Kawasaki D-Tracker 125

Klein aber Oho, besser könnte man die D-Tracker 125 von Kawasaki wohl kaum beschreiben.

Kawasaki D-Tracker

Kein Dreck Oider
David neben dem Goliath.
 
Nach einem guten halben Jahr verletzungsbedingter Pause, kam ein elendiglich langer Winter. Ganz klar also dass ich nach dieser langen Verschnaufpause willig war, alles zu fahren was einen Motor hat und annähernd wie ein Motorrad aussieht. Dessen Zustand war sich anscheinend auch Mopedeinteiler Kot bewusst, als er mir die neue Kawasaki D-Tracker 125 zuteilte. In einem normalen Zustand hätte dieser Bericht sonst wohl auch keine Existenz gefunden.

Hier gibts:
Technische Daten
& Action Bilder des
D-Tracker

 
Hast das gsehn, da streifen ur die Fußrasten! Ur leiwand!
 
Eigentlich schaut die Tracker ja relativ sportlich aus, schlanke Linie, keine unnötigen und schweren Spielereien, lässige Supermoto Felgen und ein doch ansprechendes Design. Nur irgendwas passt bei der Kawasaki dann doch nicht ganz, und mit jedem Schritt, mit dem ich mich der Supermoto nähere, wird mir bewusst, was an dem Motorrad nicht stimmt. Die D-Tracker 125 ist schlichtweg klein gebaut, alles an dem Motorrad ist etwas kleiner und kompakter gebaut als auf einer "normalen" Supermoto. Zum Beispiel die Felgen. Während Standard Räder 17 Zoll messen, sind auf der D-Tracker kompakte 14 Zoll Felgen montiert. Auch die Bremsen sind etwas klein geraten, so arbeitet vorne eine 240mm Scheibe, während der Hinterreifen von einem süßen 190mm Scheibchen im Zaum gehalten wird.
Im Westen nix Neues Großes Highlight, der Tach
Klein aber oho Heimat von 10 Pferden

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Aber bevor jetzt einer auf falsche Gedanken kommt. Nur weil alles etwas kleiner ist, heißt das nicht, dass die D-Tracker schlechter oder gar nicht funktioniert - ganz im Gegenteil, die Bremsen setzen in der kleinen Hubraumklasse neue Maßstäbe. Selten arbeitete in dieser Klasse eine Bremsanlage so präzise und genau und verzögert dabei so stark, dass es mit einem Zweifingerzug für einen geschmeidigen Stoppie reicht. Der Vorteil der kleineren Felgen ist auch schnell erklärt, während mit einer "großen" Supermoto die Fußrasten erst bei enormer Schräglage am Asphalt streifen, reicht bei der D Tracker 125 schon eine bedeutend geringere Schräglage - der stylische Auftritt vorm Eisgeschäft, wenn man mit funkenden Fußrasten um die Ecke biegt, sollte somit für jedermann problemlos machbar sein.
 
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Bremstest - Anlage bietet ausreichend Verzögerung.
 

Der Motor leistet satte 10,3 PS, damit liegt sie im Mittelfeld der 125er Supermotos (Suzuki DR125SM 8,1 PS, Yamaha WR125X 15 PS). Aber mal ernsthaft, machen wir uns doch nichts vor, ob das Werkel nun 8, 10 oder 13 PS hat ist eigentlich mehr als egal, denn in Sachen Beschleunigung ist eine 125er stets eine herbe Niederlage. Dafür zeigt sich die Tracker enorm sparsam, auf 100 Kilometer schluckte die Kawa knappe 3 Liter Sprit. Zusammen mit der günstigen Versicherung (unter 80 € pro Jahr) und dem Anschaffungspreis von 3.599 € wird die kleine plötzlich ganz groß wenn es ums Thema Kosten geht. Und überhaupt, wer, so wie ich, die kleine Tracker anfangs belächelt hat, der sollte sie in der Stadt gesehen haben, denn genau dort kann sie ihre wahren Trümpfe ausspielen. Durch ihre schmale Silhouette schlängelt man sich schnell durch den größten Stau. Auch die geringe Sitzhöhe von nur gut 80 cm hat in der Stadt ihre Vorteile, während etwas kleiner gewachsene Menschen mit anderen Motorrädern an der Ampel stets mit der Schwerkraft kämpfen müssen, bringen selbst kleingewachsene Frauen beide Füße fest auf den Boden.

 
Leicht war's nicht, aber die 10 PS reichen trotzdem für einen Wheely.
 

Wir haben aber auf das eigentliche Einsatzgebiet gehustet und haben die Tracker natürlich auf dem Areal geprüft, auf welchem man Sie nach ihrem äußeren Erscheinungsbild auch zuerst vermutet, der Supermotostrecke. Gut, wie schon erwähnt sollte man sich vom Motor nicht zuviel erwarten, wir erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von nicht überragenden 104 km/h, die sonstigen Leistungen der kleinen Kawasaki sind aber nicht von schlechten Eltern. Wendig wie eine Eins und selbst wenn die Petal Scheibenbremsen vom Durchmesser her eher an ein Fahrrad erinnern, verzögert die Tracker einwandfrei. Und das straffe Fahrwerk geht selbst bei den 90 Kilo meines gestählten Körpers nicht in die Knie. Was beim Infight und bei flotter Gangart ein Vorteil ist, wird bei Überlandfahrten schnell zum Nachteil. Die sparsam gepolsterte Sitzbank macht das Sitzen - speziell bei älteren Herren - nach einer halben Stunde unerträglich. Man sollte also dem guten Rat folgen und sich nicht allzu weit vom Stadtgebiet entfernen.

Obwohl die kleine D-Tracker ihre Vorteile ganz klar in der Stadt hat birgt sich in der niedrigen Erscheinungsform doch ein Nachteil, den Kollege Kot auf die harte Tour kennen lernen musste. Als der pflichtbewusste Kot mittags für seine ca. 20 Kollegen beim Spar Wurstsemmeln mit Extra und Gurkerln holte, parkte er die Tracker direkt hinter einem parkenden Auto. Als er mit Wurstsemmeln bepackt den Spar verließ, lag die Tracker auch schon auf dem Boden. "Tschuldigen, ich habs im Rückspiegel net gsehn" stotterte ein 80jähriges Mütterchen. Tatsächlich ist die Tracker im Rückspiegel etwas schwer zu erkennen, lediglich der Lenker und die Spiegel erreichen die Höhe der Heckscheibe. Hier ist also Vorsicht geboten - andererseits stellt sowieso jeder normal denkende Mensch (also alle außer Kot) das Motorrad nicht direkt hinter einem parkenden Auto ab.

   
Interessante Links:

Text: arlo
Fotos: kot

Fazit: Kawasaki D-Tracker 125 2010

Klein aber Oho, besser könnte man die D-Tracker 125 von Kawasaki wohl kaum beschreiben. Wer auf ein Übermaß an Leistung verzichten kann und den Geldbeutel schonen will, der ist bei der Kawa gut aufgehoben.


  • Sportliche Optik
  • einfaches Handling
  • ansprechendes Design
  • starke, präzise Bremsen
  • geringer Kauf- und Erhaltungspreis.
  • wenig Leistung
  • langsame Beschleunigung
  • suboptimales Sitzwerk.

Bericht vom 12.04.2010 | 30.379 Aufrufe

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