Husqvarna 2014

Husqvarna kehrt 2014 zum Ursprung zurück.
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Husqvarna 2014 ein volles Programm

 

Zurück in die Zukunft - kaum hat dieser Spruch besser gepasst als bei der Weltpremiere der neuen Husqvarna Modelle in Schweden. Ein geschichtsträchtiges Ereignis für den Offroadsport.

 
Wie eng die Geschichte des gesamten Offroad-Sports mit Husqvarna verbunden ist, wurde mir erst klar, als kurz vor der Weltpremiere ein kurzer Streifzug durch die letzten 110 Jahre Motorradbau von Husqvarna abgehalten wurde.
 
Ja, Husqvarna baut tatsächlich seit 110 Jahren Motorräder! Benannt nach einer Kleinstadt in Schweden wurden von Anfang an schon im Straßenrennsport Rennen gewonnen. In den frühen 1950er-Jahren waren die Schweden Pioniere im Offroadsport und schon zu Beginn der 60er-Jahre folgten die ersten Weltmeistertitel. Doch wie uns die Geschichte lehrt, gibt es eben Höhen und Tiefen - 1988 der Verkauf nach Italien und damit die Trennung, bei der Husaberg entstand. Und nun 25 Jahre später wieder die Vereinigung. http://www.motorrad-bilder.at/slideshows/291/009820/harley_davidson_breakout_2013_33.jpg

Husqvarna 2014 Action Bildergalerie (30 Fotos) - hier klicken!


Genug mit dem Geschichtsunterricht, denn ich war ja schon seit Monaten gespannt, wie die neuen Dinger nun aussehen, sich fahren lassen und wie es der KTM-Konzern geschafft hat, innerhalb eines halben Jahres eine Marke wieder neu zu entdecken. Am ersten Abend dann gleich die offizielle Enthüllung und der einhellige Grundtenor bei allen Journalisten: Fesch sind sie geworden. Zwar ist die Ähnlichkeit zur ehemaligen Husaberg deutlich zu erkennen, doch das frische und moderne Dekor mit den hellen Farben wirkt richtig stylish mit leichtem Retrodesign durch Farbgebung und Logo. http://www.motorrad-bilder.at/slideshows/291/009820/harley_davidson_breakout_2013_53.jpg

Aber noch wesentlicher ist, dass Husqvarna nun eine komplette Motocross- und Enduropalette anbietet. Es werden alle Klassen bedient, sogar eine 85er steht am Start. In weiterer Folge soll auch im Kinderbereich das Angebot ausgebaut werden. Kritiker werden hier sofort den Vergleich zu KTM suchen - und auch finden. Denn die Plattformen der Motoren und anderer Baugruppen werden klarerweise genutzt, so wie es auch bei Husaberg bereits der Fall war. Dennoch möchte man sich klar abgrenzen. Diese Abgrenzung und Eigenständigkeit wird sich in Zukunft noch weiter verstärken, soviel konnte man zwischen den Zeilen der stolzen Husqvarna-Verantwortlichen schon heraus hören.
 
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Husqvarna stellt klar den Anspruch, sich als Enduro Premium-Hersteller zu positionieren. Die Ausstattung wird klar über dem Mitbewerb liegen, damit wird aber auch der Preis geringfügig über der jeweiligen KTM liegen. Am Beispiel Rennsport sieht man, dass es Husqvarna nicht nur am Papier ernst meint. Sowohl in der Enduro- als auch in der Motocross-WM werden Werksteams unter der Husqvarna-Flagge an den Start rollen. Im Extremenduro wird die Tradition von Husaberg fortgeführt. Auch national werden Fahrer sowohl im Motocross als auch in Enduro-Bewerben mit Husqvarna-Unterstützung vermutlich Podestplätze abonnieren. http://www.motorrad-bilder.at/slideshows/291/009820/harley_davidson_breakout_2013_15.jpg
 
Konzentration auf das Wesentliche!
Kommen wir zu den Motorrädern. Wirklich alle Details aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Ich habe versucht ein paar markante Punkte hervorzuheben:

• Alle 4 Takt Modelle werden ausschließlich mit E-Starter ausgeliefert. Dies spart alleine 300 Gramm am Motorgehäuse.
• DDS Kupplung bei allen Enduro-Modellen (ausgenommen 125er) sowie TC 250 und TC 450, sorgt für sanfteres Einsetzten der Leistung.
• 48mm WP 4CS Closed Cartridge Gabel für alle
• bei allen MX Modellen Zündkurven-Schalter am Lenker
• gefräste Gabelbrücke bei MX- und Enduro-Modellen, wobei MX steifer ist als Enduro
• 5-Gang-Getriebe bei allen MX (ausgenommen 85er & 125er), 6 Gang bei allen Enduros
• alle Modelle mit Umlenkung
• Neuentwicklung der Rahmen, bei Enduros mehr Flexibilität in der Längsachse, steifer im Torsionalbereich.
• Heckausleger bei allen Modellen aus Polyamid, somit alles aus einem Guss.
• MX Abstimmung eher Hecklastig entspricht dem US Style, bessere Balance und Handling.

Wie man eindeutig sehen kann, wurden alle Baugruppen unter die Lupe genommen und aufgemotzt bzw. optimiert. Die Motoren erhielten neben einer feschen gelben Zylinderkopfabdeckung überarbeitete Mappings. Leistungsmäßig sollte dies für die stärksten Motoren in jeder Klasse sorgen. Auch wenn man selten Leistungsangaben nachlesen kann, so wird sich die TC 250 bei über 40 PS einreihen, die 350 bei rund 55 PS und die 450er bei über 60 PS. http://www.motorrad-bilder.at/slideshows/291/009820/harley_davidson_breakout_2013_23.jpg

MX-Palette:
Der WM Track in Uddevalla war in der Früh perfekt abgezogen. Der Regen in der Nacht zuvor hat den vermeintlich griffigen Track zu Beginn in eine Rutschpartie verwandelt. Umso wichtiger ist, dass auch die Leistung auf den Boden gebracht wird. Hier ist der Mapping-Schalter am Lenker schon eine ganz feine Sache. Doch auf der tollen Strecke waren kaum Unebenheiten und das Fahrwerk war nicht ganz so stark gefordert, dennoch war die eher hecklastige Auslegung noch ungewohnt. Interessant wird der direkte Vergleich auf zerbombten Strecken.
   
TC 125: Macht einfach unglaublich viel Spaß, wenn der Fun-Faktor im Vordergrund steht und Rundenzeiten nicht erste Priorität haben, kaufen!

TC 250: Ärmel hochkrempeln, dies ist was für echte Männer. Purer 2-Takt-Sound verlangt nach einer strengen Hand, kann unglaublich schnell sein, fordert aber am meisten.

FC 250: Die Fahrmaschine unter den MX-Modellen, giert nach Drehzahl, verzeiht viel und bringt schnelle Rundenzeiten.
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FC 350: Eine Klasse für sich, genug Leistung in allen Lagen, leichtfüßig und das größte Allround-Talent.

FC 450: The Beast, einmal losgelassen geht das Ding ab wie eine Rakete, nicht gerade einsteigerfreundlich, aber unglaublich schnell für Racer.
 
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Husqvarna MX 2014 Bildergalerie (38 Fotos) - hier klicken!


Enduro-Palette:
Der MX-Track von Uddevalla ist umgeben von weiten Wäldern, ein wahres Paradies für Endurofahrer. Die Mannschaft von Husqvarna hat keine Mühen gescheut und eine 14 Kilimeter lange Runde ausgesteckt. Mich wundert es nicht, dass die Skandinavier in der WM so schnell sind. Wer auf solch einem mit Wurzeln und Steinen übersäten Waldboden schnell fahren kann, ist überall auf der Welt schnell. Unter solchen Bedingungen kristallisiert sich rasch heraus, ob die Traktion passt und der Motor gut abgestimmt ist. Und beides kann man mit einem klaren Ja beantworten. Gerade auf technisch anspruchsvollen und langsameren Strecken wie hier in Schweden, spielt die neue Umlenkung ihre Trümpfe aus. Die Traktion reißt nie ab und schmiegt sich sehr gut den Unebenheiten an. Bei der Gabel fiel das feine Ansprechverhalten sehr positiv auf. Die Motoren sind auf bekannt hohem Niveau (ehemalig Husaberg), über den gesamten Drehzahlbereich sehr homogen und berechenbar.
   
Enduro 2-Takt

TE 125: Auf der engen und technisch schweren Strecke für mich klar das schnellste Motorrad, keines ist wendiger und einfacher zu fahren, für so rutschigen Untergrund genug Leistung. Sehr hoher Spaßfaktor.

TE 250: Super nutzbare Leistung schon vom Drehzahlkeller weg, Spitzenleistung noch fahrbar. Das größte Allroundtalent unter den 2-Taktern.

TE 300: In ihr leben 2 Herzen, einerseits (das erste Drittel der Gasgriffstellung) wahrscheinlich das Drehmomentstärkste Motorrad von Husqvarna, zieht wie ein Traktor die Hänge hoch, aber wehe man kommt in den oberen Drehzahlbereich, dann heißt es festhalten, Augen zu und durch.

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Husqvarna Enduro 2-Takt 2014 Bildergalerie (33 Fotos) - hier klicken!


Enduro 4-Takt:

FE 250: Das wahrscheinlich am meisten unterschätzte Motorrad. Fast so wendig und agil wie eine große 2-Takter. Mit einer gummibandartigen Leistungsentfaltung überfordert sie nie und ist schneller, als man glaubt. Tipp: 250er Aufkleber abmachen, Rennen gewinnen und dann am Stammtisch Anerkennung holen!

FE 350: All in one, ein Colt für alle Fälle. Für mich die perfekte Kombination aus allen Richtungen, der Golf unter den Enduros. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

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FE 450: Für alle, die gerne mit Reserven unterwegs sind. Die Leistungsentfaltung ist für eine 450er unglaublich smooth, wenn es nicht zu technisch wird, eine echte Waffe.

FE 501: Nichts für Wickies sondern nur für starke Männer! Je weitläufiger die Strecke, desto lustiger wird die Sache. Hardenduros mag die große 501er nicht, auch wenn sie unwesentlich schwerer als die 450er ist. Die rotierenden Massen der 500 Kubik wollen aber erst einmal gebändigt werden. Je schneller, desto 501er!

Husqvarna Enduro 4-Takt 2014 Bildergalerie (44 Fotos) - hier klicken!


FAZIT
Husqvarna is back. Eine der traditionsreichsten Motorradmarken ist wieder vereint und bereit, noch eine ganze Menge WM-Titel einzustreifen. Wichtiger ist aber, dass die neuen Motorräder voll und ganz wettbewerbsfähig sind - so wie es für eine so traditionelle Marke wie Husqvarna eben auch sein sollte. Husqvarna besitzt somit trotz der orangen Verwandtschaft einen eigenen Charakter und wird die Eigenständigkeit weiter ausbauen. Alte Husqvarna-Fans werden ihre Liebe wieder neu entdecken und mit Stolz ihr Logo im Fahrerlager tragen. Willkommen in der Zukunft!
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Interessante Links:

Text: Edi Ederer
Fotos:
Husqvarna

 

Bericht vom 17.10.2013 | 22.450 Aufrufe

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