Victory Hammer S

Die Faust der Straße heißt Hammer und kommt von Victory. 140 Nm, 250er Hinterreifen.

 

Victory Hammer S

Du bist Hammer, wie du dich bewegst in dei'm Outfit, Hammer...scheiss Lied, super Motorrad.
 
Alle Victory Modelle tragen den 106 cubic-inch 50° V-2 Freedom Motor in sich. Doch in der Hammer S kommt seine physikalische und dynamische Stärke am besten zur Geltung. Das Potenzial des 1731 Kubik Kraftwerks lässt sich nur erahnen, erste Umbauten wurden am österreichischen Markt bereits gesichtet. In der Standardkonfiguration leistet das Kraftwerk 95 PS und erzeugt ein maximales Drehmoment von 140 Newtonmetern, das am karbonverstärkten Antriebsrahmen zerrt. Man kann sich im Sattel einer Victory über Leistungsmangel also nicht beklagen.

Gleich mit der Faust auf den Tisch.


Während Modelle wie Kingpin oder Vegas eine wesentlich elegantere Erscheinung darstellen und nicht mit ihrer Stärke prahlen, sondern zurückhaltend auftreten, schlägt die Hammer gleich mit der Faust auf den Tisch. Alles ist etwas mehr, alles ein bisschen robuster. Das schwarz-rote Modell wäre uns zwar noch lieber gewesen als das blau-weiße, aber wir waren trotzdem nicht unzufrieden. Zweifarblackierung mit roten Zierstreifen in matt, geschwärzte Auspuffanlage, 43 mm Upside-Down-Gabel. Das passt. Obwohl die Hammer S nicht stärker ist als die anderen Cruiser-Modelle von Victory, stoppt sie vorne mit zwei 300 mm Scheiben und Vierkolbenbremszangen statt mit nur je einer. Das bremst noch besser, mit der unbedingten Betonung auf 'noch'. Bei keinem der getesteten Modelle wären wir von der Bremsleistung enttäuscht gewesen. Hier passen positive und negative Beschleunigung einfach zusammen.

Gut zusammen passen auch Vorder- und Hinterreifen in den Dimensionen 130/70 R18 bzw. 250/40 R18. Es handelt sich um "Dunlop Elite 3" und du bist nicht der Einzige, der noch nie was davon gehört hat. Freigaben von Metzeler oder Pirelli in den Breiten 240 und 260 gibt es leider noch keine, die einzige, zugelassene Alternative  ist ein Avon Cobra. Doch der Elite fährt sich sehr harmonisch. Die Hammer muss man zwar bestimmt, aber nicht gewaltsam in die Kurven drücken. Dort bleibt sie auch, bis man sich wieder aufrichtet. Eine flotte, angrifflustige Fahrweise ist kein Problem, denn Fahrwerkskomponenten, Bremsen und Motor haben viel mehr Reserven, als man annehmen würde.

Kraft und Gegenkraft. 95 PS und 140 Nm gegen zwei 300 mm Scheiben und zwei 4-Kolbenbremszangen.

Von der 250er Walze sollte man sich nicht schrecken lassen, sondern viel mehr genießen, dass es auch mal ein Vorteil sein kann, einen breiten Arsch zu haben. Man lässt sich auf der Hammer nieder, fühlt, dass der Sitz nicht der bequemste ist, streckt sich nach dem Lenker von idealer Breite, umgreift die massiven Enden und erkennt, dass man vergessen hat, zu starten. Der Schlüssel steckt links zwischen den Zylindern. Umdrehen, starten...aber jetzt. Nochmal greift man die Lenkerenden, stellt den linken Fuß auf die gummierte Raste - sogar hier ist die exakte wie kompakte Bauweise der Victory zu spüren - zieht die Kupplung und klopft den ersten Gang rein. Du bist der Hammer und die Straße ist dein Amboss. Bring sie zum Glühen.

Du bist der Hammer und die Straße ist dein Amboss.


Kein Supersportler liefert 140 Nm an Drehmoment, keiner wiegt auch nur annähernd 305 Kilo trocken. Das heißt, ein Supersportler kann dir nicht das geben, was dir ein Cruiser geben kann. Ich möchte das regelmäßige Fahren auf der Rennstrecke und das gelegentliche Ausrasten auf öffentlichen Straßen mit einer 190 PS Granate zwar nicht missen, aber es füllt mich eben nur zur Hälfte aus und erst das Cruisen gibt mir ein Gefühl der Ganzheitlichkeit. Dabei geht es nicht immer um Ausgleich, um Nerven schonendes Herumzuckeln oder eine defensive Fahrweise. Nicht auf einem Power-Cruiser wie der Hammer S. Es geht um den Druck von unten, um muskulöse Machtdemonstration und um den Kampf mit 'Masses in Motion'. "So ist das!" sprach kot und schlug mit der Faust auf den Tisch.

Zwei Endrohre, zwei Bremsscheiben vorne, zwei analoge Instrumente. Motogadget macht's wieder gut.


Technische Daten Victory Hammer S

Motor Viertakt 50° V-2
Kühlung Luft/Öl
Hubraum 1731 mm
Bohrung / Hub 101 mm x 108 mm
Tankinhalt 17 l
Ölvolumen 4,75 l
Kupplung Mehrscheiben-Nasskupplung
Getriebe Sechsgang-Getriebe mit Overdrive
Länge 2366 mm
Radstand 1669 mm
Sitzhöhe 673 mm
Trockengewicht 305 kg
Gesamtgewicht 532 kg
Fahrwerk vorne Upside Down 43 mm
Federweg 130 mm
Fahrwerk hinten Mono-Federbein
Federweg 100 mm
Bremsen vorne 300 mm Scheibe mit Vierkolben-Bremszange
Bremsen hinten 300 mm Bremsscheibe mit Zweikolbenbremszange
Reifen vorne 130/70 R18
Reifen hinten 250/40 R18

Interessante Links:

Text: kot
Fotos: 1000ps

Fazit: Victory Hammer S 2011

Der Schlüssel steckt links zwischen den Zylindern. Umdrehen, starten...aber jetzt. Nochmal greift man die Lenkerenden, stellt den linken Fuß auf die gummierte Raste - sogar hier ist die exakte wie kompakte Bauweise der Victory zu spüren - zieht die Kupplung und klopft den ersten Gang rein. Du bist der Hammer und die Straße ist dein Amboss. Bring sie zum Glühen.


  • Sehr robust
  • extrem starke Bremsen
  • viel Leistung.
  • Optik nicht allzu elegant
  • Sitz nicht allzu bequem
  • hohes Trockengewicht.

Bericht vom 22.09.2011 | 20.998 Aufrufe

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