Motorrad-Quartett: Suzuki SV650 Test

4 Fahrer, 1 Motorrad. Die 1000PS-Redaktion testet

Das 1000PS Motorrad Quartett: 4 Fahrer, 1 Motorrad. K.OT, NastyNils, Vauli und Zonko fahren die Bikes der Roadshow on Tour 2016.

Sie sollte meine Erste sein bei diesem Test; weil ich die neue SV650 noch nicht gefahren bin und weil mich der Gedanke eines Gasstarts bei der deutschen Suzuki Gladius/SV650-Trophy reizt. Ich habe den Veranstalter auf der Motorräder in Dortmund interviewt und er hat mich vor laufender Kamera zu einem Rennen meiner Wahl eingeladen. Es gebe sogar ein eigenes Motorrad für Journalisten, das wie alle anderen im Feld praktisch über keinerlei Besonderheiten verfügt, weil nur geringe Modifikationen zur Mindestrenntauglichkeit erlaubt sind.

Die Kosten halten sich insgesamt in Grenzen, zumal die Gladius/SV650 in der Anschaffung nicht teuer und in der ganzen Saison nur 2 Sätze(!) Reifen gebraucht werden, was dem normalen Verschleiß in jeder anderen Supersport-Rennserie entspricht. Immer wieder wird versucht, echt einsteigerfreundliche Cups zu etablieren, die über Jahre stabil erfolgreich bleiben hier hat man es geschafft.

Rennsport zum Diskontpreis: Suzuki Gladius Trophy

Ebenso bemüht man sich um die Gunst der Einsteiger- und Wiedereinsteiger, mit der Entwicklung emotionaler wie einfach zu fahrender Mittelklassemotorräder. Honda tat dies schon vor 15 Jahren und hat diese Kategorie mehr oder weniger ins Leben gerufen, resp. diese Kategorie definiert allerdings noch etwas weniger emotional. Ich begann meine Motorradkarriere mit einer braven CBF600, die quasi die entschärfte Variante der Hornet600 darstellte, die wiederum der Naked Bike-Ableger der scharfen CBR600RR war.

Einstieg CBF600: brave Partie

Nach der Fahrschule musste ich mich bei meinem Umstieg kaum umgewöhnen. Die Honda machte mir das Leben in meinem ersten Probejahr sehr leicht, obwohl ich schon in jener Saison zig verschiedene Modelle gefahren bin, von der BMW R1150R Rockster bis zur Yamaha R1. Ich sollte nie wieder für ein Motorrad zahlen müssen. So einfach der Umgang mit der CBF600 war, merkte ich doch, wie die Leidenschaft im Laufe der Saison schwächer wurde, weshalb ich im folgenden Jahr auf eine CBR600RR aufrüstete.

Basslastiger V2 erzeugt Partystimmung

Die ganze Geschichte erzähle ich nur, um das etwas andere Wesen einer SV650 zu erklären. Sie ist mit 76 PS bei 8-500 U/min. zwar etwas schwächer als die CBF600 damals, der basslastige 90°-V2 erzeugt aber wesentlich mehr Partystimmung, die einen gerne durchfeiern und feuern lässt. Das nur 645 ccm große Aggregat in der 197 kg leichten Suzuki spielt sich größer auf, als es ist, was vor allem am satten Klang, aber auch am Drehmoment von 64 Nm liegt.

Sitzhöhe 785 mm

Man hat einfach sofort Spaß im 785 mm tiefen Sattel und wird ihn so schnell nicht wieder los. Einen Nachteil hat die SV natürlich, wie die Maße schon verraten. Für größere Fahrer/innen ist sie weniger geeignet und für den ernsten Einsatz auf der Rennstrecke stehen Pflichtinvestitionen am Programm. Dass sie Suzuki aber nach Jahren der Abwesenheit wieder in so klassischer Form zurückgebracht hat, sehen wir als Geschenk an alle Liebhaber klassischer Naked Bikes ohne Heritage-Anstrich.

Würde ich noch einmal von vorne anfangen können….ich würde vielleicht die SV650 nehmen.

Fazit: Suzuki SV 650 2016

Dass Suzuki die SV650 optisch nicht modernisiert hat, sondern statt eines modischen ein klassisches Design gewählt hat, war eine gute Entscheidung. Sie ist ein einfach zu fahrendes Allroundmotorrad mit großem Spaßfaktor und sattem Klang. Durch die zeitlose Optik ist man auch morgen noch nicht von gestern.


  • einsteigerfreundlich
  • satter Klang
  • sportlicher V2
  • niedriger Sitz
  • zeitlose Optik
  • ältere Basis
  • Fahrwerk mittelmäßig

Bericht vom 07.06.2016 | 20.689 Aufrufe

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