Aprilia RXV 2009

Dass die Italiener nicht nur schnelle Motorräder für den Asphalt entwickeln können, sondern auch Motorräder die im Dreck schnell sind, beweist Aprilia mit der neuen RXV Reihe.
Aprilia RXV 450 / 550 2009

Bislang hatten die Zweizylinderfahrer in der österreichischen Offroad Szene eher exotischen Status.
Mit den Modelljahr 2009 von Aprilias RXV Serie sollte sich dieser aber ändern. Vor etwa drei Jahren hatten wir den ersten Aprilia Zweizylinder Testbericht auf 1000PS. Seit dem hat sich einiges getan, so wurden sämtliche Kinderkrankheiten restlos ausgemerzt, die Aggressivität des Motors mittels Mappingschalter gezähmt und das Gewicht nochmals deutlich reduziert.
 
Duo Infernale - Aprilia RXV 550 und MXV 450.

Schon im letzten Jahr stach Aprilia mit den RXV Modellen bei einigen Rennen hervor, und zeigte einigen etablierten Marken wo der Bartl den Most holt.
So etwa beim Iron Road Prolog, bei dem der Franzose Antonie Letellier mit seiner RXV 550 dem Zweitplatzierten über 10 Sekunden aufbrummte. In der Enduro WM schloss Aprilia Werkspilot Stefan Merriman mit einem 5. Platz in der Gesamtwertung ab. Viel wichtiger als dieser fünfte Platz waren aber die Erfahrungswerte, die Merriman in die Entwicklung der 2009er RXV steckte. Das Ergebnis ist ein neues Motorrad, das die Attribute Handling und Fahrbarkeit neu definiert.

Neu 2009 . Was sofort auffällt, sind die optischen Änderungen am neuen Modell. Der Löwe bleibt 2009 im Motor und ziert nicht mehr die Tankplastics. Des weiteren stechen auch die schwarzen Felgen und die neu konzipierte Schwinge sofort ins Auge.
In Punkto Fahrwerk hatte man fürs neue Modell auch keinen Stein auf dem anderen gelassen. Sowohl Gabel als auch Federbein wurden komplett neu abgestimmt, das neue Setting lässt mehr Rückmeldung zu, und verhilft zu einem besseren Fahrgefühl und einem äußerst leichten Handling. Obwohl das Fahrwerk in Summe etwas straffer als die der Vorjahresmodelle ist, eignet sich die RXV noch immer perfekt zum Endurowandern. Felsbrocken und quer liegende Baumstämme stellen keinerlei Hindernis da, und werden vom Fahrwerk ganz normal geschluckt.

Bemerkenswert bei den 09er Modellen ist die Traktion, die selbst im unwegsamsten Gelände aufgebaut wird.
Ein Vorteil, der aus dem Zweizylinder Motorkonzept, das kein Verschlucken oder Drehmomentlöcher zulässt, sowie aus der neuen Schwinge resultiert. Die neue Schwinge ist zwar nun nicht mehr der Eyecatcher wie an den Vorjahresmodellen, verleiht aber mächtig Traktion in harten Sektionen, und ist zudem noch leichter als die alte. Die Einsparung von Gewicht dürfte eines der Hauptziele der Ingenieure bei der Erstellung des 09 RXV Konzepts gewesen sein. In Summe wurden zwei Kilogramm zum Vorjahresmodell eingespart. Die 450 steht somit mit 119kg fahrfertig am Start. Neben der Schwinge wurde auch bei Bremsen und Heckrahmen grob abgespeckt. Die Gewichtseinsparung am Heckrahmen hatte auch Änderungen an der Sitzhöhe zur Folge, die neue RXV ist um 5mm geschrumpft.
 
 
So wird man die RXV 2009 öfters sehen - von hinten!


Die italienischen Ingenieure scheuten beim neuen Modell auch Eingriffe in den Motor nicht.
Eine verbesserte Motorentlüftung lässt den Motor frei atmen und saut bei rasanter Fahrweise nicht mehr den Luftfilter voll. Um peinlichen Momenten beim Wegfahren vorzubeugen, wurde die Masse des Schwungrades angehoben. Dieser Eingriff hält die Motordrehzahl konstanter, und das Motorrad lässt sich nicht so leicht abwürgen. Weiters sorgt die erhöhte Schwungmasse für eine sanftere Leistungsentfaltung. Für eine konstante Leerlaufdrehzahl ist 2009 ein Elektromotor verantwortlich, der die Drehzahl automatisch reguliert. Weiters ist die Einspritzung nun mit einem Kaltstartsystem ausgestattet, welches das Motorrad bei allen Temperaturen schön starten lässt.
 

 
 
Sinnvolles Zubehör  Kühler- und Motorschutz


Vergleicht man die Modelljahre 08 und 09 im direkten Fahrbetrieb, so fällt sofort das leichte Handling des neuen Modells auf
. Das neu, etwas straffer abgestimmte Fahrwerk in Kombination mit der etwas niedrigeren Sitzposition verleiht ein ausgezeichnetes Fahrgefühl und lässt den Grenzbereich gut erkennen. Im Gegensatz zu manch anderen Enduros macht die RXV auch auf der MX Strecke mächtig Spaß, hier verzeiht das Fahrwerk auch etwas größere Sprünge.

Beim Endurieren im schweren Gelände scheinen sowohl 450 als auch 550 eine irrsinnig große, nie enden wollende Traktion aufzubauen. Wie ein Panzer ackert sich die Aprilia über jeden Hang und jedes Hindernis. Sollte man dann doch mal zum Stehen kommen, erleichtern einem die zwei Kilogramm Gewichtsersparnis etwas Schlepperei. Verbessert wurde auch das Lärmverhalten der RXV, trotz des unverkennbar geilen Zweizylinder Sounds ist die RXV leiser denn je. Ein Vorteil, den vor allem Endurowanderer zu schätzen wissen. Wer's gerne lauter hätte, der findet beim Zubehör sicher Abhilfe.

Probieren geht über studieren - Damit sich jeder selbst ein Bild von den neuen RXV und MXV Modellen machen kann, lädt Aprillia zu drei Testtagen in Oberösterreich, Kärnten und Tirol. Leider sind die genauen Termine noch nicht bekannt. Ihr werdet aber über den 1000PS Newsletter über Ort und Zeit der Testtage informiert.
 

 

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Text: arlo
Photos: kleinarlo

Bericht vom 10.04.2009 | 9.286 Aufrufe

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