Honda VFR 1200 F

VFR 1200 DTC. Motorradfahren auf Knopfdruck. Wie gut ist die Zukunft gegenwärtig?

Alpenmasters 2010 - Honda VFR 1200 F DCT

Da bekommt die Redewendung "Am letzten Drücker" eine ganz neue Bedeutung. Schalten wie am Flipper oder schalten lassen. Wie schlägt sich die Honda VFR1200F mit dem Doppelkupplungsgetriebe im Hochgebirge?

Wir sind in der Zukunft angekommen, noch bevor die Welt von einem Horrorszenario aus ferngesteuerten PKWs und fahrenden Elektrorasierern eingeholt wurde. Schalten per Knopfdruck oder schalten per Nichtstun, das ist bei Honda bereits Realität. Und zwar nicht per umgemodelter Stufenlos-Automatik aus dem Rollerbau, sondern über ein echtes, mechanisches Doppelkupplungsgetriebe, das den Gang schon dann eingelegt hat, wenn man als Fahrer noch darüber nachdenkt. Das Doppelkupplungsgetriebe arbeitet mit zwei unabhängigen Kupplungen für die ungeraden Gänge (1., 3., 5. Gang) und entsprechend für die geraden Gänge (2., 4. und 6. Gang). Die beiden Kupplungen stellen bei Gangwechseln abwechselnd den Kraftschluss her, sodass dieser nie unterbrochen wird.

Das Gefühl beim Beschleunigen ist unvergleichlich. Neben der Möglichkeit, mit dem linken Daumen und Zeigefinger zu schalten, verfügt die VFR über ein Vollautomatik Programm, das wiederum die Wahlmöglichkeiten D (Drive) und S (Sport) zulässt. Während sich der D-Modus eher zum Cruisen eignet, ist mit dem Sport Modus durchaus eine sportliche Fahrweise möglich. Man muss es einfach erlebt haben, wenn man auf der Autobahn bei 130 im sechsten Gang das Gas auf Anschlag stellt, das Motorrad selbständig zwei Gänge runterschaltet und ohne Zugkraftunterbrechung bis 250 durchzieht. Die Technik ist ein Meilenstein, der Verbrauch hingegen ist von gestern. Die VFR verbrauchte auf der Testrunde an die 7 Liter und enttäuscht beim Durchzug mit einem Drehmomentloch bei 3000 Touren, das sich auf die Performance zum Glück nicht ganz so schlimm auswirkt, wie auf dem Prüfstandszettel. Wie die anderen Honda Modelle im Test kann auch die VFR auf der Bremse überzeugen und leistet sich keine Schwächen beim Thema Sicherheit. Schade nur, dass man alle 300 Kilometer tanken muss.


Leistungsdiagramm Honda VFR 1200 F DCT


Maxima PS-Kurbelwelle EG NM-Kurbelwelle EG
Wert 164,3 122.7
Drehzahl 10100 8800

Messwerte Honda VFR 1200 F DCT


Beschleunigung
0-140 5,8
Durchzug
Durchzug in 2000 m ü.N.N. 50-100 km/h 9,3
Durchzug im 2. Gang bergauf mit Sozius 25-75 km/h 9,1
Verbrauch
Verbrauch Pässe 6,1
Tankinhalt 18,5
Reichweite Pässe 302
Verbrauch Testrunde 102 km 6,85
Bremsweg 75-25 km/h bergab 23,7
Nur die Kawasaki GTR1400 verbraucht mehr, nur die GTR ist schwerer und nur die GTR hat einen schlechteren Durchzug. Besonders bergauf zeigt die VFR beim Beschleunigen im Automatik-Modus Schwächen gegenüber der direkten Konkurrenz. Zudem ist die Reichweite mit nur knapp über 300 km auf den Passstraßen ausreichend, aber nicht vorbildlich, vergleicht man sie mit der unglaublichen Distanz von 430 Kilometern, die eine Triumph Sprint GT bis zur Trockenlegung zurückgelegt hat. Wieso die VFR trotzdem punkten kann, liegt an ihrem sensationellen Doppelkupplungsgetriebe und der Möglichkeit, die Gänge bei Vollgas und mit permanentem Kraftschluss per Knopfdruck hochzuschalten. Man erlebt eine ganz neue Art des Motorradfahrens, die man speziell im Gebirge dem Automatik-Modus vorziehen sollte.

Ausstattung Honda VFR 1200 F DCT


Fahrwerk teilweise einstellbar
Federvorspannung per Handrad einstellbar Ja
Elektrisch einstellbares Fahrwerk Nein
Multifunktionsinstrument Nein
Benzinkontrolle Restkilometeranzeige
Hauptständer Ja
Bremshebel einstellbar Ja
Kupplungshebel einstellbar Ja
Heizgriffe als Option Nein
Ganganzeige Ja
Koffer Serie Nein
Koffer optional Ja
Gepäckbrücke Ja
Gepäckhaken Ja
Staufach Nein
Helmschloss Nein


Technische Daten Honda VFR 1200 F DCT


Motor 4-Zylinder
Hubraum 1237 cm³
Leistung 173 PS
Gewicht vollgetankt 278 kg
Zuladung 194 kg
ABS Ja
Preis 19.290

 

Bei den Alpenmasters treten 20 Motorräder in 5 Kategorien gegeneinander an , um zu klären, wer in dieser ebenso beliebten wie anspruchsvollen Gegend die umfassendsten Qualitäten zeigt. Dazu werden zahlreiche Tests von 10 erfahrenen Journalisten aus 4 Ländern und mit der Unterstützung modernster Computer- und Messtechnik durchgeführt. Die Alpenmasters fanden heuer bereits zum sechsten Mal statt.

Text: kot
Fotos: Motorrad

Fazit: Honda VFR 1200 F 2010

Wie die anderen Honda Modelle im Test kann auch die VFR auf der Bremse überzeugen und leistet sich keine Schwächen beim Thema Sicherheit. Schade nur, dass man alle 300 Kilometer tanken muss.


  • Mechanisches Doppelkupplungsgetriebe
  • unvergleichliches Beschleunigungsgefühl
  • sportliche Fahrweise
  • ausgereifte Technik.
  • Extrem hoher Triebstoffkonsum.

Bericht vom 30.08.2010 | 40.191 Aufrufe

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