Ducati Monster – nackte italienische Emotion seit 1992

Puristische, feurige, emotionale Italo-Schönheit - Ducati Monster

Seit nunmehr 27 Jahren begeistert die Monster von Ducati Naked-Bike Fans. Als einerseits massentaugliches, andererseits aber auch sehr emotionales Bike etabliert sie sich innerhalb kürzester Zeit unter den erfolgreichsten Modellen von Ducati. Doch die Monster-Reihe hat sich im Laufe der Jahre ordentlich verändert. Was hat sich verändert? Was macht die Ducati Monster bis heute aus?

1992 erblickt die Ur-Monster, genannt M900, auf der IFMA das Licht der Welt. Günstig per Baukastenprinzip hergestellt, soll sie Ducati aus der finanziellen Krise führen. Und das tut sie auch. 76 PS aus 904 ccm machen zwar heute nicht mehr viel her, doch vor knapp 30 Jahren begeistert die Monster mit ihrem rundlichen Tank über dem frei zur Schau stehenden Gitterrohrrahmen und dem luftgekühlten Desmodue-V2-Motor mit Vergaser. Bald bildet sich eine Anhängerschaft, die auf das puristische und charakterstarke Wesen der Monster steht. So überrascht es nicht, dass bald weitere Modelle folgen: 1994 die M600 und 1996 die M750.

Ducati Monster nach der Jahrtausendwende

In dieser Dreier-Konstellation und ohne große technische Neuheiten bleibt die Monster-Familie sich selbst und ihren Fans treu. Erst mit der Jahrtausendwende kommt das technische Upgrade. Der M900 wird im Jahr 2000 eine Saugrohreinspritzung spendiert, während die schwächeren Monster noch Vergaser behalten. 2001 folgen dann gleich mehrere Erneuerungen. Mit der Monster 620i.e. Bekommt auch die Einsteiger-Monster eine elektronische Einspritzung. Das große Novum kommt aber in Form der Monster S4, der ersten Monster mit Vierventilmotor. Mit voll einstellbarem Fahrwerk und einer Leistung von 101 PS aus dem erstmals wassergekühlten Motor ist sie und ganz besonders dann die S4R ab 2004 der neue Platzhirsch. Auch sonst legen die anderen Monster zu. Die M750 wird zur M800 und die M900 zur M1000. Die verkaufsschwache M800 wird aber bald zur M800 S2R, bei der edlere Komponenten wie Carbon-Teile und Einarmschwinge für zusätzlichen Kaufanreize sorgen sollen.

Der große 1000PS Monster-Vergleich 2005

2005 gilt die Monster schon als italienischer Naked-Bike Klassiker, oder zumindest nennt sie so K.Ot im ersten 1000 PS Vergleichstest der drei Monster-Schwestern M620, S2R und S4R. "Die 620er Monster ist das "08/15" Eisen in der Monster Modellpalette. Keine unvernünftigen Details, seit Jahren das gleiche klassische Design und seit Jahren treue Käufer. [...] Die 620er wird gerne als City-Flitzer verwendet, und in diese Umgebung passt sie auch perfekt. Kupplung, Bremserei und Schaltung funktionieren sehr geschmeidig. Gerade die Leichtgängigkeit der Kupplung ist im Vergleich zur Racing-Monster S4R ein Gedicht. Das Bike kann auch problemlos von zierlichen Frauen bewegt werden.", so K.Ot zur 620er Monster.

Gegenüber dem mittleren Modell, der S2R, herrscht anfangs Skepsis. "Die S2R wurde zu Saisonbeginn vom gesamten 1000PS Team schwer unterschätzt. 77 PS und 800ccm klingen nicht gerade spektakulär und das scharfe Design wird dies auch nicht kompensieren können - oder doch? Nachdem unser dicker Keiler mit der S2R dann des Öfteren seinen täglichen Weg in die Arbeit antrat und ständig von seinem Bock schwärmte, wurden wir hellhörig. Tatsächlich! Es bewahrheitet sich wieder einmal die alte Weisheit, dass man für 95% der Motorradstrecken nicht mehr als 80 Pferde braucht."

Die Monster S4R ist die Königin der 2005er Serie. Zu ihr heißt es von K.Ot: "Als City-Flitzer und Cafe-Racer muss man bei der S4R einige Racer-Details in Kauf nehmen. Die Trockenkupplung muss die 117 echten PS klarerweise schlupffrei übertragen. Dementsprechend hart dimensioniert sind auch die Kupplungsfedern. Mädels und damenhafte Männer werden mit der strengen Kupplung ein Problem haben. V2-Neueinsteiger werden vom etwas rauen Motor mit recht aggressivem Set-up evtl. überfordert werden. Die Monster S4R ist insgesamt eher ein Männer Bike für echte Jungs. Hart, schnell, cool und stark."

Größer und Stärker - Ducati Monster im Powerrausch

Der Trend nach mehr Hubraum und mehr PS geht auch an der Ducati Monster nicht spurlos vorüber. Die M620i.e. wird zuerst zur Monster 695, dann 696 und heute ist das kleinste Modell der aktuellen Monster-Reihe schon die 797. Die mittlere Monster-Klasse steigert sich von 800 zu aktuellen 821 ccm. Auch der 1000er-Motor ist bald nicht mehr groß genug, so wird zuerst eine 1100er-Monster und ab 2013 sogar eine 1200er Motor angeboten. Neuerungen durch die Bank sind: mehr Leistung, ab 2013 Wasserkühlung bei allen Modellen, ein neuer Monster-Rahmen, edlere Komponenten als auch Aufrüstung mit elektronischen Assistenzsystemen wie Fahrmodi, einstellbare Traktionskontrolle und mehr. Heute ist die 1200R die Chef-Monster und mit 152 PS und feinster Ausstattung ein richtig heißes Gerät. Gar nicht schlecht für ein Bike, welches vor knapp 30 Jahren als zusammengestückeltes Baukasten-Motorrad mit 76 PS gestartet hat.

Gebrauchte Ducati Monster

Power und üppige Ausstattung machen die neuen Monster-Modelle aber nicht unbedingt zu einem Schnäppchen. Trotzdem kann man voll in die Faszination Monster eintauchen, und zwar am Gebrauchtmarkt. Durch die hohen Verkaufszahlen gibt es sie in Hülle und Fülle. Auf der 1000PS Motorradbörse findet ihr vielleicht ja eure Berufung zum Monster. Hier gibt es alle Angebote aller Ducati Monster in Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Weitere Informationen unter https://www.ducati.at

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Bericht vom 12.09.2019 | 26.591 Aufrufe

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