Pirelli Diablo Rosso 2

Sachsenring! 25 Grad, wilde Runden - der Reifen hält. Diablo Rosso 2 Test auf der MotoGP Strecke in Deutschland.

Pirelli Diablo Rosso 2

Pirelli bringt schwarzes Gold aus der ROSSO Serie. Der Diablo Rosso 2 ist ein sportlicher Strassenreifen für Nakedbikes, Supersportler aber auch Sporttourer. Meiste Zeit wird er auf Landstrassen bewegt, doch auch auf der Rennstrecke fühlt er sich wohl.


Reifenpräsentationen auf Rennstrecken sind Freudentage für Journalisten. Geile Strecken, ein Reifen, aber zig verschiedene Motorräder präsentieren sich in feinstem Zustand für die erlauchte Journalistenschaft. Diesmal war Pirelli mit dem neuen Diablo Rosso 2 an der Reihe. Der Reifen ist logischerweise der Nachfolger vom beliebten und erfolgreichen Diablo Rosso. Tatort: Sachsenring! Die MotoGP Rennstrecke stellt für viele Deutsche eine Lieblingsstrecke dar. Zurecht! Der Kurs beinhaltet einige heftige dreidimensionale Komponenten und ausgesprochen abwechslungsreiche Kurven. Neulinge verzweifeln ob der verschenkten Meter am vermeintlich schon viel zu schnellen Kurvenausgang. Als Sachsenring Ersttäter vergas ich vor dem ersten Turn mal den Reifen und wollte mal ganz locker die Strecke kennenlernen. Diesmal war es jedoch so, dass die Strecke nicht nur dem verwöhnten Journalistenvolke gehörte sondern wir Untermieter einer ganz normalen "Team Motobike" Veranstaltung waren. Mit dabei - leider - ein Rudel von 45 BMW S 1000 RR Leihfahrzeuge für die Endkunden. Für eine ausreichende Anzahl an - leider - überdimensional motorisierten Spielkameraden war also gesorgt.

Erster Turn, 09:00 Uhr! Rund 50 Piloten attackierten die Strecke, einige Kurven waren noch nass. Eigentlich hatte ich die Hoffnung, dass ich hier im ersten Turn von einem der deutschen Hobbyracer die Linie lernen könnte, doch ich lernte viel mehr. Ganze 50 verschiedene Linienführungen wurden mir präsentiert. Was für eine Schlacht! In manchen Kurven gaben wir zu viert nebeneinander Gas und wie durch ein Wunder gab es keinen Schrott. Aussenstehende müssen wissen, dass der Sachsenring zwar eine sehr geile aber auch relativ enge Rennstrecke ist. Viel Spielraum bei groben Linienfehlern hat man nicht und überholen muss man in Situationen in welchen man normalerweise lieber den Gasgriff locker dahinbaumeln lässt. War das eine herrliche Herbrennerei. Auf den Geraden schenkten die Jungs auf den S 1000 RRs grimmig ein und man musste in der Kurve mit viel Druck am Vorderrad fahren um überholen zu können. Ich begann erstmals kurz, aber wirklich nur kurz, daran zu denken dass ich eigentlich mit einem Strassenreifen unterwegs bin.
 

Der Fotograph ist ein Könner! Er erwischte exakt jene Zehntelsekunde in der sich Uwe Geyer noch vor NastyNils halten konnte.


Beim zweiten Turn soll nun alles anders werden. Keine kindischen Spielereien, keine Ego-Streicheleien, keine Duelle. Trockene Testarbeit war nun angesagt. Pflichtbewusst fuhr ich mit der Daytona 675 die erste Kurve nach der Aufwärmrunde an und prüfte die Bremsstabilität. Der Reifen schafft viel Vertrauen, bleibt total stabil und man kann selbst mit einem Rest an Bremsdruck locker und zielsicher in die Kurve lenken. WROOOM! Eine RC8-R donnerte innen vorbei und bremste wesentlich später und fährt grimmig den ersten rechts Knick. Im Sattel entdeckte ich den Pirelli Pressebetreuer Uwe Geyer. Eigentlich haben PR-Männer die Funktion uns Journalisten die Pressegeschenke zu überreichen, uns die Schlüssel zum 5*-Zimmer in die Hand zu drücken und uns ständig auf die Schulter zu klopfen. Er hat seine Job-Description wohl nicht gelesen und demütigt mich hier auf übelste Art und Weise. Das Testprogramm war somit beendet und die Jagd konnte beginnen.

Schon wenige Kurven später lief er auf ein Rudel Rookies auf und quetschte sich innen durch. Doch da war noch ein gemütlicher halber Meter Platz wo ich die Daytona zielsicher reinstellte. Leider muss man an dieser Stelle innen bleiben und sollte nicht zu rasch in den Scheitel lenken. Ich drückte hart und betete, dass zumindest die Hälfte des Marketing-Lateins im Prospekt der Wahrheit entspricht. Pirelli nennt das Wunderwerk der Technik "EPT" was soviel heisst wie Enhanced Patch Technology sowie "ICS" (Integrated Contour Shaping). Die Kontur des Reifens aber auch das Produktionsverfahren bei der Karkassenwicklung sorgen dafür, dass in starker Schräglage die Aufstandsfläche des Reifens grösser wird. Daran erfreuen sich die Henker in der Superbike WM mit ihren Pirelli Pneus genauso wie ich nun mit dem Angstschweiss im Gesicht. Wenn  der Grip nun abreisst, schlittern gleich 2 Jungs mit mir ins Kies. Doch der Reifen hielt sein Versprechen. Einfach irre mit welchen Schräglagen wir hier nun bereits unterwegs sind. Kalt war es nun auch nicht mehr und die Reifen sollten bereits ordentlich Temperatur haben. Der liebe Uwe jedenfalls sollte seine Lektion gelernt haben und ich begann mich vermehrt ums Hinterrad zu kümmern. Bei der langen Bergablinks kann man vorsichtig den Gasgriff öffnen und das Gripniveau antesten. Beängstigend sind dabei nur die schwarzen Striche des Vordermannes welcher exakt gleich schnell mit den gleichen Pneus unterwegs ist. Da hinten unten geht gerade eine Inferno ab und im Sattel bleibt trotzdem noch immer alles sehr stabil. Doch schon wieder vollstreckte Uwe mit seiner Donnerkeule.
 

Ein zufällig ausgewähltes Bild. NastyNils mit einem äusserst komfortablen Vorsprung vor Pirelli-Mann Uwe Geyer.


'Die lange Links, quasi die entscheidende Sektion vor der Startzielgeraden, war dann wieder meine grosse Chance. Hier musste man früh ans Gas gehen und sollte nicht zu viele Gedanken an das Thema Schräglage verschwenden. Der Rosso II ist zum Glück, wie in der Klasse eigentlich üblich, auch mit einer Bi-Compound Reifenmischung ausgestattet. An der Reifenschulter ist die Mischung weicher und damit einen Tick sportlicher. In der Mitte ist der Reifen härter und auch für den Betrieb im Nassen ausgelegt.

Der Infight dauerte dann in Wahrheit den ganzen Turn welcher sich über eine Länge von 20 Minuten zog. Für die Strassenpneus war das bei diesen hohen Temperaturen eine erträgliche Dauer und wir waren auch hochzufrieden mit dem Gripniveau der Pneus. Ein paar Turns später war uns klar, dass wir hier einen richtig guten Reifen auf den Mopeds hatten und bei den Diskussionen im Fahrerlager kamen Zweifel auf. "Wie sollen wir das nur unseren Lesern zumuten. Der Reifen ist schon wieder besser als der Vorgänger. Noch mehr Grip, noch mehr Stabilität, noch mehr Präzision. Wer soll uns das noch glauben? Bei jeder Reifenstory bringen wir das gleiche Latein.", lautete der Tenor.

Doch Pressemann Uwe beruhigte: "Ist doch logisch Jungs. Der technische Fortschritt geht einfach unaufhaltsam weiter. Das betrifft jetzt nicht nur die Reifenentwicklung selbst, sondern auch die Weiterentwicklung der Rohstoffe der Reifen oder auch die Weiterentwicklung der Produktionstechniken." Also können wir unseren Lesern mit ruhigem Gewissen einen modernen, richtig guten und auch sauschnellen Strassenreifen empfehlen.
 

Pirelli Diablo Rosso 2 Video

 

Nenn mich wie Du willst

Wie auch beim Pirelli Diablo Rosso Corsa (mit Link) kann man beim Diablo Rosso individuelle Labels an den Reifenseitenwänden anbringen. Diese können vom Fahrer selbst auf www.pirellimoto.de gestaltet werden, wobei eigene Texte, Flaggen, Rennstrecken und Logos zur Verfügung stehen.

   

Pirelli und Ducati - Rosso II auf der Diavel

Der Diablo Rosso II ist auch der Erstbereifungsreifen für das Brutalobike DIAVEL von Ducati. Der Reifen in einer Sondergrösse von 240/45 / 17 hinten ist eine gemeinsame Spezialentwicklung von Pirelli und Ducati speziell für die Diavel. Dabei wurde natürlich auch speziell auf die Traktionskontrolle und das ABS Rücksicht genommen.

 

Reifendimensionen Pirelli Diablo Rosso 2

Front, 17"

Rear, 17"

110/70 R 17 M/C 54H TL 150/60 ZR 17 M/C 66W TL
110/70 ZR 17 M/C 54W TL 160/60 ZR 17 M/C (69W) TL
120/60 ZR 17 M/C (55W) TL 170/60 ZR 17 M/C (72W) TL
120/70 ZR 17 M/C (58W) TL 180/55 ZR 17 M/C (73W) TL
  190/50 ZR 17 M/C (73W) TL
  190/55 ZR 17 M/C (75W) TL
  240/45 ZR 17 M/C (82W) TL

Definiert den Begriff Handling neu: Die Suzuki GSX-R 600 im Modelljahr 2011.

Mittlerweile nicht mehr das stärkste, modernste oder radikalste Nakedbike aber im Infield immer noch pfeilschnell: Die KTM Super Duke.

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So sieht ein würdiger Pressebetreuer aus. Uwe Geyer kümmert sich auch im Kurvenscheitel ausgesprochen intim um seine Schützlinge. Ein kurzer Schnappschuss in komplett natürlicher Pose vor einem zufällig gewähltem Hintergrund. NastyNils trägt wenig Angeber-Gene in sich.
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Der Pirelli Deutschland Motorrad Boss Michael Müller wäre kein guter Motorrad-Journalist. Mit Krücken im Fahrerlager - da hätte ein Schreiberling eine bessere Ursache auf der Lippe als "Fussballunfall". Irgendwas mit einem mörderischen Highsider als man gerade dabei war einen neuen Streckenrekord aufzustellen, hört sich doch viel besser an. Tobi aus der Schweiz ist unser aller Journalistenvorbild. Auf der Strecke gibt er Gas wie ein Henker. Schrott produziert er nur ganz selten und in der Box füllt er penibel seine Testprotokolle aus.
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Wenn der alte Herr über die schönen Kurven spricht, dann horchen die Jungredakteure wissbegierig zu.

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Ich hätte da eine Idee für ein tolles Programm in der Mittagspause. Selbstverständlich mit Pirelli bereift!

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Bericht vom 07.06.2011 | 27.342 Aufrufe

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