Michelin Power

Power Cup und Power Slick im Test. Erfahrungsbericht zu den Michelin Rennstreckenreifen.

 

Profilreifen und Slicks für die Rennstrecke von Michelin im 1000PS Test
   
Das war ein Einstand nach Maß. Michelin stieg 2012 neu in die heiß umkämpfte IDM Superbike Serie ein und Erwan Nigon holte mit den französischen Gummis auf seiner S 1000 RR sofort den Titel. Die Kollegen von Dunlop und Pirelli knirschten mit den Zähnen und unkten auch, dass die Rennreifen von Michelin relativ wenig mit den Serienpneus gemein haben. Wir von 1000PS orderten 2 Garnituren Serienreifen. Einmal ein Set Slicks und einmal einen Satz "Power Cup" Profilreifen. Wir probierten die Reifen sowohl am Slovakiaring als auch am Pannoniaring und brachten die Pneus ordentlich auf Temperatur - über 30 Grad Lufttemperatur verzeichnete das 1000PS Thermometer.
Die ersten Kurven auf der GSX-R 1000 machten Laune. Denn die Michelin Power Slicks Reifen bogen flink in den Radius. Kein Wunder - schon vor der Montage erkannte man selbst als Laie, dass diese Reifen ein besonders radikales Layout haben. Die Frontkarkasse ist besonders spitz. Doch als ich begann die Schräglage zu steigern schob die Front nach außen leichtes Chattering kam auf.


Michelin Power Cup / Slick im NastyNils Härtetest!


Auf der GSX-R 1000 führen wir sämtliche Reifentests mit dem gleichen Setup durch. Doch mit den Michelin Reifen muss man sich intensiver beschäftigen. Der Reifen will geprügelt werden. Rollphasen mögen die Michelin Slicks überhaupt nicht, sie verlangen nach einem radikalen Fahrstil. Voll reinankern, hart umlegen, aufstellen und einschenken. Eigentlich kein schlechter Stil für moderne 1000er, aber nix für lahme Unterarme. Ein Telefonat beim 1000PS Fahrwerksberater Martin Bauer von der Fa. Bikeperformance aus Eggendorf half weiter. "Die Michelin Pneus sind etwas heikel was die Fahrwerksgeometrie betrifft. Versuch das Fahrwerk so anzupassen, dass vorne etwas weniger Druck aufs Vorderrad kommt und das Fahrwerk mehr Dämpfungsarbeit übernimmt. In Schräglage ist die Karkasse besonders steif und gibt Bodenwellen ungefiltert weiter. Also vorne Federvorspannung zurück nehmen und Druckstufe etwas aufmachen." Bauers Worte milderten die Lage deutlich. Man spürte dass die Michelins immer noch eine harte Gangart bevorzugen, aber nun waren endlich würdige Schräglagen möglich. Beide Reifen, also Slick und Profilreifen, sind vom Stil her ähnlich. Der Slick noch einen Tick radikaler, beim Gripniveau konnte ich offen gesagt keine dramatischen Unterschiede feststellen. Traktion wie Grip waren sehr gut, als wir das Fahrwerk im Griff hatten. Beim Handling kam uns die radikale Front in den Wechselkurven und bei den schnellen Einlenkpunkten entgegen. Die Laufleistung von den Slicks am eher fordernden Slovakiaring war richtig gut, am Tag danach am Pannoniaring war es offen gesagt richtig heiß. Da wäre eine noch weichere Mischung als "B" wohl besser gewesen.
NastyNils GSX-R 1000 Foto by Capt. Kuk
NastyNils mit GSX-R 1000 am Slovakiaring. Foto by CBR TReiber
Fazit: Insgesamt ist der Michelin Reifen eher kein Reifen für Einsteiger und Gelegenheitsfahrer. Zu komplex ist die Handhabung. Profis müssen sich mit dem Fahrwerk und der Geometrie beschäftigen, dann haben sie eine radikal handliche und ausdauernd performante Waffe zur Verfügung
Interessante Links:

Text: nastynils
Fotos:
1000ps

Bericht vom 26.06.2013 | 8.316 Aufrufe

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