Street Triple Cup

Rennen in Hockenheim. Live-Action mit der Street Triple R. Nackter Renner aus der Kiste!

Triumph Street Triple Cup

Die Triumph Street Triple R steht hoch im Kurs. Das Nakedbike aus England war ein großer Wurf und in Deutschland widmet man ihr gleich eine ganze Rennserie. Im Street Triple Cup wird mit gleichen Waffen angegriffen und dabei kommt die Action bekanntermaßen nicht zu kurz. Gleiche Waffen bedeutet viele Windschattenduelle, viele Racer gleichzeitig in der Kurve und eine große Prüfung fürs Motorrad. Kann die Street Triple R auf der Rennstrecke glänzen? (FOTO oben, Markus Jahn)

Auf dem Bild zu sehen: 3 geile Rennmotorräder, 3 tüchtige Alle-Tage-Motorräder und 3 wieselflinke Nakedbikes für die Landstrasse.


Das Motorrad: Triumph Street Triple R

Mein Motorrad für den Einsatz beim Street Triple Cup am Hockenheimring ist eine strassenzugelassene Maschine aus dem Schauraum. Für die Rennstrecke wurden offene Endtöpfe montiert, beim Street Triple Cup vertraut man auf Seriensponsor REMUS. Ansonsten ist die R-Variante ohnehin schon richtig gut gerüstet. Ein Quickcheck:

Das Fahrwerk: Sowohl Federbein als auch Gabel sind bei der Street Triple R hochwertiger als in der um ca. 1000 Euro günstigeren Standardvariante. In den harten Bremszonen hat die Gabel genug Reserven und selbst nach langen Turns bleibt auf gutem Hobbyracingniveau das Heck noch stabil. Im Cup sieht man auch am Podest Leute mit Serienfahrwerk.

Die Bremsen: Auch hier wurde im Vergleich zur Standardvariante aufgewertet. Vorne beissen die radial verschraubten Nissin-Zangen, welche man auch aus der Triumph Daytona kennt. Schon serienmäßig ist die Triumph mit Stahlflexleitungen ausgestattet und die Bremse lässt auch auf der Rennstrecke keine Wünsche übrig. Neulinge sollten auf der Landstraße bei den ersten Bremsversuchen vorsichtig ans Werk gehen: Sehr direkt!

Ergonomie:  Der relativ breite und angenehm geformte Lenker liegt gut in der Hand und ist mit den billigen  japanischen Stahlröhrln nicht zu vergleichen. Damit hat man die Sache fest im Griff und kann im Ernstfall sehr direkte und flinke Manöver einleiten. Die Sitzposition ist für ausgewachsene Mitteleuropäer (ca. 185 cm) ebenfalls sehr komfortabel und man hat genug Bewegungsfreiheit. Einzig die Serienfußrasten bieten wie üblich auf der Rennstrecke etwas zu wenig Halt. Für gelegentliche Ausflüge auf den Ring kein Problem, für mein eigenes Cupmotorrad würde ich mir aber griffige Sport-Fußrasten vom Seriensponsor LSL montieren.

Der Motor: Gerade richtig, könnte man sagen. Knapp über 100 PS macht die Streettriple bei der richtigen Übersetzung viel Spaß ohne Furcht. Mit dem Sportauspuff kommt der röhrende 3-Zylindersound schön zur Geltung und man wird mit einem solchen Motorrad im Fahrerlager absolut ernst genommen. Die Motorabstimmung des Dreizylinders hat Triumph zum Glück gut im Griff und es fällt leicht, die Motorleistung immer richtig dosiert ans Hinterrad zu schicken.

Rennfahren macht Spaß, besonders viel Spaß macht es in einem Markenpokal, wo alle Teilnehmer mit gleichem Material andrücken und am meisten Spaß macht es dann auf Nakedbikes. Schon nach wenigen Kurven beginnen die ersten Windschattenduelle mit den ehrgeizigen Kollegen. Anders als bei Rennen mit 180 PS Superbikes muss man hier auch schon als Hobbyracer fest taktieren. Überholmanöver müssen lange vorbereitet werden und Fehler sind nicht erlaubt. Hier kann am Kurvenausgang niemand ausbeschleunigt werden - denn alle sind gleich stark. Was zählt ist hartes Bremsen, frühes Beschleunigen und ganz wichtig: die richtige Linie.

Die Street Triple R lässt in jeder Lebenslage einfache Linienkorrekturen zu. Das ist gut so, denn ich fand mich in Runde 2 in einem fürchterlichen Gemetzel im Mittelfeld wieder. Marco Appel, betreut als Seriensponsor mit der Fa. Nolan Deutschland die Triple Racer vor Ort, bremst sich innen rein. Wird die Türe erstmal aufgestoßen, sollte man sie schnell wieder zumachen. Mir schlüpften jedenfalls gleich 2 weitere Piloten durch den engen Spalt hindurch. Sapperlot, die Burschen hier sind gewohnt, exakt zu fahren und jeden Millimeter der Strecke auszunutzen. Mit den Runden steigt das Vertrauen ins Motorrad und auch das Vertrauen in die Gegner. Ich stürzte mich hinein ins muntere Geschehen und wir stürmen teilweise zu Dritt in die Kurven. Die Strecke in Hockenheim bietet nicht nur harte Bremszonen und eine superschnelle 6-Gang-Kurve, sondern auch knifflige Kurvenkombinationen. Im sehr dichten Mittelfeld war es geil, mitanzusehen wie Fehler der Gegner 2-3 Kurven später gnadenlos abgestraft wurden.

Die Rennserie wird vom deutschen Rennsportexperten "Sport Evolution" betreut. Die umtriebige Truppe ist an vielen Fronten unterwegs. Nach einer siegreichen Saison 2008 schickt man auch 2009 wieder das "G-Lab Team" mit Triumph Daytona 675 in die deutsche Supersport-Meisterschaft. In der Superbike IDM greift man mit Arne Tode auf einer CBR 1000 RR Fireblade an und ganz nebenbei baut man noch Renngeräte für Hobbyracer in allen Klassen. Das geballte Rennsport Know-How kommt allen Teilnehmern vom Street Triple Cup entgegen. Fahrwerkstipps in der Box, Videoanalysen beim Training und Hilfe bei kleinen oder großen Missgeschicken auf der Rennstrecke kommen bei den Teilnehmern gut an. Dabei bietet man im Cup insgesamt ein sehr legeres Umfeld, bleibt aber dabei trotzdem professionell und kompetent.

Triumph Pressesprecher Uli Bonsels (rechts oben im Bild) hat seinen Job als "Pressebetreuer" leider falsch verstanden. Er brannte bei den beiden Rennen am Hockenheimring alle startenden Journalisten kräftig her. Kollege Uwe Seitz von der Zeitschrift PS kann es nicht fassen. Auch Kollege Guido von der Zeitschrift MO wurde vom gnadenlosen Pressesprecher ebenso durchgerecht wie ich selbst. Für nächstes Jahr wird ein Bündnis geschmiedet! Alle gegen Uli!
Ein gutes Gefühl! Serienpromotor Frank Hofmann ist sich auch nicht zu schade, die bockige Vorderbremse eines Teilnehmers zu entlüften. Profiservice für Hobbypiloten! Nicht nötig hat das Profiservice dieser Cuppilot. Er hat seine eigene Werksmechanikerin mitgebracht. Ob der Ferialjob für die Tochter gut bezahlt ist?
 

Ergebnis Street Triple Cup Lauf 1 Hockenheim

Pos No. Name Best time
1 1 Christoph Hellmich 1:56.251
2 45 Hajo Ammermann 1:55.245
3 2 Ulli Bonsels 1:56.661
4 3 Frank Spenner 1:56.213
5 8 Peter Geh 1:56.303
6 69 Johannes Hoffmann 1:57.162
7 60 Robert Hielscher 2:00.687
8 30 Guido Kupper 2:02.418
9 29 Thomas Teifelhard 2:02.055
10 39 Pierre Kain 2:01.904
11 6 Wolff Walper 2:03.071
12 31 Uwe Seitz 2:03.946
13 65 Stefan Wusowski 2:04.657
14 11 Thomas Diehl 2:05.006
15 16 Helmut Freiberger 2:07.316
16 44 Klaus-Peter Klotz 2:06.597
17 66 Mike Wegner 2:06.891
18 22 Nils Müller 2:07.177
19 9 Achim Becker 2:12.100
20 7 Klaus Wildner 2:14.253
   

Ergebnis Street Triple Cup Lauf 2 Hockenheim

Pos No. Name Best time
1 1 Christoph Hellmich 1:55.592
2 8 Peter Geh 1:55.708
3 45 Hajo Ammermann 1:55.959
4 3 Frank Spenner 1:57.462
5 2 Ulli Bonsels 1:57.485
6 60 Robert Hielscher 1:59.528
7 20 Max Bittmann 1:59.990
8 69 Johannes Hoffmann 1:58.477
9 22 Marco Apel 2:01.463
10 30 Guido Kupper 2:01.819
11 5 Volker Tack 2:01.744
12 31 Nils Müller 2:02.446
13 29 Thomas Teifelhard 2:03.217
14 39 Pierre Kain 2:04.351
15 11 Thomas Diehl 2:04.803
16 44 Klaus-Peter Klotz 2:04.770
17 65 Stefan Wusowski 2:03.688
18 16 Helmut Freiberger 2:06.381
19 6 Wolff Walper 2:04.616
20 21 Karsten Riechel 2:11.801
 
DNF 66 Mike Wegner  
DNF 4 John Riedemann  
 

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Bericht vom 17.07.2009 | 10.241 Aufrufe

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