Triumph Tiger Expl. XC

Wie sich die dreizylindrige Großkatze im kurvigen Geläuf anstellt.

Triumph Tiger Explorer XC
 

Triumph Tiger Explorer XC Schmusekatze oder wildes Raubtier?

Der große Tiger von Triumph, ganz korrekt Triumph Tiger Explorer XC genannt, macht bereits beim ersten Kennenlernen klar, dass die große Reiseenduro mit fast 270 Kilo Gewicht nichts fürs enge Winkelwerk sein kann - oder doch?
 
Die Physik ist schon eine interessante und manchmal auch ziemlich groteske Angelegenheit. Da wird uns großspurig erklärt, dass durch die Zentrifugalkraft schwere Gegenstände in Kurven stärker zur Außenseite drängen als leichte und daher eine höhere Seitenführungskraft, also Grip aufbringen müssen. Und dann gibt es ganz kontrovers immer wieder Motorräder, bei denen das hohe Gewicht wie weggeblasen zu sein scheint, wenn man mit ihnen ganz easy durch Kurven zirkelt. Als probate Erklärungen dienen dann meist die Aussagen: In der Praxis sind auch noch andere Parameter entscheidendoder die Ausnahme bestätigt die Regel. Triumph Tiger Explorer XC

Der große Tiger geht ungeahnt agil um die Ecken.

Eine sehr gute dieser Ausnahmen ist die Triumph Tiger Explorer XC, die mit einem stolzen Gewicht von fast 270 Kilo alles andere als dynamisch und leichtfüßig scheint. Und dennoch lässt sie sich erstaunlich handlich bewegen, macht enorm viel Spaß und geht ungeahnt agil um Ecken. Da sich das hohe Gewicht bekanntlich (noch) nicht wegbeamen lässt, ist die ausgeprägte Dynamik wohl eher an anderen Stellen zu suchen. Fündig wird man zum einen am Hinterrad, der Metzeler Tourance EXP in der Dimension 150/70-17 begünstigt das schnelle Umlegen enorm und macht Richtungswechsel um einiges leichter als bei Konkurrentinnen mit breiteren Pneus. Triumph Tiger Explorer XC

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Zum anderen erleichtert die sportlich aufrechte Sitzposition und der breite Lenker eine sehr direkte Führung der Tiger Explorer XC. Auf einen besonders tiefen Schwerpunkt kann der große Tiger hingegen nicht bauen, da hat etwa die BMW R 1200 GS durch ihren Boxer-Motor die Nase vorn. Allerdings besticht der Dreizylinder der Tiger Explorer XC wiederum mit anderen Highlights vor allem mit seiner Triumph-typischen Kraftentfaltung. Bereits weit unten im Drehzahlband steht ein ordentliches Drehmoment zur Verfügung, die Spitze von 121 Newtonmeter liegt im mittleren Bereich bei knapp 6500 Touren an. Und die Maximalkraft von stolzen 137 PS tritt dann schließlich bei rund 9000 Umdrehungen auf die Bühne allerdings nicht plötzlich und unerwartet sondern gut kontrollierbar und sogar vergleichsweise zahm. Tja, da hängen sich die 267 Kilo Gewicht dann doch ein wenig an.

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Triumph Tiger Explorer XC
Triumph Tiger Explorer XC Triumph Tiger Explorer XC
Das Cockpit unterscheidet sich nicht wesentlich von jenen der Triumph-Naked Bikes, lediglich auf einen programmierbaren Schaltblitz wird verzichtet. Als elektronische Schmankerln hat die Tiger Explorer XC nicht nur eine serienmäßige Stabilitätskontrolle sondern auch einen Tempomaten.
Triumph Tiger Explorer XC
Der Motor lebt die Tradition - ein überaus potenter 1200er-Dreizylinder mit gewaltigen 137 PS und 121 Newtonmeter Drehmoment.

Ein echtes britisches Männermotorrad!

In Sachen Bremsanlage muss Triumph hingegen keinerlei Kritik einstecken. Selbst bei den klassischen Modellen der Briten funktionieren die Bremsen ohne Tadel, bei den sportlichen Modellen auf höchstem Niveau und bei den Großenduros sowohl kräftig als auch gut dosierbar. So stellt auch die Doppelscheibenanlage mit 305 Millimeter Durchmesser samt Nissin-Vierkolbenzangen der Tiger Explorer XC niemanden vor Rätsel sondern funktioniert einfach gut. Die aufzubringende Handkraft geht, bedenkt man das hohe Eigengewicht, in Ordnung und das (abschaltbare) ABS regelt zwar spürbar aber nicht unangenehm auffällig. Triumph Tiger Explorer XC
Triumph Tiger Explorer XC

Fazit
Die Triumph Tiger Explorer XC ist ein stattliches Motorrad, das bereits im Stand signalisiert, dass es nicht unbedingt als Einsteigergerät missbraucht werden möchte. Die wuchtige Verkleidung passt daher sehr gut zum gesamten Charakter des britischen Männermotorrads. Dazu gesellt sich der kräftige Dreizylinder-Motor mit 1215 Kubik Hubraum und stolzen 137 PS die zwar aufgrund der noch stärkeren Konkurrenz mit mittlerweile 150 PS niemanden hinter dem Ofen hervor locken, die Tiger Explorer XC aber äußerst souverän und anständig voran treiben.
Triumph Tiger Explorer XC
Dass sie sich trotz ihres hohen Gewichts sehr agil um die Ecken werfen lässt, ist ein angenehmer Bonus zur ausgeprägten Reisetauglichkeit. Die Triumph Tiger Explorer XC bleibt dennoch ein Motorrad, das von kundigen Händen bewegt werden sollte und nicht von unerfahrenen Einsteigern.
 
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kot Kots Meinung: Ich möchte nicht wie ein chauvinistischer Machismo klingen und bin auch weit davon entfernt, einer zu sein, aber der Tiger Explorer ist ein Männermotorrad der harten Sorte. Während andere Marken auf konsequenten Leichtbau setzen und so das Leistungsgewicht ihrer Groß-aber-schmal-Enduros runterschrauben wollen, schert sich der Tiger nicht um seine Masse und trägt sie sogar stolz zur Schau. 259 Kilo in der Normalversion und nochmals 8 Kilo mehr als XC-Variante sind feste Werte. Na und? 137 PS sind auch ein fester Wert und der 1215 Kubik Dreizylinder weiß sehr genau, wie er sie einsetzt. Man darf zwar in den Spitzkehren die Drehzahl nicht zu stark abfallen lassen, weil der Motor untenrum einer GS deutlich unterlegen ist, dafür dreht der Triple so herrlich räudig und furchteinflößend nach oben, dass man damit auf jedem Schlachtfeld die bedingungslose Kapitulation des Feindes erzwingen könnte. Beim Aufstieg zum Stilfser Joch kam der BMW Boxer nicht davon, Traktionskontrolle und ABS hielten auch der sportlichen Herausforderung stand. Um mich wie ein mächtiger Mann zu fühlen, brauche ich allerdings unbedingt die XC mit all den Rallye-Goodies, die so aussehen, als würde ich mich jemals auf ein Abenteuer einlassen.


NastyNilsNasty Nils´ Meinung: An den 3 Tagen hier in Ischgl fuhr ich insgesamt 14 Motorräder. Besonders verliebt hatte ich mich diesmal in die Explorer von Triumph. Warum? Sie fuhr einfach richtig gut. Wenn ein Motorrad das Urteil Neutrales Handling verdient, dann diese Reiseenduro. Spielend leicht kann die gewünschte Schräglage am Lenker eingestellt werden. Korrekturen sind präzise und einfach möglich, immer fährt sie easy aber pfeilschnell. Dieses Motorrad wurde von echten Motorradfahrern entwickelt und zur Perfektion getrieben. Egal wie eng die Kurven auch sind, die Tiger sticht mühelos rein. In den schnellen Passagen lässt man den heiseren Dreizylinder von der Leine und gibt richtig Feuer - dank des hochwertigen Fahrwerks kein Problem. Triumph ist echt nah dran an der schier unschlagbaren GS. Die Bedienelemente könnten einen Hauch mehr Luxus versprühen und das angebotene Zubehör ist gut, kann aber den bayrischen Angeboten nicht das Wasser reichen. Die aufgezogenen Metzeler Tourance EXP Reifen sind kongeniale Partner des Motorrades, ein Teil des Lobes gebührt jedenfalls ihnen. Wir fuhren hoch oben in den Bergen bei niedrigen Temperatuen und unten bei rund 30 Grad. Der Reifen hat wirklich immer super funktioniert. Dieses Gesamtpaket von Motorrad und Reifen verdeutlicht eindrucksvoll auf welch hohem Niveau heute das Thema Motorrad genossen werden kann. Schnell, sicher, komfortabel und voller Euphorie. Es war eine großartige Ausfahrt!

VauliVaulis Meinung: Ein potenter Dreizylinder-Motor ist schon eine feine Sache, die Rolle der Exotin lasse ich für die Triumph Tiger Explorer XC aber nicht mehr gelten. In Zeiten, wo es andere mit V2-, V4-, R2- oder R4-Motoren bei ihren Enduros versuchen, ist ein Reihen-Dreizylinder nichts auffällig Exotisches mehr. Dass der Dreizylinder aber für viele das Beste aus verschiedenen Welten darstellt, kann ich gut verstehen. Der Dreizylinder hat nun mal im Gegensatz zum Vierzylinder bereits von weiter unten ordentlich Power, dreht dafür höher aus als ein Zweizylinder und legt auch mehr Laufruhe an den Tag. Das passt ausgezeichnet zu einer Reiseenduro, mit der hunderte Kilometer am Tag gefressen werden wollen. Dazu gesellt sich schließlich noch die wuchtige Verkleidung, die den Vorteil hat, dass der Windschutz auf der Explorer XC ebenfalls ausgezeichnet ist. Und was ist nun mit engem Winkelwerk? Fast 270 Kilo lassen sich natürlich nicht restlos wegzaubern, der große Tiger bemüht sich aber redlich, auch in verwinkelten Passagen Spaß zu machen. Der Fahrer muss es nur zulassen und die Triumph fliegen lassen, dann staunen nicht nur die Überholten sondern auch der Pilot selbst.
Triumph Tiger Explorer XC

Interessante Links:

Text: Vauli
Fotos:
Kukla

Fazit: Triumph Tiger Explorer XC 2013

Die Triumph Tiger Explorer XC ist ein stattliches Motorrad, das bereits im Stand signalisiert, dass es nicht unbedingt als Einsteigergerät missbraucht werden möchte. Die wuchtige Verkleidung passt daher sehr gut zum gesamten Charakter des britischen Männermotorrads.


  • Leichter Handling
  • agil
  • Fahrspaß
  • Richtungswechsel einfach gemacht
  • tadellose Funktion der Bremsen
  • aufrechte Sitzposition.
  • Auf einen besonders tiefen Schwerpunkt kann der große Tiger nicht bauen,

Bericht vom 09.09.2013 | 16.680 Aufrufe

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