern locken interessante Motorradstrecken. Einige verspüren den Fahrgenuss erst, wenn sie besonders schnell fahren, andere wollen schöne Landschaften sehen. Auch das Alter und die Erfahrung beeinflussen den Fahrstil. Das heißt allerdings nicht, dass die über Vierzigjährigen nicht mehr dem Reiz der Geschwindigkeit erliegen.

In der Szene beliebte Motorräder

Wer sich sein erstes Motorrad kauft, egal ob gebraucht oder neu, orientiert sich möglicherweise an den Fahrzeugen im Freundeskreis. Das Angebot auf dem Gebrauchtfahrzeugmarkt ist vielfältig. Die fünf wichtigsten Marken sind: BMW, die legendäre Harley-Davidson, Honda, Kawasaki und Yamaha.

Kleine Maschinen sind sehr gut für den alltäglichen Gebrauch und das Herumfahren in der Stadt geeignet. Die großen, sportlichen und leistungsstarken Maschinen eignen sich besonders für schöne Wochenendtouren oder eine Fahrt in den Urlaub.

Autor

Bericht vom 10.05.2019 | 32.189 Aufrufe

Empfohlene Berichte

Pfeil links Pfeil rechts