KTM EXC 2011

KTM EXC 2011 - Alles bleibt gut. Viel Entwicklungsarbeit wurde dieses Jahr in die 2 Takter gesteckt - neuer Endtopf, neuer Zylinder,...

KTM EXC 2011

Alles bleibt gut

Endlich, wir sind am Austragungsort der KTM Präsentation, dem Trainingsgelände von Stefan Everts, angekommen. Gleich als wir den Bus verlassen, hören wir das nervöse Rattern der Zweitakt EXCs. Auf sie folgt der wunderbare Zweitakt Duft. Während die japanischen Kollegen die Nase rümpften, erweckte dieser Geruch in mir Kindheitserinnerungen. Dieser Duft erinnert mich an die Zeit, als mein Vater mich als Kind zu MX Läufen nach Sittendorf, Schwanenstadt oder zum Hallencross nach Wien mitgenommen hat. Damals war das tiefe Gegröle der 4-Takt Maschinen noch sehr exotisch und der 2-Takt Geruch unzertrennlich mit dem Offroadsport verbunden.
Mittlerweile gilt das Hauptaugenmerk der Entwickler dem Viertaktmotor. Umso mehr freut es mich, wenn KTM seinen eigenen Weg einschlägt und den schon so oft totgesagten 2-Takt Motor mit innovativen Neuerungen lebendiger hält als je zuvor. Keine Frage, das Hauptaugenmerk der KTM Entwicklung lag dieses Jahr auf den neuen MX Modellen, insbesondere dem revolutionären Konzept der 350 SX-F. Trotzdem fand sich auch dieses Jahr ausreichend Zeit, um die Enduro Modelle weiterzuentwickeln.

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2-Takt fäult nicht, es duftet!


Neben der fast schon obligatorischen Änderung des Designs, kommen bei den Viertakt Modellen andere Ventilfedern zum Einsatz. Um das Startverhalten zu verbessern, wurde das Timing des automatischen Dekompressors weiter optimiert. Etwas mehr tat sich bei den 2-Taktern. Ein neuer formschöner Endtopf mit Kunststoffhalterung ziert nun das Heck der KTM 2-Takt Palette. Der neue Endtopf ist nun nicht mehr geschraubt, sondern verschweißt. Somit sollte ein Verlieren der Endkappe nicht mehr möglich sein. Zum Wechseln der Dämmwolle lässt sich der Endtopf durch Aufbohren der Nieten aber trotzdem zerlegen.
 

Stefan Everts mit Herz für Enduristen


Präsentiert wurde die 2011er Offroad Palette von KTM, wie schon erwähnt, auf dem Trainingsgelände von Stefan Everts. Der mehrfache MX-Champ war maßgeblich an der Entwicklung der neuen MX Modelle beteiligt. Für die Enduristen dürfte Stefan aber anscheinend auch viel übrig haben, anders könnte ich mir die traumhafte 8 Km lange Endurostrecke nicht erklären. Endlose Singletrails, die uns über knackige Felsstufen auf einen Berg führten, danach heftige, enge und steile Abfahrten. Mit einem Wort das Paradies für gekonnte Enduristen und die Hölle für alle, die es nicht sind. Der krönende Abschluss des Endurotracks war eine knapp zwei Kilometer lange Enduro Sonderprüfung, gespickt mit schnellen Wiesenpassagen, kleineren Jumps und Steilhängen.
   

Das Gelände ist härter als die Journalisten


Am Gelände sollte es somit an einem ausführlichen Test der neuen EXC Modelle nicht scheitern. Viel mehr scheiterte es da schon am begrenzten Fahrkönnen der Journalisten, in regelmäßigen Abständen kamen Journalisten mit zerschundenen Plastics oder abgerissenen Kupplungs- und Bremshebeln zurück ins Fahrerlager.
Viel Aufmerksamkeit wurde der EXC 250 geschenkt, die aufgrund eines neuen Zylinders nun im unteren Drehzalbereich spürbar mehr Drehmoment haben sollte. Und nun so wie ihre große Schwester, die EXC 300, ab Werk mit einem E-Starter ausgestattet ist. Außerdem sind nun sowohl die 250er als auch die 300er mit einem 6 Gang Getriebe ausgestattet (<2011 5-Gang).

Ich persönlich wurde mit der 250 EXC nie so richtig warm, gleiches Gewicht wie eine 300er jedoch mit weniger Leistung. Somit griff ich in den letzten Jahren immer zur großen Schwester. Nach der Fahrt mit der 250 EXC auf dem traumhaften Testgelände bin ich mir aber nicht mehr sicher, ob ich nun wieder zur 300er greifen würde. Die Leistung im unteren Drehzahlbereich kommt nun schon sehr knapp an jene der 300 EXC, im oberen Bereich entfaltet sich die Leistung aber konstanter und nicht so brachial wie bei der großen Schwester. Mit dem neuen 6-Gang Getriebe hat man nicht nur für jede Situation den passenden Gang parat, das Getriebe überzeugt auch in Sachen Schaltbarkeit. Sogar unter Last lassen sich die Gänge ohne größeren Kraftaufwand und ohne Kupplung reindrücken. In Punkto Fahrwerk hat sich bei der 250 EXC wie auch bei allen anderen EXCs nichts getan, die Fahrwerke sind endurotechnisch noch immer state-of-the-art, machen aber auch auf der MX-Piste keinen schlechten Eindruck.

 
 
Obwohl ich selber eher den 2-Taktern den Vorzug gebe, muss ich nun doch gestehen, dass es mir die 400 EXC in Spanien sehr angetan hat. Die 400er vermittelt ein Gefühl, als ob man auf dem Rücken einer Bergziege sitzt. Man braucht lediglich etwas am Gas drehen, und die 400 EXC überwindet jedes Hindernis mit Bravour. Während speziell bei den 2-Taktern die richtige Drehzahl sowie die Haltung am Motorrad über das Überwinden eines Hindernisses entscheidet, nudelt mit der 400er nahezu jeder über jedes Hindernis. Nicht zuletzt wird die 400 EXC auch als Mietmotorrad bei den KTM Adventure Tours eingesetzt. Die Gutmütige und Kräfte schonende Charakteristik kommt den Fahrern auf langen Touren sehr entgegen und ist im Prinzip von jedermann fahrbar.

Auch wenn sich die Änderungen dieses Jahr bei den EXCs in Grenzen halten, wenn's um Enduro geht, ist KTM noch immer die Benchmark, an der es sich zu messen gilt. Speziell im 2-Takt Bereich wird noch munter weiterentwickelt.

 

KTM EXC 2011 - die Änderungen

 
Alle 2011 EXC bekamen neben dem neuen Design und dem transparenten Tank noch weiters Handguards ab Werk, sowie einen Protektor für die Lenkeraufnahme. Bei den 4 Takt Modellen wurde das Timing des automatischen Dekompressor optimiert um das Startverhalten zu verbessern. Die 2-Takter erhielten des weiteren noch einen neuen Endtopf, sowie eine neue Vergaserabstimmung für eine bessere Fahrbarkeit.
Darüber hinaus erhielt die 200 EXC eine neue Auspuffbirne, die sich durch einen größeren Querschnitt auszeichnet, und dem Motorrad mehr Drehmoment verleiht. Die 250er und die 300er erhielten jeweils ein neues 6-Gang Getriebe, sowie einen neuen Zylinder und Kolben. Außerdem kommt die 250 EXC nun schon ab Werk mit E-Starter.
 

KTM EXC 2011 - Details

Der durchsichtige Tank verrät den Spritstand. Frisches neues Design.
Handguards jetzt schon ab Werk. Neuer Enddämpfer für die 2 Takt Palette.

KTM EXC 2011 - SixDays

Wie schon in den letzten Jahren bringt KTM für die ISDE eine gleichnamige Spezial Edition. Die diesjährige SixDays Edition hat neben dem eigenen Dekor folgende Merkmale:
 
  • Oranger, pulverbeschichteter Rahmen
  • Motorschutz (außer 125 EXC)
  • Kühlerventilator für die 4 Takt Modelle
  • schwarze SXS Gabelbrücke
  • SXS Sitzbank mit Tasche
  • Stealth Kettenrad
  • Gabel Schnellentlüfter
  • Schnellwechsler für Bremse und Achse

KTM EXC 2011 - technische Daten

 


 

 

Text: arlo
Fotos: KTM

Fazit: KTM 250 EXC 2010

Auch wenn sich die Änderungen dieses Jahr bei den EXCs in Grenzen halten, wenn's um Enduro geht, ist KTM noch immer die Benchmark, an der es sich zu messen gilt. Speziell im 2-Takt Bereich wird noch munter weiterentwickelt.


  • Verbessertes Design
  • überzeugendes Getriebe
  • optimale Gänge
  • akzeptable Leistung.
  • Fahrwerk könnte etwas anspruchsvoller gemacht werden.

Bericht vom 11.06.2010 | 23.232 Aufrufe

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