Superbike Vergleich

Neun aktuelle 1000er-Sportler im Vergleich. Aprilia RSV4 Factory APRC, BMW S 1000 RR, Ducati 1199 Panigale S, Honda CBR1000RR Fireblade, KTM RC8 R, Kawasaki ZX-10R, MV Agusta F4 RR, Suzuki GSX-R 1000, Yamaha YZF-R1

Superbike Test 2012 - Der Vergleich der 1000er-Liga

9 aktuelle Superbikes im großen Vergleichstest im spanischen Alcarraz.
Europas führende Motorradzeitschrift MOTORRAD veranstaltete mit Partnerzeitschriften und Websites aus ganz Europa einen großen 1000er Vergleichstest. Austragungsort war die spanische Rennstrecke Alcarraz. 1000PS war mit dabei und bringt euch die Eindrücke der Testpiloten, die Rundenzeiten und alle Infos vom Event online. Im Sattel saßen unter anderem Redakteure, aktive und ehemalige Rennfahrer. Alle miteinander erfahrene Sportler-Piloten mit zwei Zielen: Schnelle Rundenzeiten und keinesfalls stürzen.


Was für ein Aufwand. Unsere deutschen Kollegen haben keine Kosten und Mühen gescheut. Neun aktuelle Motorräder stehen bestens vorbereitet hier auf der Strecke von Alcarraz. Für ein Motorradmedium aus Österreich ist ein solcher Aufwand normalerweise nicht zu stemmen. Die Strecke hier wurde komplett gemietet, nur so sind exakte Testergebnisse zu erzielen. Alleine die Streckenmiete für zwei Tage Exklusivbetrieb frisst das Jahresbudget einer durchschnittlichen österreichischen Testredaktion auf. Hinzu kommen die Reifentechniker von Pirelli samt Einheitsreifen, Testpiloten welche präzise Runden runterdrehen ohne zu stürzen und eine Foto- und Videocrew. Beste Voraussetzungen also um den Traumeisen ordentlich auf den Zahn zu fühlen.

gewaltiger Aufwand


Die aktuelle Liga der Supersportler ist geteilt. Da gibt es mal Motorräder mit elektronischen Fahrhilfen und Motorräder welche puristisch beschleunigt und verzögert werden. Es gibt Bikes in der 170-180 PS Liga und welche in der 190 - 200 PS Liga. Dann noch welche für Rennstrecke UND Landstraße und solche für Rennstrecke ODER Landstraße.

Unsere deutschen Kollegen von MOTORRAD testeten hier gemeinsam mit Kollegen aus dem Verlag aus anderen Ländern. Am Ende kürten sie Sieger und Verlierer. Die Art und Weise wie die Deutschen ihre Punktesieger küren gefällt in Österreich nicht allen. Zu starr, zu "deutsch" zu pragmatisch und ohne Emotionen werden hier Pokale vergeben. Ohne ABS habe man keine Chance und BMW gewinnt ohnehin immer, hört man immer wieder mal. Die Rennstreckenwertung, soviel darf gesagt werden, gewann diesmal bei den deutschen Kollegen jedoch die Aprilia. Die BMW folgte aber auf Platz 2 gefolgt von Ducati und Kawasaki. Unbestritten ist jedoch der Fleiß und die Genauigkeit, mit der die deutschen Redakteure zu Werke gehen. Als Österreicher müsste man also in den Punktetabellen nur jene Zeilen herausnehmen, die für einen selbst besonders wichtig sind und schon kann man sich seinen eigenen Gesamtsieger ermitteln. Aber möglicherweise sind auch wir nicht ganz so flexibel.
Wir von 1000PS möchten unseren Lesern jedenfalls klare Kaufentscheidungshilfen bieten. Wir möchten euch mitteilen welches Motorrad für welche Anwendungsgebiete am besten ist.


Die 1000PS Favoriten


Landstraße, Alltag, Touren und Reisen:

In dieser Disziplin glänzen Honda, Yamaha und besonders Suzuki. Wobei die Honda bei Schlechtwetter mit ABS und die Yamaha mit Traktionskontrolle punkten. Strahlt die Sonne, macht die Suzuki am meisten Spaß. Die KTM bereitet ebenfalls viel Freude, wer V2-Motoren liebt, hat nun ohnehin keine andere Wahl mehr. Die neue Panigale ist für die Landstraße eher nur was für leidensfähige Angeber. Die MV fällt in die gleiche Kategorie. Die Kawasaki ist zu lange übersetzt und überhaupt ist der Motor eher auf der Rennstrecke daheim. Auch die Sitzposition und das Feeling hat viel mehr von einem Rennmotorrad. Die Aprilia fährt überraschend gut, wenn der Pilot nicht zu groß ist. Die BMW kommt besonders den Leistungsfetischisten entgegen und bietet sogar HEIZGRIFFE!

Freies Fahren Rennstrecke, Just for Fun Racing

Die BMW wird die meisten Piloten in dieser Disziplin am sichersten und gleichzeitig am schnellsten über die Runden bringen. Zwar ist die Suzuki noch einfacher und angenehmer zu fahren, allerdings eben ohne ABS und Traktionskontrolle. Aprilia, Kawasaki und Ducati sind zwar echte Raketen aber einer breiten Masse nicht so leicht zu empfehlen wie die BMW. Wer auf Yamaha steht, kann sich bestimmt auch seine R1 passend für die Strecke herrichten, aber man macht es sich damit eben nicht gerade leicht. Zu viel Gewicht, zu anstrengend zu fahren, aber viel Charisma und eine imageträchtige Modellhistorie. Die MV Agusta hat eine zu fordernde Motorabstimmung und macht es dem Piloten dadurch unnötig schwer. Normalerweise glänzt die Honda auch mit einfacher Fahrbarkeit, bei diesem Vergleich kamen die Testpiloten aber auf keine guten Rundenzeiten. Die KTM ist für größere und auch schwere Piloten eine gute Wahl, da man das Motorrad gut auf seine Bedürfnisse abstimmen kann.

Pokale, Siege, schnelle Rennserien

Je enger der Kurs umso größer die Wahrscheinlichkeit dass man mit der Aprilia siegt. Je länger die Geraden desto eher ist die BMW vorne. Die Panigale ist ebenfalls ein großer Sieganwärter, muss aber noch fein abgestimmt werden. Da wartet im ersten Jahr viel Arbeit auf die Käufer bzw. Tuner. Die Kawasaki kann normalerweise ebenfalls mit dem Top-Trio mithalten. Allerdings ist das ABS für ernste Renneinsätze zu demontieren und die Endübersetzung muss für die einzelnen Strecken penibler angepasst werden als z.B. mit der BMW. Bei den anderen Bikes sind weitere Investionen nötig um mit den Top 4 mithalten zu können. Was angesichts des gesparten Geldes bei der Anschaffung auch nicht unrealistisch ist.



Für besonders kleine Piloten

Aprilia, Kawasaki und Ducati!


Für größere Piloten

BMW, MV, Suzuki oder KTM!


Preis / Leistung

Auf den ersten Blick eine klare Sache für die günstigeren Motorräder. Doch eben nur auf den ersten Blick. Beim Thema Wiederverkauf sieht die Sache schon wieder anders aus. Wer ein Motorrad neu kauft und nach 2-3 Jahren wieder verkauft wird am Ende mit der BMW und möglicherweise auch mit der Ducati das beste Geschäft gemacht haben. Schwierig wird der Verkauf bestimmt bei den Japanern, vor allem bei jenen ohne Traktionskontrolle und ABS. Denn man darf davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren dort überall größere Modellupgrades kommen und davor noch einige Bikes zu Schnäppchenpreisen verkauft werden. Wer davor gekauft hat, muss einen großen Wertverlust verdauen. Schwierig auch die Verkaufssituation bei KTM. Die RC8-R hat einfach zu lange gebraucht um ausgereift und gut zu fahren. Nun ist das Preisniveau der Gebrauchten schon sehr niedrig und eine 2 jährige muss mit kräftigem Abschlag verkauft werden. Unkalkulierbar ist der Werterhalt der MV, eher schlecht der Werterhalt bei Aprilia.


 


Die Storys zu den einzelnen Motorrädern


 

 
Bildergalerie:
Alle Supersportler beim Test >>

 

DAS Video - Der 1000er Vergleichstest 2012


 
 

Die Reifen:

9 Motorräder im Megatest sind eine mörder Hacken. Zum Beispiel beim Reifenwechsel. Alle Motorräder wurden für den Test mit Pirelli Supercorsa SC2 ausgerüstet. Die unkomplizierten Reifen eignen sich gut für einen Vergleichstest. Sie bieten gute Eigendämpfung, ein hohes Gripniveau und die Testpiloten erhalten ausreichend Rückmeldung.

Bild links: Rainer Froberg, Mitarbeiter bei MOTORRAD, hat genug zu tun. Denn ganz nebenbei macht beim Superbike Test auch die Truppe von den Verschleißfahrten vom aktuellen Reifentest Station...

 

Das glamouröse Leben des Motorradjournalisten in der Hotelsuite im sonnigen Süden (Bild links). Deutlich härter jedoch das Leben des Fotografen, der frühmorgens sein Fotomoped für die Strecke erst mal ausgraben muss. Die grüne Kiste am Reifengipfel macht auch klar, wie dieser Streich zustande kam.
 

Links

Fotos: Markus Jahn

Bericht vom 06.06.2012 | 11.199 Aufrufe

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