Thank god,it’s Tridays

Für die Tridays 2011 schmückte sich Neukirchen/Großvenediger wieder mit britischen Wimpeln. Schon zum 6. Mal.
 

Triumph Tridays, 23. 26. Juni 2011

Die Triumph Tridays haben sich in Neukirchen am Großvenediger/Salzburg als Event-Highlight des Sommers etabliert und zementiert, wie das englisch geprägte Marken-Stelldicheins bereits zum sechsten Mal unter Beweis gestellt hat. Der gesamte Ort spielt mit ungebrochener Begeisterung mit. Das Wetter oft nicht. Man kann das aber auch als unverzichtbaren Bestandteil englischer Atmosphäre sehen.
 
Weve got beautiful sunsets, wir haben schöne Sonnenuntergänge, pflegt der gelernte Brite trocken zu sagen, wenn man ihn nach der allgemeinen englischen Wetterlage befragt. Und in der Tat konnten wir auf den Britischen Inseln schon wunderbare Abendstimmungen erleben. Nun beehren uns die Engländer seit 2006 Jahr für Jahr zu Sommerbeginn mit englischem Lebensgefühl, denn die Triumph Tridays sind nicht bloß eine Versammlung englischer Motorräder.

Zu diesem Anlass mutiert bekanntlich der Ferienort Neukirchen am Großvenediger (samt umliegender Region) zu Newchurch, der ganze Ort schmückt sich mit britischen Wimpeln, und auch sonst gibt man sich englisch: Nicht nur prägen einschlägige Logos und Union Jacks das Ortsbild, sondern unter anderem die eine oder andere typische Telefonzelle, es gibt FishnChips, Burger & Bier (u. a. Guinness) etc.

Wenig Sonne, viele Wolken und auch viel Regen: Die Tridays-Gäste sind derlei gewohnt.


Zur Triumph Tridays 2011 Bildergalerie!


Was an Britischem im Pinzgau nicht vorhanden ist, das wird importiert. Oft auch das Wetter. Wobei die berühmten Sunsets nicht immer dabei sind. Wie heuer. Wer dieses Jahr gleich die Triweek gebucht hatte, war gut beraten: Von Sonntag, 19. 6., bis Mittwoch, 22. 6., herrschte kaiserliches Wetter, die geführten Touren hatten rasenden Zulauf, vielmehr Zufahrt, es wurde engagiert durch die Berge und über die Dörfer geglüht. Aber: Wie nicht bestellt stellte sich das Wetter zum Start der eigentlichen Tridays 2011, die wegen des Feiertags am Donnerstag, dem 23. 6., um einen Tag in die Verlängerung gegangen waren, grundlegend um. Eine Kaltfront dräute heran, mit all den Zutaten, die der Motorradfahrer nicht unbedingt liebt: Wolken, Regen, Gewitter, Nebel und ein bescheidenes Temperatur-Niveau.

Feuerspucker und schlucker fackelten sich durch die recht feuchten Nächte,
dem Publikum wurde dabei recht warm ums Herz.

War es am Donnerstag noch nur wechselhaft gewesen, musste man am Freitag in den Süden flüchten, um den Regenschauern zu entgehen und die Sonne zu sehen. Am Samstag konnte sich das Wetter nicht so recht entscheiden, schickte zuweilen Sprühregen übers Land und ließ die Sonne nur ahnen, der Sonntagmorgen versprach mit einer Dauerdusche aus der niedrig hängenden Nebeldecke wenig Trockenes für die Heimfahrt. So richtig warm wurde dabei niemandem.
Enthusiasten ließen sich trotzdem nicht abschrecken. Wie zum Beispiel die österreichische Triumph-Marken-botschafterin des Jahres 2011, Constanze Pandì, die nach ihrem Ausflug nach Korsika ihre Bonneville erneut gesattelt hatte und nach Newchurch geritten kam, um die Gegend rund um den Großvenediger zu erkunden und unter anderem auch die Scrambler ausgiebig zu verkosten. So wie überhaupt das Probefahrtangebot von neuer Tiger bis neuer Speed Triple bis zum Letzten ausgenützt wurde, die Test-Eisen waren ständig restlos ausgebucht.

Alles in allem gabs keinen Grund, angesichts der englischen Wettereinflüsse klein beizugeben. Die Tridays-Stammgäste sind einiges gewohnt, und die neuen Besucher konnten sich gleich mit der Tatsache vertraut machen, dass Triumphs eben von einer regenreichen Insel stammen. Das Programm wurde beinhart durchgezogen, die Besucher harrten aus. Bei den Live-Konzerten: am Opening-Tag mit unter anderem der offiziellen Triumph Motorcycles Band namens Cats & Criminals, den Souljackern, der O.I & B. Zucchero Tribute Band. Weiters griffen in die Saiten und hauten in die Tasten und sangen aus vollem Halse: die Straßenband Billy Bob Buddha, The Les Clöchards, die U2-Coverband Achtung Babies, die Blue Babies, die Milestone Cover Band, die Queen-Coverband MerQury und die Mädels von Hells Belles, die mit ihrer AC/DC-Frauenpower die späte Nacht einrockten.

Kaum zurück aus Korsika ritt Triumph-Markenbotschafterin des Jahres 2011, Constanze Pandì, zu den Tridays nach Neukirchen am Großvenediger.

Tridays Eleven: Die Bonnie-Sonderedition zu den Tridays 2011 ist das Resultat
einer international konzertierten Customizing-Aktion.

 
Bei den Shows von Comedy über Feuer(werk) bis zu Stunt: Zu Thema eins bot ein typisch englisches Programm Einblick in die schwarzhumorige Seele der Insulaner, etwa im Rahmen von Sightseeing-Tours im Doppeldecker-Bus mit Miss Margaret und/oder Miss Nimi. Dazu gabs allerlei Schabernack unter den vielsagenden Motti Anarchy & Speed und British Wine Tastillery. Zu Thema zwei scheuten die Feurigen weder Nacht noch Nebel, auch nicht Regen und ließen das Publikum mitfackeln. Thema drei bot eine breite Palette wie noch nie zuvor. Selbstverständlich war der schottische King of Tridays wieder mit dabei (er hielt auch die versprochenen Stunt-Kurse ab). Der Meister der Triumphs von Street Triple bis Rocket III hatte heuer kompetente Assistenz: Tobi Pichler, Österreich, Julien Welsch, Frankreich, und Dirk Manderbach, Deutschland, zeigten, dass sie auch was können.

Bei der Präsentation und Prämiierung der besten und spektakulärsten Umbauten: Ganz stark angesagt ist derzeit nämlich Customizing. Die Varationen einer Rocket III, einer Bonnie und deren Verwandten, einer Street und einer Speed Triple sind sonder Zahl. Abgesehen von Chrom & Carbon, Rostfarbe & Alu, Hochglanz-Lack & Hitzeisolier-Tape greift man neuerdings sogar zu Loden.

Auf der ganz großen Bühne stand das Resultats eines Umbau-Projekts, das eigens für das 2011er-Triumph-Fest komponiert worden war: die Tridays Eleven. Basis dieses Eisens ist im Prinzip die Bonnie. Im Aufgabenheft fürs Tuning stand alles, was geht, in dem für die Optik-Optimierung auch. Hand angelegt haben dabei Q-Bike/Hamburg, LSL/Krefeld, Britalmoto/Schweiz, Öhlins/Schweden, Motogaded/Deutschland und Michael Schönen/Lackmus. Dirigent dieser internationalen konzertierten Aktion war Tridays-Mastermind Uli Brée, und auch Triumph Deutschland, vertreten durch Boss Michael Nier und Presse-Mann Uli Bonsels waren alles andere als unbeteiligt daran (zur Dokumentation dieses Projekts gibts auch eine eigene Website: www.tridays-eleven.com).
   
Die komplette Triumph-Palette war in Neukirchen am Großvenediger vertreten von aktuellen Bonnevilles aller Spielarten über Rocket III bis zu Ur- und Neu-Speed sowie Street Triple. Auch eine Reihe von ehemals aktullen Modellen wie Thunderbirds wurden gesichtet.
 

Laverda: Auch andere Hersteller bauten einst renommierte Dreizylinder.

Der eine kleidet seine Bonnie in Loden ein, der andere hat immer eine Guinness-Dose dabei.
Man weiß ja nie, wie kalt es wird.

 
Für die Extrovertierten gabs am Samstag bei der traditionellen Triumph-Parade die Gelegenheit, sich mit original belassenem oder stark umgebautem Eisen - vor fachkundigem Publikum zu präsentiere. Die Vorgabe lautete 1000 Motorcycles from 17 Nations. Das blieb nicht unerhört, die Berge hallten vom Schall der Drei- und Zwei-, auch der Vierzylinder wider. Für die Gläubigen gabs sonntags eine Messe und eine Weihe. Wie viele der - laut Triumph angegebenen 21.000 Besucher sich segnen ließen ist nicht bekannt.

Wie immer und wie üblich stellten die zahlreichen Triumph-Händler darunter nicht viele Österreicher! - neben den aktuellsten Eisen auch jede Menge Zubehör unter das Zeltdach ihrer Standeln auf dem Dealers Boulevard und im Megastore. Besonders gefragt war Bekleidung, ob Werks- oder Merchandising-Original: Langärmelige T-Shirts waren schnell ausverkauft, und auch Sweatshirts sowie Pullover blieben nicht viele liegen.
 
Schwarzer Comedy-Humor gehört zu England wie die hier auch nicht ernst zu nehmenden Bobbies.
 
Was sonst noch aufgefallen ist: die ein wenig traurige Tatsache, dass neuerdings eine Security-Truppe darauf schaut, dass die allgemeine Feierlaune vor allem der ortsansässigen Nachwuchs-Triumph-Fans in ihrer Freude, dass was los ist, nicht allzu ausufert (obwohl die bei Motorradtreffen sonst üblichen Ingredienzien wie Drehzahlbegrenzer-Attacken und Dauer-Burnouts sowie untergriffige Darbietungen à la Wet-T-Shirt-Shows etc. ohnehin nicht angesagt sind und die Gäste im allgemeinen von der ausgeglichenen Art sind); der Umstand, dass die nicht ganz homogene akustische Untermalung - die individuelle Beschallung der Imbiß-Standeln - zum Teil sogar die Live-Acts übertönte.

Dessen ungeachtet ist bemerkenswert, wie begeistert die Neukirchner die Tridays zelebrieren und dabei immer tiefer in immer britischere Details gehen (wobei das Wetter nicht gemeint ist!). Ganz stark impulsgebend ist da der örtliche Tourismus-Verband. Auch ist extra zu erwähnen, dass sich die Triumph-Feiertage im Pinzgau als Fest für die ganze Familie entwickelt haben, mit entsprechendem Rahmenprogramm für nicht Motorrad fahrende Lebenspartner und Kinder. Letztere konnten sich heuer unter anderem einen ersten Einspur-Geschmack auf E-Bikes holen.
   
Meister Carmichael hatte sich für die Tridays 2011 allerlei Unterstützung geholt,
unter anderem von Julien Welsch und Dirk Manderbach.
 
Gleich zum Vormerken: Das nächste Mal wird in Newchurch der Union Jack von 22. bis 26. Juni 2012 gehisst, und die Triweek startet im kommenden Jahr am 17. Juni. Es besteht neue Hoffnung auf beautiful sunsets. Wie auch immer es wird, die Neukirchner sind schon heute bereit, von neuem Thank god, its Tridays zu sagen.

Interessante Links:

Text: Trixi Keckeis,
Fotos: Trixi Keckeis, Triumph, Ursi Mohr

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Bericht vom 05.07.2011 | 4.422 Aufrufe

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