Sporttourer Vergleich

Suzuki GSX-S 1000 F vs. Kawasaki Z1000SX

Es gibt sie noch. Die echten Sporttourer. Kawasaki und Suzuki haben zwei unterschiedliche aber gelungene Protagonisten im Programm. NastyNils verglich sie in Südfrankreich.

Praktisch! Dunlop hat hier beim Reifentest des neuen Sportsmart 2 Max verschiedene Motorräder an den Start geschoben. Gleiche Reifen, gleiche Strecke - optimale Bedingungen für einen Vergleich. In letzter Zeit hatte ich einer Kategorie Motorräder nur wenig Beachtung geschenkt: Den Sporttourern! Doch nach der Fahrt im Sattel der Z1000SX wusste ich: Zu Unrecht - und stieg dann auch sofort auf die GSX-S 1000 F von Suzuki auf.

Optimale Balance zwischen Sport und Tour: Kawasaki Z1000SX

Die Z Reihe von Kawasaki ist mittlerweile recht umfangreich. Die Z 900 begeistert mich ordentlich, die Z1000 finde ich offen gesagt nicht mehr flink genug doch die Z1000SX jedoch ist großartig gelungen. Das Einlenkverhalten im Sattel ist erstaunlicherweise harmonischer als in der Z1000. Die SX ist nicht hyperagil, aber immer einfach zu durchschauen. In den engen Kehren drückte ich sie gerne bis hinunter auf die Rasten und in den schnellen Kehren gelang der Kneedown spielerisch. Die Z1000SX ist also auch beim Fahrstil sehr universell. Einen Teil des Lobes werden hier aber wohl die SportSmart 2 Max Reifen einheimsen. Denn mit den Originalreifen damals hat mir das Einlenkverhalten der Kawasaki bei weitem nicht so gut gefallen. Die nagelneuen Sportreifen von Dunlop passen wirklich großartig zur grünen SX.

Großartige Bremse an der Kawasaki Z1000SX

Die Bremserei an der Z1000SX ist großartig sportlich und die Sitzposition war über den ganzen Tag sehr OK. Der Windschutz war ebenfalls gut, aber der Wetterschutz dann eben doch nicht so gut wie an einem echten Tourer. An allerlei Ritzen und Kanten spritzte die Gischt in mein Gesicht - das hab ich bei größeren Tourern schon besser erlebt.

Die Motorleistung der Kawasaki ist schwer in Ordnung. Doch der Motor wird vom Begrenzer für meinen Geschmack zu früh abgefangen. Gerade als sich so richtig Spaß am Vortrieb breit macht, muss schon der nächste Gang eingelegt werden. Andererseits hätte der Motor ja auch in tiefen Drehzahlregionen viel Manieren und ordentlichen Druck zu bieten. Denn das Ansprechverhalten und der Durchzug ist wirklich großartig.

Suzuki GSX-S 1000F: Sportlicher Motor, Tourensportverkleidung und Nakedbike Lenker

Steigt man auf die Suzuki um fällt als erstes sofort der breite Nakedbike Lenker auf. Möglicherweise ist es eine sehr subjektive Sache, aber ich stehe wirklich total auf diese fetten breiten Lenker. Damit nimmt man eine aktive und ein wenig angriffslustige Sitzposition ein. Man kann das Motorrad auch in langsamen Geschwindigkeiten oder im Stop and Go Verkehr sehr umsichtig dirigieren. Obwohl das Motorrad mit der üppigen Verkleidung insgesamt ja ganz stark an eine Mischung von Sport und Tourer erinnert, ist die Sitzposition sehr stark an ein klassisches Nakedbike angelehnt.

Der Motor jedoch ist ein feuriges Sportaggregat. Es dreht quirliger nach oben und bietet auch etwas mehr Spitzenleistung (149 PS im Vergleich zu 142PS) als die Kawasaki. Noch dazu hat die Suzuki einen Gewichtsvorteil von rund 20 kg (214 Kilo im Vergleich zu 235 an der Kawasaki). In Sachen Fahrleistungen ist die Suzuki also der Kawasaki überlegen. Dafür hat sie mit der etwas ruppigen Gasannahme Schwächen in langsamen Kurven.

Die Suzuki ist insgesamt ein wirklich erstaunliches Motorrad. Sie bietet einen hohen Komfort fährt aber sehr sportlich. Also die Kombination aus Sportlichkeit und Fahrkomfort ist hier wirklich großartig gelungen.

Meine Kaufempfehlung: Die Suzuki für ehemalige Supersportpiloten aber auch für Nakedbike Fahrer die mit der Verkleidung leben können. Die Kawasaki für Freunde von klassischen Sporttourern.

Preise im Vergleich: Z 1000SX und GSX-S 1000 F

Hier aktuelle Angebote und Preise aus unserem Marktplatz.

Fazit: Kawasaki Z1000SX 2017

Kawasaki hat mit der Z1000SX ein harmonisches Motorrad im Programm. Bremsen, Motor und Chassis sind schwer in Ordnung. Die Optik ist etwas aggressiv, doch das Motorrad ist einfach und durchschaubar zu fahren.


  • toll abgestimmter Motor
  • starke Bremsen
  • einfache Fahrbarkeit kombiniert mit hohen Fahrleistungen
  • Empfindlich bei Reifenwahl

Fazit: Suzuki GSX-S1000F 2017

Suzuki hat für die GSX-S 1000 F zwar einen etwas hölzernen Namen gewählt aber ansonsten die Zutaten fein zusammengestellt. Der Lenker und die Haltung am Motorrad erinnern stark an ein Nakedbike. Das Chassis aber auch der Motor begeistern Sportler-Freunde. Ein wirklich würdiger Sporttourer.


  • stabiles Chassis erlaubt hohen Kurvenspeed
  • drehfreudiger und sportlicher Motor
  • angenehmer breiter Lenker sorgt für ein direktes Fahrgefühl
  • niedriges Gewicht für diese Liga
  • Ansprechverhalten Motor könnte besser sein

Bericht vom 01.04.2017 | 73.690 Aufrufe

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