Hintergründe,Tipps und Verhalten im Ernstfall

Motorrad-Diebstahl

Jährlich werden allein in Deutschland etwa 33.000 Mopeds, Motorräder und vergleichbare Zweiräder gestohlen. Von diesen können im Durchschnitt gerade einmal 20 Prozent aufgeklärt werden. In Österreich ist die relative Diebstahlrate sogar noch wesentlich höher: In dem verhältnismäßig kleinen Land wurden allein 2013 über 1300 Krafträder gestohlen, was in Anbetracht der vergleichsweise geringen Einwohnerzahl bemerkenswert viel ist. Die Tendenz ist dort in den vergangenen Jahren aber deutlich gesunken – Das Rekordjahr(zwischen 2004 und 2013)ist 2008, in dem gemäß einer Statistik vom Bundesministerium für Inneres Österreich 3.170 Bikes gestohlen und angezeigt wurden (Quelle: ©Statista.com). Doch wie kommen diese Diebstähle überhaupt zustande, wie lassen sie sich verhindern und welche Maßnahmen sind zu ergreifen, falls der Ernstfall tatsächlich mal eintritt?

In Österreich ist die relative Diebstahlrate sogar noch wesentlich höher: In dem verhältnismäßig kleinen Land wurden allein 2013 über 1300 Krafträder gestohlen, was in Anbetracht der vergleichsweise geringen Einwohnerzahl bemerkenswert viel ist. Die Tendenz ist dort in den vergangenen Jahren aber deutlich gesunken Das Rekordjahr(zwischen 2004 und 2013)ist 2008, in dem gemäß einer Statistik vom Bundesministerium für Inneres Österreich 3.170 Bikes gestohlen und angezeigt wurden (Quelle: ©Statista.com). Doch wie kommen diese Diebstähle überhaupt zustande, wie lassen sie sich verhindern und welche Maßnahmen sind zu ergreifen, falls der Ernstfall tatsächlich mal eintritt?

Die Vorgehensweisen der Diebe

Um an ein begehrtes Motorrad zu gelangen, haben Kriminelle gleich mehrere Methoden zur Hand:Am häufigsten wird der Bolzenschneider eingesetzt, während in den vergangenen Jahren aber auch immer öfter zu Eissprays gegriffen wird. Das vergleichsweise klassische Knacken der Schlösser mit Dietrichen ist eine weitere Alternative. Diese Optionen kommen grundsätzlich dann zum Einsatz, wenn das Bike lediglich mithilfe des eingebauten Lenkschlosses oder schlichten Ketten bzw. Bügelschlössern abgesichert wird. Ist das Wegfahren des Motorrads nicht auf Anhieb möglich, wird es oftmals in einen Lieferwagen verladen und später in Ruhe bearbeitet, was die vor Ort benötigte Zeit und damit das Risiko auf Entdeckung (vor allem Nachts) deutlich verkürzt.

Tipps für die technische Absicherung

Um das Zweirad gegen den Diebstahlvorgangselbst zu schützen, ist es notwendig, die jeweiligen Methoden zu erschweren oder nach Möglichkeit komplett auszuhebeln: Bei manchen Motorrädern bietet sich die Anbringung eines Bremsscheibenschlosses an. Nachteilig ist bei diesen, dass ein Verladen nach wie vor als Alternative für die Diebe in Frage kommtund das Handling schlechter ausfällt.Der Vorteil ist jedoch, dass das Entfernen mithilfe eines Bolzenschneiders dafür deutlich komplizierter bis unmöglich wirdund dafür in der Regel ein Winkelschleifer (umgangssprachlich unter dem Markennamen Flex bekannt) notwendig ist, der vor Ort nur selten in einem unauffälligen Rahmen eingesetzt werden kann.

Kräftige Bügelschlösser können je nach Qualität auch hydraulischen Bolzenschneidern vorläufig widerstehen, lassen durch ihren geringen Umfang jedoch nur selten eine Befestigung an der umgebenden Infrastruktur (z.B. Straßenlaternen) zu, mit dem das Tragen und Verladen unterbunden werden kann. Durch die starre Struktur können sie während der Fahrt außerdem viel Stauraum wegnehmen. Beide Schwächen können vom Kettenschloss ausgeglichen werden, das leicht und platzsparend transportiert und für das Festbinden an naheliegenden Säulen, Straßenschildern oder ähnlichem wie bei Fahrrädern genutzt werden kann. Hierbei kommt es allerdings maßgeblich auf die Qualität des Materials und die Verarbeitung des Schlosses an, da ansonsten der Bolzenschneider den Dieben wieder gute Chancen einräumt, auch wenn ein Davontragen vorläufig verhindert wird. Mehr Tipps zum Schutz vor Diebstahl gibt es auch hier.

Der richtige Parkplatz

Je nachdem, wo das Bike abgestellt wird, können verschiedene Faktoren eine große Rolle für die Diebstahlwahrscheinlichkeit spielen. In fremden Umgebungen werden Fahrzeuge oft außerhalb des direkten Sichtfelds geparkt, was die persönliche Überwachung und ein Eingreifen im Ernstfall meist verhindert. Um Kriminelle gar nicht erst auf das Motorrad aufmerksam zu machen, sollte darauf geachtet und gegebenenfalls bei den Grundstücksbesitzern (z.B. Restaurants, umliegende Anwohner, usw.) nachgefragt werden, ob das Parken abseits des Blickfelds der Straße möglich ist. Zwar birgt das Abstellen hinter einem Haus das Risiko, dass Diebe völlig ungesehen und in Ruhe hantieren können dafür müssen diese jedoch erst einmal wissen, dass dort potenzielles Diebesgut herumsteht.

Eine vergleichbare Situation ergibt sich bei der dauerhaften Unterbringung des Fahrzeugs zu Hause: Viele Menschen besitzen keine eigene Garage, haben darin nicht genügend freien Platz oder lediglich einen offen zugänglichen Carport zur Verfügung. Vor allem zahlreiche Motorrad- oder Autobesitzer in Großstädten verfügen über keinen Stellplatz für ihr Fahrzeug, aufgrund fehlender Platzkapazitäten. Aus diesem Grund bieten unterschiedliche Anbieter auch Mietgaragen an, die bei Immobilienscout gezielt in der Nähe gefunden oder auch vermietet werden können, sollten selbst freie Stellplätze zur Verfügung stehen. Wird das Motorrad hingegen doch länger außerhalb einer Garage abgestellt, empfehlen sich passend zugeschnittene Planen (Motorradgaragen), die zumindest einen leichten Witterungs- und Sichtschutz gewähren.Je nachdem, um welchen Garagentyp es sich handelt, sind die Sicherheitsaspekte auch unterschiedlich zu bewerten, was auch bei der Wahl einer Mietgarage zu beachten ist. Lautdem Immobilienportal existieren unter anderem Massiv- und Fertiggaragen, die durch ihre unterschiedlichen Eigenschaften auch unterschiedlich sicher sind. Massivgaragen sind zwar teurer in der Anschaffung, dürften aufgrund der verwendeten robusten Materialien wie Beton oder Stein grundsätzlich einen höheren Sicherheitsstandard aufweisen als Fertiggaragen.

Ortung des Motorrads

Leider kann trotz großzügigster Sicherheitsmaßnahmen ein Diebstahl nie vollkommen ausgeschlossen werden. Jedoch können die Chancen auf ein Wiederfinden mithilfe eines versteckten GPS-Senders deutlich erhöht werden. An einer sinnvollen und unauffälligen Stelle angebracht, führt dieses nach der Registrierung und Initiierung des Geräts per Computersoftware, zum aktuellen Standort des Zweirads. Auf einer interaktiven Karte kann je nach Ausführung des Geräts auch nachvollzogen werden, wo sich das Fahrzeug zu unterschiedlichen Zeitpunkten befand, um beispielsweise den Zeitpunkt des Diebstahls einzugrenzen und mögliche Ermittlungen zu erleichtern.Auf diese Weise kann eventuell sogar der Dieb selbst gestellt und zur Verantwortung gezogen werden, was für andere Motorradbesitzer sicherlich von Vorteil sein wird.

Motorrad weg – Was tun?

Unabhängig davon, ob ein GPS-Empfänger angebracht oder dieses entdeckt und entfernt wurde, ist natürlich mit Ausnahme des Ortungsverfahrens die Vorgehensweise bei einem tatsächlich eingetretenen Diebstahl grundsätzlich gleich: Zunächst muss die Polizei darüber informiert werden und die Entwendung des Fahrzeugs angezeigt werden, damit eine Fahndung ausgeschrieben werden kann. Je früher dies geschieht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in der Nähe des Tatortes noch gesichtet wird.

Darüber hinaus ist es absolut essentiell, dass die Versicherung schnellstmöglich über den Diebstahl in Kenntnis gesetzt wird. Diese wird in aller Regel eine Anzeige bei der Polizei sogar vorschreiben, bevor eine mögliche Schadensregulierung oder andere Maßnahmen erfolgen.Auch ist es üblich, dass sie zuvor ein paar Wochen abwarten, ob sich am Sachverhalt nicht noch etwas ändert. Nicht selten werden Motorräder ein paar Stunden nach dem Diebstahl an einem unauffälligen Ort wieder abgestellt, da einige Diebe nicht am Verkauf, sondern vielmehr am Nervenkitzel interessiert sind oder schlicht die Konsequenzen einer Entdeckung fürchten. So kann es sein, dass ein gestohlenes Bike nur wenige Kilometer vom ursprünglichen Ort wieder auftaucht. Wer seine Chancen eigenhändig erhöhen möchte, kann also auch selbst die nähere Umgebung absuchen und eventuelle Zeugen am Ort des Geschehens befragen.

Noch ein Tipp zu den Versicherungen: Nicht jeder Schaden wird von jeder Versicherung übernommen, wie dieser Artikel zeigt. Daher sollte beim Vertragsabschluss deutlich geprüft und verglichen werden, ob eine Haftpflicht, eine Teil- oder Vollkasko sinnvoll ist und in welchen Fällen diese greifen.

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Bericht vom 26.09.2014 | 25.650 Aufrufe

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