Triumph Bonneville

Fährt sie auch oder glänzt sie nur. Testfahrt mit dem Triumph Klassiker in den Alpen

Triumph Bonneville

Mit wehender Union-Jack-Flag durch die Alpen. Die Bonneville ist Triumph pur. Doch das fesche Motorrad ist nicht bloß hübsch anzusehen.
 

Unsere alljährlichen Alpenausfahrten sind ein Highlight im 1000PS Kalender. Das heimische Revier ist für uns Ostösterreicher nur leider etwas weit entfernt, rückte aber seit der Eröffnung vom Highbike-Testcenter in Ischgl in greifbare Nähe. Dort fassten wir auch eine Triumph Bonneville aus. Die Bonnie kommt aus der Serie Classics und möchte natürlich an die guten alten Zeiten erinnern.

Erinnerung an gute alte Zeiten

 
Denn was wir bei 1000PS nicht ganz so mögen, sind Motorräder, die nur im Prospekt oder im Schauraum glänzen und wir hatten bei diesen auf alt getrimmten Bikes so unseren Verdacht, dass sie in den Alpen versagen würden. Klar ist, dass der Motor nicht mehr kann als das Datenblatt verspricht. Das Aggregat beheimatet rund 850 ccm und liefert 68 PS ab. Bei der Optik wird ein wenig geschwindelt.
Vergaser und Choke - ein Fake für die Eisdiele.

Keine Frage, die Kühlrippen sind echt, der Vergaser samt Choke-Knopf jedoch nicht. Das ist ein Fake für die Eisdiele, in Wahrheit ist die Bonnie mit einer modernen Einspritzanlage ausgestattet. Lügen haben normalerweise kurze Beine, nicht jedoch bei der Auffahrt auf 2.000 Meter hohe Pässe. Denn hier erfreuen wir uns am Komfort, den die Elektronik bietet und an der makellosen Motorabstimmung in jeder Lebens- und Höhenlage. Ein dicker Pluspunkt für das scheinbar alte Aggregat. Nichts ist auf Pässen so wichtig wie eine saubere Gasannahme und eine durchschaubare Motorabstimmung. Das ist auch der Grund, warum man mit der Bonnie auch einigermaßen flott durch die Kurven wedelt. Die ursprünglichen Vorurteile lösten sich beinahe in Luft auf.

Die Sitzposition darf als klassisch bezeichnet werden und kam bei allen Testpiloten gut an. Klarerweise fehlt es bei flotter Fahrweise etwas an Schräglagenfreiheit, denn anders als früher sind keine Holzreifen sondern feinste Ware von Metzeler montiert. Da wäre mehr drinnen! Wo die Bonnie im Vergleich zu modernen Motorrädern allerdings sehr schlecht wegkommt sind Strecken mit lausigem Asphalt oder starken Bodenwellen. Da fehlt es den Federelementen und dem Chassis an Reserven. Auf solchen Strecken schaltet man besser einen Gang hoch, fährt 10 km/h langsamer und genießt ein wenig die Landschaft. Etwas weniger Speed entspricht mehr dem Naturell des fahrenden Schaukelstuhls, sonst wird er nur allzu schnell zur Folterbank.

 
Im Vergleich zu den anderen klassischen Triumph Modellen ist die Bonneville übrigens die flotteste Fahrmaschine. Die Scrambler zum Beispiel bietet schon alleine wegen der Reifen weniger Reserven und die Speedmaster hat konzeptbedingt noch weniger Schräglagenfreiheit. Die Bonnie ist jedoch ein vollwertiges und vielseitiges Motorrad, mit dem man viele tolle Touren erleben kann. Triumph Botschafterin Constanze Pandi fuhr mit der Bonnie 1500 km durch Korsika (Zum Bericht Korsikatour mit Triumph Bonnie T 100). Gleichzeitig hat man aber auch ein herrliches Motorrad zum Putzen, Streicheln, Polieren und Gustieren.

Technische Daten: Triumph Bonneville 2011

Motor
Typ Luftgekühlter 360° DOHC Paralleltwin
Hubraum 865 cm³
Bohrung/Hub 90 x 68 mm
Verdichtung 9,2:1
Einspritzung Sequentielle Multipoint-Einspritzung
   
Kraftübertragung
Sekundärantrieb X-Ring-Kette
Kupplung Mehrscheiben-Ölbad
Getriebe 5-Gang
   
Fahrwerk
Rahmen Stahlrohr-Schleifenrahmen
Schwinge Zweiarm-Stahlrohrschwinge
Vorderrad Leichtmetallguss, 7-Speichen, 17 x 3,0 Zoll
Hinterrad Leichtmetallguss, 7-Speichen, 17 x 3,5 Zoll
Reifen vorn 100/70 R17
Reifen hinten 130/80 R17
Radaufhängung vorn 41 mm Kayaba Vorderradgabel, 120 mm Federweg
Radaufhängung hinten Verchromte Kayaba Stereo-Federbeine, 100 mm Federweg, einstellbare Federbasis
Bremse vorn 310 mm Bremsscheibe, Nissin 2-Kolben Schwimmsattel
Bremse hinten 255 mm Bremsscheibe, Nissin 2-Kolben Schwimmsattel
   
Abmessungen
Länge 2.115 mm
Breite 790 mm
Spiegel 1.130 mm
Sitzhöhe 740 mm
Radstand 1.490 mm
Lenkkopfwinkel / Nachlauf 27°/106 mm
Gewicht fahrfertig 225 kg
Tankinhalt 16 Liter
   
Motorleistung (gemessen an der Kurbelwelle nach 95/1/EG)
Nennleistung 68PS (50kW) bei 7.400U/min
Maximales Drehmoment 69 Nm bei 5.800 U/min
Farben Phantom Black, Crystal White, Aurum Gold MY 2012
   
Preis
 
Deutschland: 8.150.- € (zzgl. Überführung und NK 350.- €) Österreich: 9.780.- € (Nicht kartellierte Richtpreise ab Händlerstandort inkl. Nova, ges. MwSt., Überführung und NK)

Text: NastyNils
Fotos: 1000ps

Fazit: Triumph Bonneville 2011

Im Vergleich zu den anderen klassischen Triumph Modellen ist die Bonneville übrigens die flotteste Fahrmaschine. Die Scrambler zum Beispiel bietet schon alleine wegen der Reifen weniger Reserven und die Speedmaster hat konzeptbedingt noch weniger Schräglagenfreiheit. Die Bonnie ist jedoch ein vollwertiges und vielseitiges Motorrad, mit dem man viele tolle Touren erleben kann.


  • Komfort geboten
  • makellose Motorabstimmung
  • saubere Gasannahme
  • .
  • Eingescränkte Schräglagenfreiheit
  • Federelemente.

Bericht vom 07.09.2011 | 16.085 Aufrufe

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