Kawasaki ZX-10R Öhlins

Elektronisches Fahrwerk für die Kawasaki ZX-10R. Martin Bauer fährt am Pannoniaring.
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Kawasaki Ninja ZX-10R mit elektronischem Fahrwerk

Von der Straße auf die Rennstrecke - immer das richtige Setup ohne Werkzeugkiste. Der Beginn einer neuen Ära.
 

Wir wollen den Bericht mal mit Grundsatzerklärungen beginnen. Einstellungen am Fahrwerk zu verändern haben jenen Zweck das Fahrwerk für unterschiedliche Beladungszustände oder Anwendungsgebiete zu optimieren. Im Normalfall bedeutet das ein weiches Setup für mehr Komfort auf der Straße und ein hartes Setup für die Rennstrecke. Je nachdem wie schwer man ist, eben mit der passenden Federvorspannung. Nun gibt es schon seit Längerem elektronisch einstellbare Fahrwerke vor allem in der Reiseenduroszene - BMW war da führend. Dort wird das ESA genannt. Man wählt über den Bordcomputer das gewünschte Setup aus (Sportlich, Komfort, Standard) sowie den aktuellen Beladungszustand und die Servomotoren verrichten jene Arbeit welche bisher Mechaniker bzw. eifrige Schrauber übernommen haben. In der BMW HP4 verrichtet ein DDC System eifrig Dienst. Das ist dann die nächste Stufe. DDC steht für "Dynamic Damping Control". Bei einem solchem System wird während der Fahrt anhand des aktuellen Fahrzustandes das Setup vom Fahrwerk laufend angepasst. Man nennt das "aktives Fahrwerk" oder eben "dynamic". Hier ein Video mit einer Erklärung des Systems.

Öhlins hat nun als Zubehörhersteller Teile im Programm, welche nachträglich in Motorräder implementiert werden können. 1000PS initierte gemeinsam mit Öhlins, MB Bikeperformance und Kawasaki Österreich ein Projektmotorrad welches am aktuellen Stand der Technik aufgebaut ist und klar macht, was möglich ist.

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Superhightech für Normalverbraucher.

Eines mal gleich vorweg. Auch wenn "electronic Suspension by Öhlins" nach Superhightech-Racing klingt, ist es eigentlich ein System welches Otto-Normalverbrauchern entgegen kommt. Das System löst das wohl größte Problem aktueller Supersportler. Es macht beinharte Racing-Raketen wie die ZX-10R von Kawasaki auf der Straße komfortabler und schneller auf der Strecke. Das alles bei einem hohen Bedienkomfort. Profiracer werden dieses Tool als Basis nutzen und dann mit GPS Sensoren zu einem Siegertool aufwerten - doch out of the Box spricht Öhlins damit Normalverbraucher an. Die ZX-10R ist der erste Schritt.
Martin Bauer: "Es kommen nun laufend neue Applikationen für verschiedene Motorräder. Elektronisch einstellbare Fahrwerke können wir passiv bereits für einige Bikes anbieten, aktiv folgen in den nächsten Monaten weitere Modelle zusätzlich zur Kawasaki."

Der Pannoniaring bot das optimale Testumfeld an. Martin Bauer (Fa. MB Bike Performance) und NastyNils unterzogen der Wunder-Kawa die harte Aufgabe. Die wohl buckligste Landstraße auf dem Planeten, die Zufahrtsstraße zum Pannonia soll mit 240 genommen werden. Danach und ohne auch nur einen Schrauben am Fahrzeug anzufassen soll die Rundstrecke attackiert werden.

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Über 200 auf der pannonischen Buckelpiste.

Die Zufahrtsstraße ist schon mit Serienmotorrädern eine Qual, mit Rennsportfahrwerken eigentlich unfahrbar - außer man benötigt seine Bandscheiben nicht mehr. Es kostet zwar Überwindung, doch man muss einfach bloß das Gehirn deaktivieren und den Gasgriff umlegen. Die Ninja fegt über die Buckelpiste. Der elektronische Lenkungsdämpfer gibt alles und das Federbein hinten stellt möglichst viel Komfort zur Verfügung. Klar - wir haben hier immer noch kein Chopperfahrwerk und die Bodenwellen wurden nicht weggezaubert, aber es war nicht besonders schlimm. Auf "normalen" Straßen darf die ZX-10R mit dem electronic Suspension Teil von Öhlins wirklich als komfortabel bezeichnet werden. Auf der Strecke dann ein anderes Bild. Kaum wird der Gasgriff am Kurvenausgang umgelegt wird hinten in Sekundenbruchteilen die Druckstufe zugemacht. Die Fuhre ist so stabil und bietet Traktion wie man es von einem Öhlins-Racer erwartet. Bauer legte ein halbes Dutzend flotter Runden auf der Rennstrecke hin. Die Zuseher waren begeistert. Der echte Schocker dann aber in der Boxengasse. Martin Bauer war mit Straßenreifen unterwegs. Pirelli Supercorsa SP! Die derzeit wohl schnellsten Straßenreifen auf der Rennstrecke. Toppen sogar den beliebten Metzeler Racetec K3.

Insgesamt wird mit dem Mechatronic System von Öhlins der Einsatzbereich von Supersportlern deutlich erweitert. Die radikale ZX-10R machte richtig viel Spaß und ein Anreisen auf Achse zur Strecke ist nun wieder recht einfach möglich. Wir freuen uns auf weitere Innovationen von Öhlins in diesem Bereich.


Umbaumaßnahmen im Detail

Fahrwerk hinten:
• Öhlins Federbein TTX36 Mechatronic-System T36PR4C4LS Art.Nr. KA 040 um € 1.650,-

Fahrwerk vorne:
• Öhlins Komplettgabel 43mm Art.Nr. FGRT201 um € 2.750,-

Alternativ für originale Gabel:
• Öhlins Open-Cartridgekit 30mm Art.Nr. FGK216 um € 1.195,-
• zzgl. abgestimmter Gabelfedern + Öl um € 1.329,-
• bzw. Umbau durch MB Bike Performance um € 1.399,- inkl. Arbeitszeit Motoroptimierung:
• Akrapovic Slip-On Line (Titanium) inklusive ABE um € 700,10 beim Kawa Händler
• Power Commander 5 (inkl. O2-Optimizer) Art.Nr. 17-028 um € 379,-
• Prüfstandsabstimmung um € 249,- bei MB Bike Performance

Alle Preise verstehen sich natürlich inkl. MwSt.

 


Auf keinen Fall verpassen! Nasty Nils im Interview mit MB Bikeperformance Geschäftsführer Martin Bauer. Irrsinnige Fahrszenen und sehr interessante technische Details über das elektronische Fahrwerk der Kawasaki ZX-10R.
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Der Lenkungsdämpfer von Öhlins ist bei der ZX-10R serienmäßig und wurde speziell für dieses Modell entwickelt. Die Tüten sind bei Kawa eher rustikal geformt. Ein Slip-On von Akrapovic wirkt wesentlich eleganter.
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Serieneisen, Seriensieger. Anreisen, Pokal abholen, abreisen. Die Kawasaki prahlt nicht mit ihren inneren Werten. Dezent versteckt das Öhlins TTX36 Mechatronic-System


Hier eine Onboardrunde mit Martin Bauer auf der umgebauten Öhlins-Kawa. 2:02er Zeiten waren kein Problem - obwohl Bauer zwischendurch auch ein wenig Action für das Publikum parat hatte. Gefahren wurde übrigens auf Strassenreifen: Pirelli Supercorsa SP! Irre Performance.
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Interessante Links:

Text: nastynils
Fotos:
1000PS

Fazit: Kawasaki Ninja ZX-10R 2013

Insgesamt wird mit dem Mechatronic System von Öhlins der Einsatzbereich von Supersportlern deutlich erweitert. Die radikale ZX-10R machte richtig viel Spaß und ein Anreisen auf Achse zur Strecke ist nun wieder recht einfach möglich.


  • Sehr schnell
  • komfortables
  • elektronisches Fahrwerk
  • stabile.
  • Nix

Bericht vom 30.04.2013 | 11.300 Aufrufe

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