Honda SH125/150i

Noch nie haben sich zwei Fahrzeuge so wenig unterschieden wie der SH125i und der SH150i.
 

Honda SH125i vs. SH150i

Wir von 1000PS können auch Unterschiede im Nanobereich messen. Labortest 125er gegen 150er.
 
Manchmal muss auch ich mir die Sinnfrage stellen. Honda SH125i gegen SH150i. 124 gegen 153 Kubik. 14 PS gegen 15,8 PS. 11,5 gegen 14 Nm. Was gilt es hier herauszufinden? Welche Antworten sollen wir geben? Ich habe sie ja gerade alle vorgelegt. Es gibt einen Unterschied, einen sehr kleinen, aber messbaren. In Euro zum Beispiel beträgt der Unterschied 400, der 125er ist derzeit in Aktion, nach den Listenpreisen sind es nur 100. Um 2.990 bzw. 3.290 Euro ist sogar schon ein Topcase mit dabei, mit einem Fassungsvermögen von 35 Litern. Eine NOVA von 1% fällt übrigens nur für den 150er an.

NOVA nur beim 150er.


Werfen wir aber mal einen Blick auf die Gemeinsamkeiten der beiden Brüder. Der SH an sich ist ein unspektakulärer, aber braver und geschmackvoller Cityroller, den es als 125er, 150er und 300er Version gibt. Angetrieben werden alle Modellvarianten von einem flüssigkeitsgekühlten Einzylinder-Viertaktmotor mit KAT und elektronischer Kraftstoffeinspritzung, dessen Abgaswerte die EURO 3 Norm erfüllen. Gestartet wird per Knopfdruck und zwar immer auf den ersten - und schon schnurrt der Motor angenehm vibrationsarm vor sich hin. Da ist moderne Technik am Werk, kein alter Murl aus der Zeit, als Motorräder und Menschen noch rauchen durften. Im aufgeräumt gestalteten Cockpit wird der Fahrer über Geschwindigkeit, Tankinhalt, Kühlmittel-Temperatur, die Funktion oder Dysfunktion verschiedener Bedienelemente und den Status von Motoröl und Benzineinspritzung informiert.

Man sitzt gut auf der ergonomisch geformten Sitzbank, nur leider mit den Knien etwas nahe an der Verkleidungsschürze. Die ist alleine für den Windschutz zuständig, denn serienmässig gibt es kein Windschild, ja nicht einmal ein Mini-Flyscreen mitgeliefert. Oberkörper und Kopf sind also wie Segel im Wind. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 100 bzw. 105 km/h halb so tragisch, obwohl wir mit Ducken schon 120 km/h erreichen konnten.

 
Der erste Test galt deshalb auch der Beschleunigung und maximal erreichbaren Geschwindigkeit. Von der Ampel weg zieht der 150er tatsächlich davon, auch mit dem schwereren Fahrer. Bei der Höchstgeschwindigkeit treffen sich die beiden fast wieder, doch die 1,8 Mehr-PS bringen den 150er um ein paar km/h schneller voran. Da sich Bremssystem, eine 240-​mm Scheibenbremse mit Dreikolbenbremszange vorne wie hinten, über ein CBS miteinander verbunden, und das Gewicht von 136 Kilo gleichen, verzögern beide gleichermassen stark und kontrolliert. Auch beim Fahrwerk, bestehend aus einer 33 mm Teleskopgabel vorne und zwei Federbeinen hinten, ist erwartungsgemäss kein Unterschied zu spüren.  Spurstabil, sehr wendig, straff und dennoch komfortabel. Stabilität und Laufruhe sind vor allem der 16 Zoll Bereifung zu verdanken.

Bremsen und Fahrwerk gleich. Und gleich gut.


Den 125er gibt es in 5 Farben, wir nennen sie kurz Silber, Rot, Schwarz, Bronze und Weiss. Der 150er wird nur in Silber und Rot angeboten. Die endgültige Frage lautet: Ist der SH150i die paar Hunderter mehr wert, oder tut's auch der kleine Bruder? Persönlich würden wir auf's Ganze gehen. Schon der 125er marschiert sexy durch die City und mit 29 Kubik mehr geht das noch ein bisschen flotter. Ausserdem handelt es sich bei einem 150er um eine bei uns eher ungewöhnliche Kubatur. Dazu braucht man allerdings schon einen richtigen Motorradführerschein.

 


Technische Daten SH125i / SH150i

   

 

Text: kot
Fotos:
1000PS

Autor

Bericht vom 10.08.2012 | 27.834 Aufrufe

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