Suzuki Burgman 650 Ex

Was kann der neue Suzuki Burgman 650 Executive? Was ist neu, was ist besser?
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Suzuki Burgman 650 Executive 2013

Test mit dem 2013er Executive Burgman. Fährt die mondäne Kutsche flink genug?

 

Der Burgman Großroller von Suzuki hat mittlerweile eine treue Fangemeinde hinter sich versammelt und kann auf ein klar geschliffenes Image zurückgreifen. Wer an Burgman denkt, weiß, dass man hier ausreichend motorisiert ist und eine überkomplette Ausstattung zur Verfügung hat. Man weiß auch, dass man sehr komfortabel sitzt, weite Strecken fahren kann und Stauraum ohne Ende hat. Für 2013 hat Suzuki den großen Burgman umfangreich überarbeitet. Er ist aber immer noch klar als Burgman erkennbar wurde aber deutlich verbessert und steht nun wieder frisch in den Schauräumen der Suzuki Händler.

Die Ausfahrt startete direkt im Suzuki Deutschland Hauptquartier in Bensheim. Der geschäftige Airport von Frankfurt ist rund 30 Minuten entfernt, einige dicke Limousinen kreuzten unsere Wege auf der Autobahn. Der Burgman ist auch 2013 noch die Limousine unter den Rollern. Der erste Kontakt mit der Sitzbank zum Beispiel zaubert Dir sofort ein Lächeln ins Gesicht. Die Gesäßstütze ist ohne Werkzeug verschiebbar und so können besonders schlanke oder besonders breite Jungs und Mädels das volle Komfortpotential nutzen.


Wie vom Röhrenfernseher zum Flatscreen.

Man lernt nie aus: Rosettengriller!
Leider war auch ein weiteres Komfortfeature vom Burgman nötig. An dieser Stelle war ich dann wieder froh, dass ich meinen Sprachschatz erweitern konnte. Denn während der österreichische Akademiker eben dieses Komfortfeature als "Eierkocher" bezeichnet, vernahm ich vom deutschen Hochadel die Bezeichnung "Rosettengrill". Gemeint war die Sitzheizung, welche uns bei 12 Grad Außentemperatur nicht nur den Hintern erwärmte, sondern dank der bereits erwähnten Stütze auch das untere Viertel des Rückens. Ein Traum!
Immer wieder liebe ich den Scherz mit der Sitzheizung bei der heissen Juli-Ausfahrt. Dann wenn die Kollegen beim Cafestop von ihren Heldentaten berichten, sorge ich mit dem entsprechenden heimlichen "Drücker" am Fahrzeug für die nötige Betriebstemperatur bei der Weiterfahrt. Selbst beim Schreiben dieser Zeilen im Niki-Flieger zurück nach Wien muss ich dabei hämisch lachen.

Voller Durchblick und elektrisch einklappbar: Die Spiegel
Doch zurück zum Test. Die nächste positive Überraschung dann beim Blick in den Rückspiegel. Erinnert mich an meinen Umstieg damals vom 72er Röhrenfernseher auf den 157cm LCD Flatscreen. Man blickt unter den eigenen Armen durch und hat ein riesiges Sichtfeld parat. Selbstverständlich sind die ausladenden Spiegeln per Knopfdruck einklappbar. Irgendwann mal bemerkte ich, dass meine Jacke nicht geschlossen war. Denn beim makellosen Windschutz vom Burgman ist man, wenn man möchte, von jeglichen Umwelteinflüssen abgeschottet. Unüblich in dieser Klasse ist, dass man das große Windschild auch elektrisch verstellen kann.

Suzuki Burgman 650 2013
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CVT Getriebe mit 3 Modi.

Keine Ahnung warum - doch er fährt flink
Die Ausstattung des Burgmans ist also immer noch oder wieder absolut "State-of-the-Art". Widmen wir uns nun den Basisfunktionen des Luxuskreuzers. Das Fahrverhalten ist komfortabel aber bei weitem nicht behäbig. Man darf den Burgman keinesfalls den Stempel des fahrenden Sofas aufdrücken. Fahrkomfort JA, doch das Teil lässt sich sehr dynamisch fahren. Wie es die Suzuki Ingenieure geschafft haben weiß ich nicht, doch irgendwie wird es die Kombination aus Schwerpunkt, Geometrie und Radgröße sein welche diesem dicken Brummer eine derart agile Fahrweise angedeihen lassen.

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In schnellen Kurven welche dann auch noch mit Bodenwellen garniert sind, zeigt einem der Roller dann aber die Grenzen auf. Er fährt schnell, ist und bleibt aber "Touring"- orientiert. Bei der Antriebseinheit ist es nicht nur der Motor sonder vor allem das Getriebe, dass uns so entzückt. Der 650er Motor ist gut, begnügt sich mit 5-5.5 Litern / 100 km und ist üppig mit Leistung ausgestattet. Mehr braucht man nicht und auch das Ansprechverhalten und die Dosierbarkeit passen zum gediegenen Charakter vom Burgman. Das Getriebe ist der kongeniale Partner. Das CVT-Getriebe wird elektronisch angesprochen und bietet 3 Modi. Auf dem ersten Blick eine Spielerei, doch in der Praxis ein großer Komfort- und Spaßgewinn.

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Schalten auch mit Wipptaste.

Ein kongenialer Partner - Das elektronisch gesteuerte CVT Getriebe
Im Normalbetrieb verrichtet das Getriebe unauffällig seine Dienste. Man ist leise, untertourig und sparsam unterwegs. Auch beim Beschleunigen, müht sich der Motor nicht sonderlich ab und bleibt dank des großen Hubraums auf einem niedrigen Drehzahlniveau. Möchte man dem Burgman jedoch die Sporen geben, tut man dies am besten durch Betätigung des Power-Tasters. Das Drehzahlniveau wird sofort höher, das Getriebe schaltet quasi zweimal zurück und aus der gediegenen Kutsche wird ein pfeilschneller Streitwagen. Vor allem Motorradfahrer werden zu schätzen wissen, dass man das Automatikgetriebe auch in einen "M"-Modus versetzten kann. 6 simulierte Gänge kann man dann mit dem Wipptaster am linken Lenkerende händisch durchsortieren. Beim Bergabfahren auf langen Passtraßen, kann man so wie gewohnt den Motor die Bremsarbeit übernehmen lassen. Bei herkömmlichen Automatikgetrieben müsste man ständig mit der Bremse Geschwindigkeit rausnehmen.

Auch beim Einparken gibt sich der Burgman praktisch. Die "Handbremse" ist mit der linken Hand seitlich unter der Sitzbank gut zu erreichen. So lässt sich der Burgman 650 auch auf abschüssigem Gelände abstellen.

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Leichte Enttäuschung bei den Armaturen.

Unbestechlich und gnadenlos: 1000PS Reporter
Bei all dem Lob sind mir aber natürlich auch nicht die Möglichkeiten für Kritik entgangen. Niemand unserer Leser soll denken, dass sich 1000PS Redakteure von hübschen Eventladys oder Pressegeschenken gefügig stimmen lassen. Doch die Kritik fällt nicht zu hart aus. Für meinen Geschmack würde ich mir auch im Cockpit und bei den Bedienelementen einen feudaleren Flair wünschen. BMW macht da z.B. immer wieder vor wie das in der Premiumklasse auszusehen hat. Und in dieser Klasse spielt der Burgman in jeder anderen Hinsicht zweifellos mit.

Die Bedieneinheit der Heizgriffe ist etwas lieblos angebracht und der Bordcomputer muss etwas mühsam direkt am Cockpit mit zwei kleinen Knöpfen bedient werden. Auf den ersten Blick habe ich auch keinerlei Möglichkeiten entdeckt um universelle Halterungen für elektronische Gadgets anzubringen. Das ist schade, dann der Burgman bietet vorne nicht bloß ein geräumiges Staufach samt 12V Steckdose sondern gleich 3 Ablagefächer (1.3 Liter, 1.3 Liter und 5 Liter) für allerlei nötige und unnötige Gadgets.

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"Nötige und unnötige Gadgets" war auch das Stichwort für die Ausstattungsliste. Der Burgman 650 Executive bietet zu den bereits erwähnten Features auch noch eine Glatteiswarnlampe und eine "ECO-Drive" Kontrolleuchte. Diese zeigt Dir LIVE und nicht erst an der Tankstellen-Kasse an, ob Du viel oder wenig Euro durch die Zylinder fließen lässt. Vorne sind hübsche LED-Positionsleuchten montiert und auch der Beifahrer hat die Rückenstütze serienmäßig.

Viele Detailverbesserungen
Burgman Stammkunden erfreuen sich an den zahlreichen Detailverbesserungen. So kann man nun durch eine einfach zu öffnende Wartungsklappe Motoröl und Kühlflüssigkeit nachfüllen. Der Benzinverbrauch wurde laut Suzuki um 15% gesenkt und beim Rangieren des Rollers lässt er sich durch Änderungen an der Kupplung um 35% leichter schieben. Trotz großen Eifers ist es mir aber nicht möglich diese 35% leichtere "Verschiebbarkeit" auch exakt zu prüfen, aber wir wollen den Angaben des Prospektes mal Glauben schenken. Die Heckpartie wurde etwas schmäler, trotzdem schluckt der Burgman immer noch 2 vollwertige Integralhelme.

Im Vergleich mit anderen großen Rollern ist der Burgman immer noch klar positioniert. Der T-Max von Yamaha bietet ein strafferes Fahrgestell und ermöglicht damit eine noch forschere Gangart. Er ist eigentlich ein Motorrad im Rollerkleid. Bei Fahrkomfort und Stauraum ist jedoch der Burgman vorne. Vergleichbar ist nur der BMW C 650 GT. Dort wirkt der Gesamtauftritt noch edler, auch wenn der Antrieb aus Korea stammt. Der Burgman hat aber eine ungeschlagene Serienausstattung und bietet damit das beste Preis/Leistungsverhältnis.

 
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Suzuki Burgman 650 Executive 2013


Interessante Links:
  • Technische Daten Suzuki Burgman 650 Executive

Text: NastyNils
Fotos:
Suzuki

Fazit: Suzuki Burgman 650 Executive 2013

Im Vergleich mit anderen großen Rollern ist der Burgman immer noch klar positioniert. Der Burgman hat eine ungeschlagene Serienausstattung und bietet damit das beste Preis-/Leistungsverhältnis.


  • Integrierte Sitz- und Stützenheizung
  • effizienter, elektrisch verstellbarer Windschutz
  • komfortables, dynamisches Fahrverhalten
  • Bedieneinheit der Heizgriffe lieblos angebracht
  • Bordcomputer mühsam bedienbar.

Bericht vom 05.05.2013 | 63.411 Aufrufe

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