KTM 690 Duke R EJC

Ehemaliges Bike des European Junior Cups und Duke Battle Einsatzfahrzeug am Red Bull Ring.
 

KTM 690 Duke R- EJC-Bike

Überraschungsagriff am Red Bull Ring. 80 PS feiern Gripparty.
 

Ich weiß gerade nicht, ob ich mich freuen soll, dass uns mein deutscher, multimedialer Kollege Björn Gramm bei der Gripparty am Red Bull Ring besucht hat. Virtuos drehen konnte Björn früher nur am Zoom-Ring seines Camcorders, bescheidener waren seine Fähigkeiten im Umgang mit dem Gasgriff. Doch das Blatt hat sich gewendet; filmen kann er zwar immer noch, aber fahren auch. Nach seinem Wechsel von motorradonline zum MOTORRAD actionteam nahm er mit seiner Daytona 675 an zahlreichen Ringtrainings sowie am Triumph Cup teil und entwickelte seine Fahrtechnik konsequent weiter. Und siehe da, der Björn nimmt mir auf meinem Heimatboden eine Sekunde ab. (Zu dieser Entwicklung lesen Sie auch "Schnell ohne Talent" von NastyNils)

Ich kann es ihm aber leider nicht übel nehmen, denn erstens bin ich eine faule Sau und habe es verdient, und zweitens brachte er mir ein nettes Geschenk aus Deutschland mit, eine KTM 690 DUKE R. Nachdem das Motorrad ursprünglich für den European Junior Cup aufgebaut und dort auch eingesetzt wurde, dient es jetzt als "Gastfahrzeug" im deutschen Duke Battle. Entsprechend fein und hochwertig ist die Ausstattung, angefangen bei einer Akrapovic Komplettanlage mit einem unfassbar satten, kräftigen Sound (den das Kameramikrofon wieder nicht einzufangen vermochte), über ein voll einstellbares WP Fahrwerk bis zu einer Brembo Hochleistungs-Bremsanlage, der ich bis zur letzten Runde nicht geschafft habe, auch nur irgendwie gerecht zu werden.

Die optisch stark entschärfte Duke sorgte bei vielen Fans der ersten 690er für Entsetzen. Beim Anblick dieser scharf definierten Sportlerin sollte nun niemand mehr der Vergangenheit nachtrauern. Die wirkliche Sensation aber ist der Auspuffsound, für den eine Komplettanlage von Akrapovic verantwortlich zeichnet.

Knapp 80 PS Einzylinder, Akrapovic Komplettanlage.

Der Red Bull Ring mit seinen vier langen Geraden ist sicher nicht die beste Rennstrecke für ein Einzylinder-Nakedbike, obwohl der Single des Battle-Bikes knapp 80 PS leisten soll. Man kann die Bremspunkte zwar unendlich spät setzen, macht aber meist nur Plätze gut, die man auf halbem Weg wieder abgeben muss. Schade, denn mit einem Trockengewicht von 140 Kilo fährt man Kreise um den Rest des Feldes. Der kurvenreiche und vollgasarme Pannoniaring wäre der richtige Spielplatz für die fürstliche Modellathletin, in Spielberg hingegen tat sie mir schon fast leid - und ich mir selbst auch.

In einem Turn kann man das wahre Potenzial der Duke nur erahnen; extreme Bremspunkte, Radien und Schräglagen sind möglich. Niemand kann eine so enge Linie fahren, dass man sich nicht noch innen reinstellen könnte. Die Duke ist extrem rank und schlank und wird über den breiten, tiefer gesetzten Lenker spielend präzise dirigiert. Angetan haben es mir besonders die massiven, außen abgerundeten Fußrasten, die nicht einmal in die Nähe des Asphalts gekommen sind. Geschaltet werden muss fast so oft wie in der Formel 1, Geschwindigkeiten sind mir allerdings keine bekannt, der Tacho funktionierte nicht und später fiel auch die Ganganzeige aus. Typische elektronische Spinnereien eines hochgezüchteten Rennbocks.

 

Die Fußrasten sind starr, lassen sich also nicht nach oben klappen, was dem internationalen Rennstandard entspricht. Das WP Fahrwerk ist dagegen voll einstellbar.

Bildergalerie KTM 690 Duke R EJC

Gegen die Bewegungsfreiheit auf der Duke wirkte mein Supersportler wie ein Fixierstuhl. Wie unkompliziert das Ringfahren sein kann, wenn einem das eigene Motorrad nicht im Weg ist. Die Reifen kannte ich aus der GSX-R Challenge 2012, wo vergange Saison der Bridgtesone R10 als offizieller Cup-Reifen vorgeschrieben war. Während ich auf die GSX-R600 hinten einen 190er Reifen montierte, um die Haltbarkeit zu verlängern, stockte man für den Junior Cup gleich von einem 160er auf einen 180er auf. Trotz dieser Gemeinsamkeit haben ein Motorrad im Serienzustand und ein Motorrad im Racing-Trimm wenig gemein. Mir hat das Erlebnis diesen Unterschied wieder mal vor Augen geführt. Wer klare Entscheidungen trifft, erhält klare Ergebnisse. I'll be back on track.
 
 
• Volleinstellbares WP Rennfahrwerk vorne und hinten
• Marchesini Leichtgewicht-Räder
• Brembo Wettbewerbs-Bremsanlage und Bremsscheiben
• Akrapovic Titan/Carbon Auspuffsystem
• APTC Rutschkupplung
• Ölwanne und starre Fußrastenanlage nach int. Rennstandard
• Niedrigerer Lenker und Lenkeraufnahme
• Sozius Sitzbankabdeckung
• Trockengewicht: 140 kg
• Leistung: 79 PS
 
 
 

Das KTM Duke Battle 2013 Komplettpaket für 11.990 Euro beinhaltet(e):

• KTM Duke 690 R (Modell 2013)
• KTM-Racing-Kit inkl. Tuning-Kit (Akrapovic-Komplettanlage, Luftfilterkasten, Kit-Nockenwelle, Mapping), Bugspoilerwanne, geschlossene Lampenmaske, Handguards, Schalthebel (für umgekehrtes Schaltschema), etc.
• Sticker-Paket aller Sponsoren
• Aufnäherpaket aller Sponsoren
• Nenngebühren für alle Duke Battle-Läufe 2013  

 
Mehr Infos zur Rennserie gibt es unter www.ktm-duke-battle.de, auf www.facebook.de/KtmDukeBattle oder beim MOTORRAD action team, Telefon: +49 (0) 711/182-2018,
E-Mail: hleibbrand@motorpresse.de  
 

Interessante Videos: Text: 1000PS
Fotos:
KTM Duke 690 R

Fazit: KTM 690 Duke R 2013

Dass die KTM 690 Duke R das bessere Motorrad ist, steht schon alleine bei der äußeren Betrachtung der beiden Maschinen fest. Der Akrapovic-Auspuff und die WP-Federelemente funktionieren und klingen einfach besser.


  • Monobloc-Bremsen
  • Akrapovic-Auspuff
  • WP-Federelemente
  • höhere Schräglagenfreiheit
  • fehlender Komfort
  • kein Wetterschutz

Bericht vom 11.09.2013 | 16.879 Aufrufe

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