Nakedbike Vergleich 14

Prolog zu den aufregendsten Nakedbike Vergleichstests 2014. S 1000 R vs. 1290 Super Duke und mehr.
KTM 1290 Super Duke R Race Akrapovic
 

Nakedbike Vergleich 2014 - Erste Gegenüberstellung

Die wichtigsten Nakedbikes 2014 treten gegeneinander an: BMW S 1000 R, Ducati Monster 1200, Kawasaki Z 1000, KTM 1290 Super Duke R, Yamaha MT-09.

 
Die nächste Saison wird gut, die nächste Saison wird stark! Besonders für Fans der motorisierten Freikörperkultur. Nach dem PS-Wahn im Segment der Reiseenduros sind jetzt die Nakedbikes an der Reihe. Die Hersteller haben aufgerüstet und stellen uns 2014 ein paar radikale, harte, extreme Modelle in die Schauräume, die schon jetzt für gnadenlose Stammtischschlachten unter Glaubenskriegern unterschiedlicher Couleur sorgen.
 
BMW S 1000 R

BMW strippt sein Superbike, kappt die Leistung auf 160 PS, schaufelt mehr Newtonmeter in den Drehzahlkeller und tauft den Raufbold mit blauem Auge S 1000 R. Mit hochwertigen Supersport-Komponenten sowie ABS und ASC serienmäßig schicken die Bayern die neue "R" zum Kampfpreis ins Rennen.

NastyNils Eindrücke von der S 1000 R Testfahrt:

"Nicht nur über die Kuppen wheelte die nackte BMW ganz gewaltig und der Vorwärtsdrang war einfach nur brutal. Hat die Fuhre tatsächlich 30 PS weniger als die "RR"? Im Sattel fühlt sich das ebenbürtig an. Ich war viel mit meinen "RRs" gefahren und hatte ein gutes Gefühl für die Beschleunigung und das hier ist definitiv die gleiche Liga..."

"Die Entwicklungskosten der meisten Komponenten wurden bereits von S 1000 RR Kunden bezahlt. Dieser enorme Entwicklungsaufwand belastet nun nicht den Preis der S 1000 R, welche das ohne Übertreibung beste Preis-Leistungspaket am Markt bietet."

KTM 1290 Super Duke
KTM 1290 Super Duke

KTM 1290 Super Duke R

Noch kompromissloser geht nur KTM ins Gericht, das haben die Mattighofener mit ein paar schockierenden Videoteasern bereits im Vorfeld unmißverständlich klargemacht. Mit 180 PS aus einem 1.301 Kubik großen V2 Motor steht die 1290 Super Duke R an der Spitze einer Armada aus neuen und nachgeschärften Konzepten. Mit der vollen Leistung der letzten RC8R und noch mehr Hubraum erschüttert das orange Biest die streng reglementierte Welt der Gesundheitspflicht. Mit Abstand die stärkste und extremste im Feld und ebenfalls bereits von 1000PS getestet. Nur mit Ride by Wire, ABS und Traktionskontrolle konnte das Tier domestiziert werden. Das hat hier allerdings seinen Preis.

NastyNils resümiert nach der
Probefahrt mit der 1290 Super Duke R
:

"Schon die Serienmaschine atomisiert alle derzeit geltenden Superlative bei den Nakedbikes, das verfügbare Originalzubehör aus dem Powerparts Programm lässt sich dann in Worte kaum fassen."

"Allen Käufern der Super Duke R im Modelljahr 2014 kann ich attestieren, dass sie mit diesem Motorrad die wohl intensivsten und atemberaubendsten Erlebnisse ihrer Motorradkarriere erleben werden. Aber bei all der Power und den harten "Beast-Videos" von KTM ist dieses PS-Monster tatsächlich ein 100% alltagstaugliches Motorrad für Touren oder dem Weg zur Arbeit."

KTM 1290 Super Duke

Kawasaki Z 1000

Leistungsmäßig "nur" an dritter Stelle, aber optisch ein Anwärter auf den goldenen Amboss. Es war das erste Mal, dass wir von einem Foto davongelaufen sind. Kawasaki treibt bei der neuen Z 1000 den Streetfighter-Look auf die Spitze und schmückt ihn mit einem PS mehr pro Zylinder. Man kann es auch übertreiben und das freut uns sehr. Die monströse Maskierung der Z1000 ist aber nicht nur reiner Show-Effekt. Mit einem kurz abgestuften Getriebe und dem kürzesten Radstand dieser Gruppe verlangt das aggressive Gemüt der Z nach fähigen Händen.

Neuzugang Vauli zum Kawasaki Z1000 Test:

"Dementsprechend kann man sich als Z1000-Fan weiterhin über die ganz besondere Eigenheit des rassigen Streetfighters freuen: Die kurze Getriebeabstufung wurde beibehalten, ruckzuck schaltet man bereits im Ortsgebiet bis in den sechsten Gang durch, den man dank des herrlichen Durchzugs bereits ab 30 km/h bis zum bitteren Ende jenseits der 200 km/h verwenden kann"

"Ein ebenso souveränes wie kräftiges Triebwerk, ein cooler Sound und nicht zuletzt eine Optik, die mit nichts anderem zu vergleichen wäre - bereits das alleine dürfte die Fangemeinde der großen Z weiter wachsen lassen."

Kawasaki Z1000 2014 in Action Front

Yamaha MT-09

Nach ein paar ruhigeren Jahren gibt Yamaha 2014 endlich wieder Vollgas und stärkt die Modellpalette mit ein paar kräftigen Kalibern. Nach dem bereits Anfang des Sommers präsentierten Cruiser XV950 wurde 2 Monate später das Rätsel um ein neues Nakedbike mit Dreizylinder-Motor gelüftet. Die MT-09 übertraf beim Test alle Erwartungen, denn niemand dachte bei 115 PS an einen derart brutalen und ungebändigten Charakter. Mit einem Gewicht von nur 188 Kilo vollgetankt ist sie die Athletin unter den 'großen' Nakedbikes und nicht mehr so geheime Favoritin auf den Sieg in der Kategorie Fahrspaß.

Ein paar deutliche Sätze aus dem Yamaha MT-09 Test:

"Was ist das für ein böses, böses Ding?! Den ersten Gang habe ich nach 500 Metern zur Sicherheit ad acta gelegt, Gaswheelies sind im zweiten Gang sicherer, oder im dritten."

"Nach stundenlangem Dauerfeuer war mein Hirn leer und mein Körper taub. Ein mörderisches Gerät, ein echter Wolf im Schafspelz. Dont judge a book by its cover. An manchen Stellen ist die MT-09 schon fast zu hart geraten, aber ich könnte mich daran gewöhnen. Ein paar Anpassungen am Fahrwerk, ein paar optische Accessoires, eine Akrapovic-Komplettanlage und es gäbe kein besseres Naked Bike für mich."

http://www.motorrad-bilder.at/slideshows/291/010057/yamaha-mt-09-action-13.jpg

Ducati Monster 1200

Die neue Ducati Monster 1200 haben wir zwar schon am 5.11., dem Abend vor der EICMA 2013, vorgestellt, eine Einladung zu einer Testfahrt ist aber leider noch nicht ins Haus geflattert. Dabei sind wir gespannt wie ein Flitzebogen, wie sich die Bellezza Rosso mit dem Testastretta-Motor aus der 1198 so fährt. Mit 135 PS in der normalen und 145 PS in der S-Version sowie einem Drehmoment-Massiv von 124,5 Nm, liegen die Fahrleistungen mit Sicherheit deutlich über jenen der letzten Monster 1100 Evo, deren luftgekühlter V2 nur 100 PS leistete. Anfang 2014 können wir euch dann den ersten Testbericht und ein Video zur Monster 1200 liefern.

http://www.motorrad-bilder.at/slideshows/291/010334/honda-cbr1000rr-action-2014-22.jpg

Nakedbike Duelle 2014

KTM vs. BMW
Das interessanteste Duell ist auch diesmal jenes zwischen Deutschland und Österreich, wobei uns im Motorradsport die ständigen Verweise auf die glorreichen Zeiten längst verblichener Triumphe auf südspanischem Territorium zum Glück erspart bleiben. Mit zwanzig PS mehr und 2 Zylindern weniger ordnen wir der KTM die Favoritenrolle zu. Doch was in Einzeltests noch zu eindeutigen und einstimmigen Ergebnissen führt, kann im direkten Duell schnell in viele Wahrheiten zerschlagen werden. Der kompromisslose Charakter mattighofener Maschinenbaus zermürbt seine Besitzer gerne im täglichen Gebrauch, während die pragmatische Nutzung im Alltag bei BMW noch nie ein Problem war. Zudem hat die Bayrische überraschenderweise den Kostenjoker in der Hand. Anders: Für eine Super Duke bekommt man fzwei MT-09, während der Grundpreis der S 1000 R ca. auf jenem der Kawasaki Z1000 liegt. Entscheidend wird neben Leistungsabgabe und Fahrdynamik auch die Funktionsweise der Assistenzsysteme sein. Was diesen Titelkampf betrifft, sind wir ebenso gespannt wie ihr, weshalb wir alles in Bewegung setzen werden, um ihn möglichst bald austragen zu können.

Kawasaki vs. Yamaha
Ebenfalls sehr knapp könnte es zwischen Kawasaki Z1000 gegen Yamaha MT-09 werden. Mit 27 PS weniger scheint der Dreizylinder schwer unterlegen, doch er hängt wütend am Gas und stampft seine Kraft über ein sehr kurz abgestuftes Getriebe in den Asphalt. Das gilt allerdings auch für die Kawasaki, die noch dazu einen saftigen Drehmomentvorteil hat. Der wiederum schmilzt angesichts des immensen Übergewichts des grünen Bullen dahin, der um 33 Kilo mehr zu schleppen hat als die schlanke Yamaha. Nicht einfach zu fahren sind beide und an der Optik scheiden sich wie immer die Geister. Die MT-09 ist uns eher zu brav, zumal ein äußerst aggressives Wesen in ihr steckt, die Z1000 könnte man schon für zu übertrieben halten. In Deutschland gibt's die Z nur mit ABS, die Yamaha auch ohne.

Ducati gegen irgendwie alle
Die Ducati tritt in erster Linie gegen sich selbst an und in zweiter gegen alle anderen. Wer eine Ducati möchte, der möchte sie aus Liebe und wird etwaige Argumente für irgendein Modell einer anderen Marke in blinder Leidenschaft ignorieren. Dass die neue Monster die letzte 1100 Evo performancetechnisch überflügeln wird, darf angenommen werden und weniger wunderschön ist sie auch nicht geworden. Eine Frage allerdings, die wir uns schon zu Zeiten der bisher extremsten Monstrositäten S4R und S4RS gestellten haben, wird wieder dringlich: Wieviel Leistung verträgt eine Monster? Mit 135 PS in der normalen bzw. 145 PS in der S-Version gibt sich der 1198 Kubik Testastretta zwar relativ bescheiden, für ein Genussmotorrad, wie wir die Monster nicht nur aber auch bezeichnen würden, dennoch eine ordentliche Portion Power. Vielleicht unterschätzen wir einfach den sportlichen Anspruch der nackten Bologneserin, so gesehen ebenfalls eine sehr spannende Kandidatin.


  BMW S 1000 R Ducati Monster 1200 Kawasaki Z 1000 KTM 1290 Super Duke R Yamaha MT-09
Motor Viertakt R4 Viertakt V2 Viertakt-R4 Viertakt V2 Viertakt R3
Hubraum 999 ccm 1198 ccm 1043 ccm 1301 ccm 847 ccm
Bohrung/Hub 80 x 49,7 mm 106 x 67,9 mm 77 x 56 mm 108 x 71 mm 78 x 59,1 mm
Leistung 160 PS / 11.000 135 PS / 8.750 142 PS / 10.000 180 PS / 8.870 115 PS / 10.000
Drehmoment 112 Nm / 9.250 124,5 Nm / 7.250 111 Nm / 7.300 144 Nm / 6.500 87,5 Nm / 8.500
Bremse vo. 320 mm / Vierkolben 330 mm / Vierkolben 310 mm / Vierkolben 320 mm / Vierkolben 298 mm Scheiben
Bremse hi. 220 mm Scheibe, Einkolben 245 mm Scheibe, Zweikolben 250 mm Scheibe, Einkolben 240 mm, Zweikolben 245 mm Scheibe
Gabel 46 mm Upside-Down, Zug- und Druckstufe einstellbar 43 mm Upside-Down, voll einstellbar 41 mm Upside-Down, voll einstellbar 48 mm Upside-Down, voll einstellbar 41 mm Upside-Down
Federbein Zentralfederbein, Zugstufe einstellbar Sachs Federbein, Zugstufe und Vorspannung einstellbar Back Link, Zugstufe und Federbasis einstellbar Zentralfederbein, voll einstellbar Zentralfederbein
Radstand 1.439 mm 1.511 mm 1.435 mm 1.482 mm 1.440 mm
Sitzhöhe 814 mm 785 - 810 mm 815 mm 835 mm 815 mm
Tank 17,5 l 17,5 l 17 l 18 l 14 l
Gewicht 207 kg +200 kg 221 kg 207 kg 188 kg
Traktionsk. Ja Ja Nein Ja Nein
ABS Serie Ja Ja Ja Ja Nein
ABS Aufpreis - - 600.- - -
Fahrmodi 2 3 Nein 3 2
Dyn. Fahrwerk optional Nein Nein Nein Nein
(Grund)preis Österreich 12.800,- 13.490.- 12.195.- 15.500.- 7.495.-
 


Text: kot
Fotos: Hersteller

Autor

Bericht vom 13.12.2013 | 10.447 Aufrufe

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