Michelin Pilot Road 4 Test

Für jeden der richtige Pilot Road 4 - Standard, GT oder Trail.
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Michelin Pilot Road 4 - erster Test des neuen Sport-Touringreifens.

 

Ganz oben und ganz unten sind die Fronten eindeutig geklärt: Ein Top-Rennstrecken-Reifen pickt wie Kaugummi, hält dafür nur einige Runden. Ein billiger (Fast-)Hartgummireifen hält hingegen ewig und kann sonst nichts. Dazwischen ist es allerdings umso schwieriger für die schwarzen Gummis - Laufleistung, Grip und Nässeperformance sind allesamt enorm wichtig. Michelin ziegt mit dem neuen Pilot Road 4 wie man es richtig macht.

 
Dass ein neuer Reifen besser ist als sein Vorgänger, ist in der heutigen Zeit der vielen harten Prüfungen, die ein Reifen vor seiner Markteinführung durchmacht, ziemlich klar. Auch, dass die Marketing-Abteilung die Werbetrommel rührt und die direkte Konkurrenz alt aussehen lassen möchte, ist verständlich. Was also liegt näher als ein direkter Vergleich mit einem Konkurrenz-Reifen? Michelin ist offensichtlich besonders vom Nassgrip des neuen Sport-Touringreifen "Pilot Road 4" überzeugt, denn in dieser Disziplin tritt er gegen einen Konkurrenten an, den Metzeler Z8. http://www.motorrad-bilder.at/slideshows/291/010963/michelin_pilot_road_4_test_15.jpg

Michelin Pilot Road 4 Bildergalerie (43 Fotos) - hier klicken!


Dass schon der Metzeler sehr gut funktioniert, merkte ich beim ersten Test: Eine Vollbremsung mit ABS auf bewässertem Rutschbelag, so wie wir ihn von gefährlichen Zebrastreifen kennen. Die Yamaha FZ1 ist zur Sicherheit mit Stützrädern ausgestattet, gebraucht hat sie aber niemand, sicher und ohne Rutscher bleiben alle Tester stehen. Der beeindruckende Unterschied des Michelin Pilot Road 4 zum Metzeler Z8 ist die weitaus kürzere Strecke, die der Franzose bis zum Stillstand braucht, knapp drei Autolängen.

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Verantwortlich für diese gute Performance ist XST+ (X-Sipe Technology), die dem Pilot Road 4 sein aussergewöhnliches Aussehen gibt. Diese kleinen Lamellen und punktförmigen Wasserreservoirs bieten eine bessere Drainage und können somit mehr Wasser aufnehmen und abführen. Beim Vorgänger des Pilot Road 4 offenbarte sich allerdings nach höheren Laufleistungen ein Nachteil dieser Technologie: Die scharfen Lamellenkanten "fransten" durch Bremsungen immer mehr aus und wurden brüchig. Beim neuen Pilot Road 4 sind diese Lamellen daher an den Kanten abgeflacht und halten somit länger. http://www.motorrad-bilder.at/slideshows/291/010963/michelin_pilot_road_4_test_7.jpg

Im Nassen spitze. Im Trockenen sowieso.


Natürlich agiert der neue Michelin-Pneu auch im Trockenen souverän, 2CT (Two Compound Technology) mit einer weicheren Gummimischung an den Seiten und einer härteren Mischung auf der mittleren Lauffläche macht auf einem Sport-Touringreifen durchaus Sinn. Immerhin wird dadurch sowohl der Grip in Kurven als auch die Laufleistung verbessert. Auch das Temperaturfenster, in dem der Pilot Road 4 funktionieren soll, ist beachtlich, von minus 5 Grad bis plus 45 Grad soll er ohne jegliche Einbussen sein Bestes geben. http://www.motorrad-bilder.at/slideshows/291/010963/michelin_pilot_road_4_test_41.jpg
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Auf nassem Untergrund bei 70 km/h in der Kurve eine Vollbremsung zu machen, erfordert Überwindung. Der Pilot Road 4 macht alles brav mit. Das Vertrauen auf rutschigem Zebrastreifen-Belag hält sich in Grenzen - die Stützräder mussten aber kein einziges Mal helfen.
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Für schwere Tourer wie die BMW R 1200 RT gibt es den Pilot Road 4 GT mit neuartiger Konstruktion, die alle Vorteile eines Radialreifens mit denen eines Diagonalreifens verbindet.

Ganz neu am Pilot Road 4 ist die Aufspaltung in drei verschiedene Versionen: Der normale Pilot Road 4 wird ergänzt durch den "Pilot Road 4 Trail" mit einer etwas weicheren Lauffläche am Hinterrad und den "Pilot Road 4 GT", der speziell für schwere Touren-Motorräder entwickelt wurde. Die GT-Version sieht allerdings nur äusserlich wie die beiden anderen Versionen aus, der Aufbau im Inneren ist ganz unterschiedlich und benötigt ein völlig neues Produktionsverfahren. Michelin nennt es 2AT (Dual Angle Technology), das die besten Eigenschaften von Radial- und Diagonalreifen vereint. http://www.motorrad-bilder.at/slideshows/291/010963/michelin_pilot_road_4_test_2.jpg

Das Beste aus Radial und Diagonal.


Während also die Diagonalbauweise das hohe Gewicht (v)erträgt (bei Tourenbombern sind rund 270 Kilo Eigengewicht keine Seltenheit), schafft die Radialbauweise sowohl die nötige Eigendämpfung und somit den Komfort als auch die Flexibilität, um einer sehr sportlichen Fahrweise gerecht zu werden. Eine gute Referenz für den Pilot Road 4 GT ist, dass er als Erstausrüstung auf der BMW R 1200 RT montiert ist - für viele das Nonplusultra in der Klasse der grossen Tourenmotorräder. Und auch ich durfte mich persönlich vom guten Zusammenspiel des Michelin-Pneus mit der Bayerin überzeugen, sowohl beim "unsachgemässen", dafür umso spassigeren Prügeln über die Rennstrecke als auch bei der Ausfahrt auf der Landstrasse.
Da überzeugte der Pilot Road 4 GT mit einem sehr ausgewogenen Fahrverhalten und liess sich auch auf wechselnden Belägen mit teilweise schlechtem Grip überraschend sportlich bewegen. Lediglich über die Laufleistung kann ich nach dem ersten Test noch nichts berichten, Michelin gibt aber für den Pilot Road 4 eine 20 Prozent höhere Laufleistung an - den harten Prüfverfahren bei der Entwicklung sei Dank!
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Dimensionen des Michelin Pilot Road 4:
vorne
120/60 ZR17
120/70 ZR17
hinten
150/70 ZR17
160/60 ZR17
180/55 ZR17
190/50 ZR17
190/55 ZR17

Dimensionen des Michelin Pilot Road 4 GT:
vorne
120/70 ZR17
120/70 ZR18
hinten
170/60 ZR17
180/55 ZR17
190/50 ZR17
190/55 ZR17

Dimensionen des Michelin Pilot Road 4 Trail:
vorne
110/80 ZR19
120/70 ZR19
hinten
150/70 ZR17
170/60 ZR17


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Interessante Links:

Text: Vauli
Fotos:
Michelin

 
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Bericht vom 24.04.2014 | 80.167 Aufrufe

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