Honda NC750S DCT 2015

Naked Bike mit Kofferraum und ohne Kupplung?

Hondas Doppelkupplungsgetriebe im Test. VFR1200F, VFR1200X, NX750S, NC750X, NM4 Vultus und Integra. 6 Konzepte, 3 Tester.

K.OTs Meinung zur NC750S:

Die NC750S ist ein äußerlich äußerst braves und alltägliches Alltags-Motorrad. Das klingt zunächst nicht sehr schmeichelhaft und viel Lob möchte ich ihr für ihre Figur auch nicht zuteilwerden lassen, aber nicht jedes Motorrad kann eine Schönheitskönigin sein und trotzdem Sinn und Spaß machen. Zum ersten Mal mit der S unterwegs war ich, als ich ein möglichst unkompliziertes Transportmittel zur Rennstrecke nach Brünn brauchte, zum 20 Jahre-RR Event. Draufsitzen, losfahren und sich im besten Fall um nichts kümmern müssen, außer die Spur zu halten. Das war mit dem 55 PS starken Allrounder tatsächlich möglich.

Der 745 Kubik große Parallel-Twin schwächelt nicht und überrascht den Fahrer mit satten 68 Nm Drehmoment bei nur 4.750 Touren. Zwar wiegt die NC750S mit DCT 226 kg, das Naked Bike fährt sich aber spielerisch leicht und qualifiziert sich so als FuFM (Frauen- und Fahrschulmotorrad); nicht zur vergessen auch die niedrige Sitzhöhe von 790 mm. Was nicht bedeutet, dass nicht auch erfahrene Piloten ihren Spaß damit haben. Auf dem Weg nach Brünn musste ich exakt 0-mal schalten, hatte meine Geldbörse, Handy und anderen Kleinkram griffbereit im Stauraum unter der Tankattrappe. Ich kam völlig entspannt am Masarikring an und konnte mit der Fireblade und der CBR600RR meine Runden auf der MotoGP-Strecke sehen. Abends ging es ebenso entspannt wieder heim, weil das Motorrad alle Schaltvorgänge selbst durchführte im Alltag ein unbezahlbares Plus.

Vaulis Meinung zur NC750S:

Die Honda NC750S ist der Inbegriff des praktischen Naked Bikes, das auch Einsteiger nicht verschreckt - vor allem mit dem genialen Doppelkupplungsgetriebe DCT (Dual Clutch Transmission). Denn da kann man sich voll und ganz auf das Fahren konzentrieren, ohne gleichzeitig die Gänge wechseln und kupplen zu müssen - für Profis natürlich ein Klacks, für Anfänger aber oft schwierig. Durch die relativ niedrige Sattelhöhe von 790 Millimeter und den tiefen Schwerpunkt durch den flach liegenden Parallel-Zweizylindermotor macht es die NC750S sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen leicht. Das Fahrverhalten schafft es ebenfalls, sowohl Profis als auch Einsteiger zu "bedienen": Die Federelement sind komfortabel abgestimmt, ohne dabei schwammig oder instabil zu werden. Natürlich darf man keine supersportlichen Talente erwarten, gegen eine flotte Gangart hat die NC750S nichts einzuwenden.

Genial und auf die urbane Nutzung ausgerichtet ist das, von außen unsichtbare Helmfach anstelle der Tankattrappe. Da passt sogar ein Integralhelm und andere Utensilien hinein - das bietet kein anderes Einsteiger-Naked Bike. Der Motor zeigt sich ebenfalls von der praktischen Seite, bietet viel Kraft von unten heraus und sorgt für einen sicheren und souveränen Antritt, ohne jemals Hektik zu verbreiten. Und dass das Drehzahllimit sehr schnell erreicht ist, spielt in Kombination mit dem herrlichen DCT überhaupt keine Rolle, immerhin schaltet entweder die schlaue Elektronik selbst die Gänge, oder der Pilot wechselt ganz einfach die Gänge per Knopfdruck!

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Bericht vom 26.08.2015 | 29.458 Aufrufe

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