Super Duke 1290 Race

Test der KTM 1290 Super Duke R Race Edition. Akrapovic, Rennfahrwerk, Powerparts und Slicks machen die SD zur Rennmaschine.
KTM 1290 Super Duke R Race Akrapovic

KTM 1290 Super Duke R - Race Kit Test

Wir waren mit dem Test der Super Duke R noch nicht mal fertig, mussten wir unsere Superlative schon wieder egalisieren. Aufmagaziniert mit Akrapovic, Rennfahrwerk und Powerparts wird sie zur 192 PS Rennmaschine.

Plötzlich bollerte es in der Boxengasse. Die KTM Ingenieure haben 4 Biester zum Leben erweckt. In der Nachbarbox offenbarte sich uns das Ergebnis einer durchzechten Nacht von verspielten Renningenieuren. Gerald Matschl, KTM Urgestein und Benzinguru, fungiert bei KTM als Bindeglied zwischen den Abteilungen und ließ aus dem KTM Powerparts Programm 4 Rennmaschinen auf Basis der KTM 1290 Super Duke R aufbauen. Im Prospekt nennt man das "Race Kit", in der Praxis ist es eine Einkaufsliste mit der man zum KTM Händler seines Vertrauens geht und als stolzer Rennmaschinen - Besitzer die Rennstrecken dieser Welt attackieren kann. Die Akrapovic Komplettanlage bringt die Super Duke akustisch und optisch sehr viel näher an den Beast-Prototypen ran und macht die KTM ganz normal um 12 PS stärker.

Jeremy McWilliams war für die Abstimmungsarbeit verantwortlich 
Niemand Geringerer als Herr Jeremy McWilliams ist für das Setup der Powerparts / Akrapovic / WP Rennmaschine auf Basis der Super Duke R verantwortlich. 

66 Grad Schräglage!


Die WP Crew steckte eine komplette Renngabel in gefräste Gabelbrücken und spendierte ein neues Federbein. Dunlop steuerte KR-Slicks bei und KTM selbst eine einstellbare Rastenanlage. Auf der Strecke war die Super Duke R nun präzise wie ein Superbike konnte aber immer noch mit roher Gewalt in den Radius gedrückt werden. Auf den Weg zu den Bestzeiten war aber offen gesagt die gewonnenen Schräglagenfreiheit der größte Pluspunkt. Die KTM Techniker haben bei den Testfahrten ganze 66 Grad Schräglage als Rekordwert gemessen - das ist MotoGP Niveau. Man beteuerte, dass man da zwar schon mit dem Motordeckel am Asphalt gestriffen hat, der Rest vom Motorrad soll aber keinen Bodenkontakt davongetragen haben.
Auf der Strecke waren es auch die Kleinigkeiten die Freude bereitet haben. Der Grip an den Racing-Fußrasten spendiert in starker Schräglage aber auch bei den harten Manövern über die Curbs sehr viel Halt. Immer wieder herrlich ist natürlich auch der Umstieg von ohnehin schon guten Straßenreifen auf reinrassige Racingpneus. Der glattgebügelte Asphalt kann eben ohne Kompromisse bei Fahrwerk und Reifen genommen worden und die Präzision und Agilität zaubert Dir ein Lächeln ins Gesicht. Das Plus an Motorleistung durch den Auspuff war OK, aber vermutlich wird es der Sound und die Optik sein, der vielen SD-Fahrern den Sabber auf den Boxengassenboden tropfen lässt.


KTM 1290 Super Duke R Race 

Traktionskontrolle? Wieder mal nicht aufgepasst!


Zurück in der Boxengasse fühlte ich mich nach der Ausfahrt als echter Held. Ich habe das Biest gezähmt! Durch Steilwände bin ich mit ihm gerast, bei 240 km/h hab ich den Rechtsknick voll genommen und bei der blinden Rechts hab ich einfach alles gegeben. Die 66 Grad Schräglage werde ich wohl nicht ganz erreicht haben, doch die gesteigerte Schräglagenfreiheit habe ich ihn jedem Fall toll ausgenutzt. Ich erwartete anerkennende Schulterklopfer in der Boxengasse aber stattdessen fragte man mich nach meiner Meinung zu der Traktionskontrolle (MTC). Verdammt!, dachte ich und suchte nach Ausreden. Ich habe mittlerweile aufgehört über die Super Duke R Traktionskontrolle nachzudenken. In meinem Unterbewusstsein habe ich längst gespeichert, dass die TC sowohl in der Adventure als auch in der Super Duke R einfach grandios funktioniert und so manche Racing-TC Systeme um 100.000 Euro in den Schatten stellt. Die Regelung ist so feinfühlig und im Sport Mode auch richtig auf Sport getrimmt, dass man in der Praxis irgendwann nicht mehr drüber nachdenkt. In den Beschleunigungszonen lässt sie Power-Wheelys zu und aus den engen Kurven hilft sie Unterhosen und Reifen zu schonen. Ich konnte also nichts zu der TC sagen, außer dass sie mir nicht mehr weiter aufgefallen sei. Peinlich! Doch als routinierter Journalist wußte ich sofort den Spieß umzudrehen. Wie seht denn euer alter Haudegen Jeremy McWilliams die Sache mit der Traktionskontrolle? Würde er mit ihr Rennen fahren? Ich wusste, dass die alten Rennfahrer elektronische Fahrhilfen meiden wie der Teufel das Weihwasser, doch die Antwort erstaunte mich. Jeremy würde die Traktionskontrolle im Rennen nur noch aus einem einzigen Grund nicht aktivieren. Im Rennen selbst ist sie grandios, schließlich war er ja selbst für die Abstimmung verantwortlich, doch der Siegeswheely über die gesamte Start-Zielgerade geht damit dann doch nicht.


Doch ich war glücklich zumindest einen Kritkpunkt an dem traumhaften Rennbike zu finden. KTM stellt zwar ein fertiges Mapping für die EFI zur Verfügung um die Akrapovic-Anlage perfekt ins Fahrzeug zu integrieren. Ein Powercommander oder ähnliche Teile sind damit nicht erforderlich. Die Motorabstimmung hat wirklich gut funktioniert. Doch 100% zu Ende gedacht wurde das Konzept nicht, denn es lässt sich leider nicht mittels Plug and Play ein Quickshifter aus dem Zubehörkatalog integrieren. Dafür sind dann doch weitere Investitionen nötig.

Die KTM 1290 Super Duke R im Powerparts Race Trimm 
Ein Nakedbike mit dem man auch auf langen Geraden und schon gar nicht in den Kurven Angst vor den Superbikes haben muss.

Es geht auch "günstig"


Die Liste der Umbauten wirkt auf den ersten Blick lang und teuer. Doch teuer sind eigentlich nur die Komplettanlage und das Fahrwerk. Und beim Fahrwerk ist es so, dass man auch mit dem Originalteil einen richtig breiten Verstellbereich hinkriegt. Die "günstige" Renn Superduke besteht also aus folgenden Zutaten: Hartes Setup am Serienfahrwerk, Heck mit dem Setup in die Höhe, einstellbare Fußrastenanlage und die Dunlop Slicks. Voila - fertig ist eine pfeilschnelle Rennmaschine mit viel Schräglagenfreiheit ohne richtig teure Teile. Auf der Suche nach dem letzten Zehntel oder natürlich auch für die Ego-Politur wird man aber an Akra und WP-komplett nicht vorbei kommen.


alt text 
Traumbike made in Austria. Erhältlich ab Dezember 2013 bei einem dieser KTM Händler.

KTM 1290 Super Duke R Videos


Wir waren fleißig! NastyNils und Captain Kuk haben euch eine Wagenladung Videos aus Spanien mitgebracht. Wir drehten ein Testvideo, Interviews mit den Technikern, ein Video zur Rennmaschine, einen Akrapovic Soundcheck und ein 0-200 Video.
 

KTM 1290 Super Duke R Fotos / Bilder


KTM 1290 Super Duke R - Action Pics aus dem Prospekt 

25 Fotos vom KTM Photoshooting mit Wheelys und Action.
KTM 1290 Super Duke R - Detailfotos 

Detailfotos (14 Stück) zu Einarmschwinge, Cockpit und Co..
KTM 1290 Super Duke R - Statische Fotos 

Stimmungsvolle Standfotos (8 Stück) samt Zubehör von der Super Duke R 1290.
KTM 1290 Super Duke R - Behind the scenes, Fotos vom Pressetest in Estepona (Spanien) 

Behind the scens. Nette Schnappschüsse von der KTM Präsentation der Super Duke R. 53 Fotos.
KTM 1290 Super Duke R - Fahrfotos NastyNils Rennstrecke Ascari  

Ein Traum! Die Rennstrecke in Ascari bietet Steilwandkurven und richtig viel Flair. 42 Fotos von NastyNils im Sattel der SD 1290 R.
KTM 1290 Super Duke R - Actionfotos NastyNils Landstraße 

Unterwegs zwischen Estepona, Marbella und Ronda. Grandiose Straßen - wie gemacht für die 1290er Superduke von KTM. 49 Fotos!
 

Interessante Links:

Text: NastyNils
Fotos:
Sebas Romero, Frances Montero

Fazit: KTM 1290 Super Duke R 2013

Die Akrapovic Komplettanlage bringt die Super Duke akustisch und optisch sehr viel näher an den Beast-Prototypen ran und macht die KTM ganz normal um 12 PS stärker.


  • Enorme Schräglagen, aber mit Halt, möglich
  • super Fahrgefühl
  • harte Sound
  • wilde Optik.
  • Die Integrierung eines Quickshifters ist nicht möglich.

Bericht vom 24.10.2013 | 23.349 Aufrufe

Du hast eine Neue?

Verkaufe dein Gebrauchtmotorrad im 1000PS Marktplatz.

Inserat erstellen

Empfohlene Berichte

Pfeil links Pfeil rechts