Fireblade Tuning

Traummaschine auf CBR Basis

213 PS am Hinterrad sowie 40.000 Euro Kosten sorgen erstmal für Sorgenfalten. Doch dann überwiegt der Genuss. Traumhaftes TuneUp auf Basis der aktuellen Fireblade.

Diesmal war es die Lackierung. Unfassbare 60 Stunden wurden alleine in die Lackierung der Verkleidung investiert. Sie zu schänden wäre eine Katastrophe. Wir haben also ein wenig über das Ziel hinaus geschossen. Doch auf der anderen Seite macht es einfach Freude. Die Maschine im Sonnenlicht in der Boxengasse zu betrachten, lässt das Herz höher schlagen. Etwas so Schönes zu besitzen ist einfach unglaublich herzerwärmend.

Öhlins Gabel aus der WM für die NastyBlade

Doch bei diesem Projekt lohnt es sich auch den zweiten und dritten Blick zu investieren. Martin Bauer hat sich wieder einmal selbst übertroffen und hat rund um die Öhlins FGR 250 Gabel sowie die Brembo GP4-RX Bremssättel eine mechanische Augenweide konstruiert. Die Achse stammt ebenso von ihm wie die liebevoll konstruierten Gabelbrücken. Der Meister wollte unbedingt einen einstellbaren Offset installieren um beim Setup Perfektion abliefern zu können.

Das ist ihm gelungen. Wobei Martin hier an 3 Fronten hat kämpfen müssen. Der unangenehme Teil ist leider immer der erste Schritt. Im Jahr 2021 muss man als Tuner erstmal all die teuren Maßnahmen welche der Hersteller zur Erfüllung von Euro 5 installiert hat rückgängig machen. Euro 5 macht das Motorrad also teurer und dann muss man nochmal Knete einwerfen um diesen unnützen Ballast von Bord zu werden. Erst dann steht das Motorrad so da wie es eigentlich sein sollte. Im Falle der Fireblade mit einer anständigen Übersetzung (DID) samt Anpassungen in der Bordelektronik.

Danach natürlich auch mit einem kräftigen Drehmoment und Leistungsplus in der Mitte (+20PS) durch die Akrapovic Racing Line Anlage sowie ein passendes Mapping dazu. 213 echte Hinterrad PS ohne mechanisches Tuning in Kombination mit einem butterweichen Ansprechverhalten und einer linearen Leistungsentfaltung sind ein Gedicht.

Front Nummer 2 ist die Installation der hochwertigen Zutaten. Diese sind nur teilweise Plug-and-Play fähig. Für die neue Fireblade ist das Angebot an fertigen Baukästen noch überschaubar. Martin musste also viele Halterungen, Kleinteile und Verbindungen selbst herstellen oder anpassen. Optisch stark in Erscheinung tritt natürlich die von ihm entwickelte Gabelbrücke. Mit an Bord sind auch diesmal wieder Thyssenkrupp Carbon Räder sowie hochwertige Carbonteile von Ilmberger - natürlich auch die Verkleidung. Sensationell ist natürlich die WM taugliche Bremserei von Brembo. Eine GP4-RX Anlage samt 19RCS Corsa Corta Bremspumpe beißt gnadenlos aber fein dosierbar. Klarerweise wurde das ABS überbrückt und die Bremspumpe ist direkt mit den Bremszangen verbunden.

Edel und praktisch: Die Gabelbrücke von Martin Bauer
Damit die Öhlins Gabel auch sauber geklemmt wird!

Funktionell toll aber auch optisch ein Augenschmaus sind die Teile von Lightech. Hier hat Martin auch viel probiert um eine tolle Sitzposition hinzukriegen. Die Fußrasten wirken robust und bieten tollen Grip. Die Verarbeitungsqualität von Tankdeckel und diverser Kleinteile ist großartig.

Funktionell, schön und robust!
Präziser Kettenspanner vom italienischen Lieferanten Lightech!

Tuning Eldorado in 1000PS Nachbarschaft

Der Erfahrung von Martin ist es zu verdanken, dass mit sehr wenig Testzeit die Maschine wunderbar ausbalanciert ist. Das Handling ist phänomenal, die Präzision ebenso und trotzdem bleibt die Maschine stabil. Die Maschine ist grandios aufgebaut und vermittelt Perfektion und schafft Vertrauen. So manches WM Team würde sich wünschen eine solch penible Maschine zu besitzen. Wir sind froh und dankbar, dass Martin Bauer in seiner Bescheidenheit im beschaulichen Eggendorf seinen kleinen aber feinen Laden betreibt und sich nicht irgendwo im Rampenlicht einer WM herumtreibt. Sein Tuning-Eldorado liegt 15 Minuten von unserer Zentrale entfernt und so dürfen wir immer wieder auf die Expertise des Meisters zurückgreifen.

Erstaunlich angenehm zu fahren: Honda CBR 1000 RR-R Fireblade

Die hochwertigen Zutaten machen natürlich viel Freude, doch auch die wirklich angenehme Sitzposition tritt positiv in Erscheinung. Das Vertrauen für die Front ist großartig und die Turns vergehen mit der Maschine wie im Flug. Nach einer längeren Rennstreckenpause tun die Bremsmanöver zwar noch etwas weh, aber am Ende genießt man die brachiale Bremsleistung samt Bremsstabilität. Wobei wir hier noch ein wenig mit den Bremsbelägen experimentieren müssen. Beim Lösen der Bremse sind leichte Vibrationen zu spüren. Martin Bauer versprach nach dem ersten Feedback-Telefonat bereits Abhilfe. Es ist erstaunlich wie hart ein Druckpunkt sein kann der aber trotzdem präzise und knallhart abliefert. Positiv überrascht war ich auch von der laufend niedrigen Motortemperatur. Der Motor läuft also thermisch sauber und stabil. Auch der Verbrauch auf der Strecke hielt sich in Grenzen. In 20 Minuten Turns wurden 4 Liter Sprit verblasen und 40 km absolviert. Nicht schlecht für 213 PS am Hinterrad.

Ebenfalls erwähnenswert ist die Traktionskontrolle an der Fireblade. Die Regelung wird über Eingriffe an den Drosselklappen abgewickelt. Somit hat man butterweiche Regeleingriffe und keine abrupten Einschnitte am Kurvenausgang. Die Fireblade ist eine richtig gut gelungen Basis. Es schmerzt ein wenig, dass sie serienmäßig so viel teuren Ballast aufgebrummt bekommt. Doch die Basis der Maschine ist fulminant und der Motor spendet viel japanisches Vertrauen. Die Fireblade wird in den nächsten Jahren ziemlich sicher Marktanteile im Fahrerlager gewinnen. Der drehfreudige Motor samt durchschaubarer Leistungsentfaltung macht einfach Laune. Das runde Paket wird von den aktuellen Bridgestone V-02 Slicks komplettiert. Die starke Performance der Pneus ist leider kein Geheimnis mehr. Die Dinger sind heiß begehrt und aktuell schwer zu kriegen. Doch die nächste Lieferung ist schon unterwegs - gerade rechtzeitig für die kommenden Trackdays!

Unsere Fireblade wird hoffentlich ein langes Leben haben und wird bei zahlreichen 1000PS Bridgestone Trackdays zu besichtigen sein.

Öhlins und Brembo Fireblade CBR 1000 RR
Edler geht nicht! Die Front an der 1000PS TuneUp Fireblade!

Bericht vom 06.07.2021 | 20.398 Aufrufe

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