Klapphelme HJC - Shoei

Shoei Neotec und HJC R-PHA Max im 1000PS Vergleich.

Erfahrungen: Shoei Neotec und HJC R-PHA Max

So gut wie Schuberth und BMW?

Bisher war in der Liga der Klapphelme eigentlich alles klar. Es gab den Schuberth C3, den Schuberth C3 und den Schuberth C3 und den BMW Systemhelm natürlich. Qualitativ und Preismäßig darunter angesiedelt gibt es zwar viele, teilweise auch sehr gute, Alternativen. Doch für 2012 brachten gleich zwei Hersteller Klapphelme auf den Markt, welche im obersten Segment in Stellung gehen möchten. Zum einen kam Shoei mit dem Neotec. Der japanische Hersteller hat ein sportliches Image und genießt dort einen fantastischen Ruf. Doch bereits mit dem Multitec und dem Hornet DS wurden Helme für Reiseenduristen und Straßensupermotos geschaffen. Der Neotec ist nun ein topausgestatteter Helm der Japaner welcher in Europa auf das riesige Segment der Tourenfahrer und Reiseenduristen abzielt.
HJC ist vor allem am amerikanischen Markt eine große Nummer, hat sich aber in Europa mit einem tollen Preis / Leistungsverhältnis einen guten Namen gemacht. Fürs sportliche und coole Image sorgte vor allem der US-Racer Ben Spies. Zuerst in der AMA, dann in der SBK-WM und nun in der MotoGP. Gemeinsam mit den guten Testergebnissen, z.B. Testsieger bei MOTORRAD mit dem HJC R-PHA 10, wurde das Image der Marke deutlich angehoben und am Stammtisch liegt es nur noch dicht hinter Branchengrößen wie Shoei und Co.

Die Ausstattungslisten der beiden Helme ähneln einander. Beide bieten integrierte Sonnenblenden, ein ausgeklügeltes Belüftungskonzept und einen sauberen Klappmechanismus. Am HJC prangt ein Aufkleber vom TÜV Rheinland, welcher das hohe Sicherheitslevel des Helms unterstreichen soll. Beim Vergleich des Helmaufbaus liegt aber der Schluß nahe, dass Shoei noch einen Schritt weiter gegangen ist. Das Füllmaterial hat unterschiedliche Dichten und die Helmform im Bereich der Sonneblende bietet dort zusätzliches Dämpfungsmaterial und Sicherheit. Der Rastenverschluß ist zu 100% aus Stahl gefertigt, was laut Shoei ebenfalls ein Sicherheitsplus darstellt.

Diese Features schlagen sich auch beim Gewicht nieder. Der HJC ist spürbar leichter als der Shoei, in Größe S wiegt er gerade mal 1.420 Gramm. Ich fuhr beide Helme in unterschiedlichsten Witterungsbedinungen. Im heißen Spanien, im kühlen Schottland, in den abwechslungsreichen Alpen und in der pannonischen Tiefebene. Klarerweise auch bei alltäglichen kleinen Besorgungen in der Stadt, wo ich nun überhaupt nicht mehr auf den Klapphelm verzichten möchte.

Der Klappmechanismus selbst wirkt bei beiden Helmen hochwertig und ist einfach zu bedienen. Doch man muss sagen, dass man beim Einrasten des Schließmechanismus erste Unterschiede im Detail wahrnehmen kann. Vergleicht man das mit Autotüren, wäre der Schließvorgang vom HJC ungefähr ein 3er BMW oder eine C-Klasse von Mercedes. Fällt die Klappe vom Shoei ins Schloss, denkt man jedoch eher an die S-Klasse. Ähnlich verhält es sich bei den Sitzbezügen, ich bitte um Verzeihung, beim Innenfutter. Hier ist man toll gebettet, ist nach der Fahrt immer frisch und die Verarbeitung ist solide. Da jedoch wirkt das Futter fast schon luxuriös und fühlt sich noch geschmeidiger, hochwertiger und angenehmer an.

Bei der Belüftung würde ich den beiden Helmen ein Unentschieden geben. Man kann sich quasi komplett von der Außenwelt abschirmen, unaufdringlich aber effektiv mit Frischluft versorgen lassen oder auch eine kräftige Brise um die Nase wehen lassen.
Die integrierten Sonnenblenden sind bei beiden Helmen einfach zu bedienen, rasten präzise ein und man möchte sie ebenfalls nie mehr missen.


Insgesamt ist der Angriff auf den C3 von Schuberth gut gelungen und den Motorradfahrern steht nun eine breitere Auswahl als früher zur Verfügung. Während der HJC das Niveau vom C3 knapp erreicht, was auch schon einem Ritterschlag gleichkommt, hat es der neue Neotec von Shoei sogar übertroffen und ist für uns der neue Maßstab bei den Klapphelmen. Den Shoei Neotec findet man im 1000PS Motorradbekleidungs-Markt ab 539 Euro in schwarz, den HJC R-PHA Max ab 399 Euro in schwarz.

Mal sehen wann BMW und Schuberth kontern und ihre Topgeräte modernisieren. Die zusätzliche Konkurrenz in diesem Segment wird uns noch viel Freude bereiten.
 

Der HJC R-PHA Max im edlem Perlweiß, unten der Shoei Neotec in "light silver"


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Bericht vom 20.09.2012 | 37.572 Aufrufe

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