Honda Wave 110i Testbericht

Aus unserer Reihe 'Exoten in Europa'. Der Honda Wave 110i ist ganz offensichtlich aus einer anderen Welt.

 

Honda Wave 110i

Das meistverkaufte Fahrzeug der letzten 1000 Jahre bekommt ein neues Gesicht. Aber ehrlich gesagt, schön sieht doch anders aus.
   
Aber bitte nun aus der Einleitung keine voreiligen Schlüsse ziehen. Die Honda Wave ist, so wie bereits ihr Urahne, der Honda Super Cub, ein Fahrzeug, das schlichtweg auf Praxistauglichkeit optimiert ist. Da kann es schon passieren, dass das Design auf der Strecke bleibt. Aber mal ganz ehrlich, vor gut 30 Jahren hat auch niemand das Design der legendären Puch Maxi angezweifelt. Warum auch, die gute alte Maxi war ein Alltagsgegenstand um von A nach B zu kommen, alles andere war Blunzn.
 
 
Doch wollen wir mal den optischen Standpunkt außer Acht lassen, und die Wave auf ihre Praxistauglichkeit untersuchen. Die Wave ist kein Roller im klassischen Sinn, dafür fehlen der Honda die Trittbretter und die Schürze, welche im Regen vor Nässe schützt und eine echte Automatik-Schaltung. Die Schaltung der Wave ist sowieso ein eigenes Kapitel. Der Zwitter ist mit einer Halbautomatik-Schaltung ausgestattet, die auch uns neu war. All jenen, die in ihrer Kindheit nie eine Yamaha PW80 fahren durften, wird das Wort Halbautomatik wenig bis gar nichts sagen. Bei einer Halbautomatik-Schaltung gibt es keinen Kupplungshebel, bei einem Schaltvorgang wird die Kupplung automatisch getrennt und sorgt für einen optimalen Kupplungsvorgang. Die Vorteile dieses Systems können sich sehen lassen, zum einen gibt es kein "Abwürgen" des Motors mehr und zum anderen hat die Halbautomatik einen deutlich besseren Wirkungsgrad, als es etwa eine Variomatik des Rollers hat. Somit hat sie etwa im Vergleich zum Vision in Punkto Beschleunigung und auch im Verbrauch die Nase etwas vorne.

Schalten mit Fuß ohne Kupplung.

Geschaltet wird übrigens per Schaltwippe, das passt auch gut zu dem gewöhnungsbedürftigen Schaltschema der Wave. Zum Raufschalten muss die Wippe nämlich am vorderen Ende nach unten gedrückt werden. Das ist ganz lustig anzusehen, wenn ein Motorradfahrer schnell mal auf die Wave umsteigt und beim Schaltvorgang von der 2-ten in die 3-te auf das umgekehrte Schaltschema vergisst. Aber nach ein paar Kilometern ist bis jetzt noch jeder mit der Wave Schaltung klar gekommen.

OMG man hat den Kupplungshebel vergessen! Hätte man bei so einem spartanischen Fahrzeug nicht erwartet - Infozentrale deluxe!
Die 17 Zoll Asphaltschneider bieten überraschend viel Grip. Kein Schalthebel, sondern eine Schaltwippe.

Wave bzw. Super Cub wurden vorrangig für den fernöstlichen Raum als günstige Transportmöglichkeit geschaffen. Die Leute dort transportieren praktisch alles damit - wer's nicht glaubt, soll sich mal hierfür 2 Minuten Zeit nehmen. Ganz so üppig wie im Video wird man in unseren Breiten nicht transportieren können, dennoch kann der Wave auch mit einem kleinen Staufach unter der Sitzbank punkten. Zwar passt da kein Helm drunter, kleine Alltagsutensilien sind dort drin aber gut aufgehoben. Dort wo in Thailand und Vietnam drei Schweine oder 70 Hühner ihren Platz finden, findet in Österreich die Sozia ihren Platz. Der Sozius der Wave bietet sowohl ausreichend Platz als auch ausreichend Komfort für den Beifahrer.
 

Das Akronym des Wave Vorfahren Super CUB stand für Cheap Urban Bike. Genau in die gleiche Kerbe schlägt auch der Wave. Dank des geringen Gewichts von unter 100 kg vollgetankt und der modernen Gemischaufbereitung durch PGM FI Einspritzung, erreicht der Wave Verbrauchswerte von unter 2 Litern. Die schmale Linienführung sind im städtischen Bereich der Hammer, wieselflink huscht der Wave zwischen den Autos durch und bewältigt innerstädtische Trips in Rekordzeit. Der Wave ist in Österreich übrigens gerade in Aktion um nur 1.890 € zu haben, somit also günstiger als die meisten 50 ccm Hobel!
 

 
 

Text: arlo
Fotos:
kukla

Fazit: Honda Wave 110 2012

Das Akronym des Wave Vorfahren Super CUB stand für Cheap Urban Bike - genau in die gleiche Kerbe schlägt auch der Wave. Die schmale Linienführung ist zudem im städtischen Bereich der Hammer, wieselflink huscht der Wave zwischen den Autos durch und bewältigt innerstädtische Trips in Rekordzeit.


  • Auf Praxistauglichkeit optimiert
  • Halbautomatik
  • Schaltwippe
  • ausreichend Komfort
  • günstiger Preis
  • wenig Gewicht
  • geringer Treibstoffkonsum.
  • Optik streitbar
  • kleiner Stauraum
  • gewöhnungsbedürftiges Schaltmuster

Bericht vom 12.10.2012 | 75.030 Aufrufe

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