Yamaha WR250R

Endurorennen leicht gemacht. An- und Abreise auf dem Motorrad.

Yamaha WR250R

Zwischen Stadtrundfahrt und Startaufstellung
Nach der Bike in Wien, wo ich sie zum ersten Mal sah, wusste ich, sie ist etwas Besonderes, mit der kann man vielleicht allerhand anstellen! Sie ist hübsch, zart, und doch auch für den harten Einsatz geeignet. Die Yamaha WR250R stand vor mir und ich wußte: Die muss ich testen!

250 ccm 4Takt, geht das denn überhaupt? Und dann eine angeblich gezähmte Version der Wettbewerbsversion WR250F. Was man aber zu dieser neuen Yamaha WR250R vorweg sagen muss, der Listenpreis von 6695 € und dann noch 2 Jahr Mobilitätsgarantie und 4 Jahre Garantie, stellt schon mal alles in den Schatten. Die WR250F bewies ja schon seit 2001, dass sie einiges drauf hat, jetzt will ich von der neuen R Version wissen, was sie zu bieten hat.

Kurze Zeit später hatte ich auch schon die erste Testmaschine in der Firma stehen. Das erste Mal den Zündschlüssel gedreht, das Pumpgeräusch für die Einspritzung ertönt, dann der Startknopf und der Motor schnurrt. Klingt ein bisschen nach Rasenmäher, aber nachdem ich den Motor mal auf der langen Geraden zu meinem Endurowäldchen hochdrehte und in der Sechsten bei 130 auf den Tacho schaute, wusste ich, das wird ein feiner Tag! Im Wald ließ ich sie auf einem engen Kurs um die Bäume fliegen, sie will und fordert nach Drehzahl! Die Bremsen arbeiten unauffällig gut und dosierbar, das Fahrwerk wurde speziell für den Enduro Einsatz abgestimmt, über quer liegende Wurzeln tanzt sie spielerisch ohne die Spur zu verlieren. Die schnelleren Wellen nimmt sie ebenfalls gelassen, ohne gleich ans Ende des Federwegs zu kommen.

Zu Mittag noch schnell auf ein Eis in die Einkaufsstrasse! Ohne Probleme, denn ich hab ja alles oben, Blinker, Spiegel, Taferl und die erlaubte STVO Tröte. Mit drei Kugeln im Magen gehts über Feld- und Waldwege ab nach Wolkersdorf auf die Motocross Strecke, dort wartet Halsmeyer Andreas mit Kamera und Helm auf ein Fotoshooting.

Die ersten Runden auf der Piste sind ein wenig gewöhnungsbedürftig. Montiert sind lediglich Strassen- Enduroreifen, ein bisschen rutschend nimmt man die Kurven, doch auf dem Asphalt harten Kurs würden die Crossreifen auch nicht viel mehr Halt finden. Die Sprünge sind ein bisschen zaghafter zu nehmen, da das Fahrwerk auf den langen Tables schon mal durchschlägt. Das war's fürs Erste mit der elegant weißen WR250R, Testtag 1 bestens bestanden.

Zwei Wochen später musste eine blaue herhalten! In ……. war Motocross Clublauf, (darf's leider aus organisatorischen Gründen nicht verraten). Kurzerhand zwei gebrauchte Motocross Reifen aufgezogen, Kleinigkeiten wie Spiegel und Sozius Fußrasten abmontiert, und fertig war das Racebike! Nach dem Training ein wenig die Zugstufe und Druckstufe im Federbein zugedreht, die Gabel nur ein wenig in der Druckstufe verändert. Beim ersten Endurolauf den Gashahn komplett auf, habe ich doch glatt den Start gewonnen, jedoch sind die Konkurrenten mit den 450er im Nacken auf der Geraden ein wenig mühsam, in den wendigen Teilen der Strecke haben sie allerdings keine Chance, das Bike mit 30 PS Leistung bricht auf harten Streckenabschnitten nicht aus und liegt perfekt.

Nach einer Weile merken die Konkurrenten, dass sie sich einem wesentlich schwächeren und hupenden Motorrad unterordnen müssen.

Den zweiten Lauf leider ein bisschen am Start verschlafen, kämpfte ich mit heulendem Motor und versuchte Mauser auf der 450EXC zu überholen, der Kraft einer 450er konnte ich dennoch nur in den Kurven Saures geben, und endlich ergab sich die Chance in einer 180° Kurve. Innen voll durchgezogen und fast vorbei, nur Mauser hatte einen Verschlager, fuhr mir genau vor das Vorderrad und ein kapitaler Überschlag war das Ergebnis. Aber den Zuschauern bewies ich wenigstens, auch diese vorher belächelte ist eine große Spaßmoppetn mit hohem Potenzial!

Der dritte Testtag wird voraussichtlich in der 22. Kalenderwoche stattfinden, denn da bekomm ich die ersten Tuning Enddämpfer von Devil und dann werden wir sehen, ob die Hupe immer noch das Lauteste ist.
 

Konkurrenzfähig mit knapp über 30 PS.

StVO konform an den Gegnern vorbei.

Technische Daten Yamaha WR250R

Motor
Bauart 1-Zylinder-4-Takt-4-Ventile-DOHC Motor
Kühlsystem Flüssigkeit
Hubraum (cm³) 250
Bohrung x Hub (mm) 77.0 X 53.6
Verdichtung 11.8:1
Leistung kW 22.6 kW (30.7 PS) @ 10,000 rpm
Drehmoment 23.7 Nm (2.42 kg-m) @ 8,000 rpm
Schmierung Nass-Sumpf
Gemischaufbereitung Elektrische Benzineinspritzung
Kupplung Mehrscheiben-Ölbadkupplung
Zündung TCI
Starter Elektro
Getriebe 6 Gang
Sekundärantrieb Kette
Tank/dav. Reserve (L) 7.6
Öl (L) 1.5
Fahrwerk
Rahmen Semi-Doppelschleifen-Aluminumrahmen
Federung vorne Upside-Down Telegabel 46 mm Ø
Federweg vorne (mm) 270
Federung hinten Zentralfederbein
Federweg hinten (mm) 270
Bremsanlage vorne Scheibe, Ø 250 mm
Bremsanlage hinten Scheibe, Ø 230 mm
Reifen vorne 80/100-21M/C 51P
Reifen hinten 120/80-18M/C 62P
Abmessungen
Länge (mm) 2,180
Breite (mm) 810
Höhe (mm)  1,230
Sitzhöhe (mm) 930
Radstand (mm) 1,420
Bodenfreiheit (mm) 300
Gewicht (kg trocken o. Füllung) 126


 

Interessante Links:

 

Text: Hippmann
Fotos: Hippmann

Fazit: Yamaha WR 250R 2008

250 ccm 4Takt, geht das denn überhaupt? Und dann eine angeblich gezähmte Version der Wettbewerbsversion WR250F. Was man aber zu dieser neuen Yamaha WR250R vorweg sagen muss, der Listenpreis von 6695 € und dann noch 2 Jahr Mobilitätsgarantie und 4 Jahre Garantie, stellt schon mal alles in den Schatten. Die WR250F bewies ja schon seit 2001, dass sie einiges drauf hat.


  • Gut arbeitende, dosierbare Bremsen
  • gutes Handling
  • viel Leistung
  • optimal in wendigen Stellen
  • geringer Listenpreis
  • Fahrwerk durchschlägt sich auf langen Tables
  • gewöhnungsbedürftig
  • kein besonders schöner Sound

Bericht vom 20.07.2008 | 45.711 Aufrufe

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