Derbi GPR 125 Racing

Sensation! Superstar Kot Kocinski konnte für den Test der Derbi GPR gewonnen werden.

Derbi GPR 125 Racing

Kleiner Größenwahn

1000PS durfte Kot Kocinski, den größten Ungustl aller Zeiten im internationalen Motorradrennsport , einen Tag lang begleiten und stellte ihm zu seinem neuen Motorrad, der Derbi GPR 125, ein paar Fragen. 1000PS: Vielen Dank, daß wir Sie so kurz vor dem Start noch interviewen dürfen. Sie scheinen nicht sehr entspannt zu sein.

Kocinski: Vor dem Start ist jeder nervös. Jedes Mal aufs Neue, selbst dann, wenn man so oft gewonnen hat, wie ich. Das muß so sein, es ist das Adrenalin. Der Tag an dem du nicht mehr nervös bist, ist der Tag, an dem du deine Karriere beendest. Die letzten Minuten bevor es losgeht sind eine Mischung aus einer in sich gekehrten, fast meditativen Ruhe in dir drinnen und einer chaotischen, aggressiven Hyperaktivität um dich herum. Während der ganze Organismus bebt und pulsiert, steht eine Zelle für einen Moment lang still Du selbst.


Derbi GPR Racing 125 Video



Exklusive Bilder vom Rennwochenende auf der offiziellen MotoPiPi-Strecke von Wöllersdorf City.
Bei Temperaturen über 30 Grad hieß es für den hitzköpfigen Vollprofi Kot Kocinski kühlen Kopf bewahren, auch wenn ihn die nervigen Dilletanten von 1000PS fast den letzten Nerv kosteten. Bis auf einige Ausrutscher seiner Reifen und seiner rechten Hand lief alles gut. Bis zur Perfektion warten auf ihn und seine Derbi GPR 125 Racing noch viele, viele Testkilometer.
Kamera: Karo & Volli
Schnitt: Karo

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1000PS: Soviel pathetischen Feingeist hätten wir von Ihnen gar nicht erwartet. Um Sie aus den philosophischen Sphären wieder zurück auf den harten Boden der Rennstrecke zu holen: Wie sind Sie mit Ihrem Motorrad zufrieden?
Kocinski:
Leistungsmäßig bin ich mit meinen 15 PS natürlich vorne dabei. Aber das Team war bisher noch nicht fähig, diese optimal nutzbar zu machen und auf die Straße zu bringen. Schade, daß nicht jeder auf demselben Niveau arbeitet, wie ich. Das Gas spricht nicht direkt an, besonders beim Start und aus dem Drehzahlkeller habe ich manchmal das Gefühl, der Motor funktioniert nicht richtig. In engen Kurven ist das ein klarer Nachteil, den ich nur mit meiner jahrelangen Erfahrung versuchen kann, irgendwie auszugleichen.

Professionalität ist sein zweiter Vorname.


Mit 15 PS eigentlich vorne dabei, doch keine Power aus der Ecke.


Auf der anderen Seite sind da die hervorragenden Bremsen. Vorne fahren wir immerhin mit einer 300 mm Scheibe, davon können die anderen Teams nur träumen. Hinten brauche ich nur eine 110 mm Scheibe, um die Kurven richtig anzudriften. Auf der Bremse hole ich mir die durch Leistungsmangel verlorenen Meter noch vor der nächsten Kurve wieder zurück. Trotzdem müssen wir den Motor noch besser hinkriegen. Richtiges 2-Takt Feeling kommt jedenfalls keines auf. Über das Handling brauchen wir nicht reden. Wir haben das Gewicht jetzt auf fast 120 Kilo trocken runter, in Verbindung mit dem 140er hinten und dem 110er vorne kippt das schneller in die Ecke als die Stimmung an der Börse. Der unter dem Motor montierte Auspuff zieht den Schwerpunkt zusätzlich nach unten.

He, du! Werde dir nachher zum 2. Platz gratulieren.


300er Scheibe vorne. In dieser Klasse der Traum vieler.


Ebenso zufrieden bin ich mit der Optik. Nur Yamaha kann da vielleicht mithalten, sonst fällt mir kein Konkurrent ein, der einen ähnlich scharfen Auftritt hinlegt. Das ist auch für einen Rennfahrer wichtig, nicht zuletzt wegen der Sponsoren. Man bekommt einfach mehr Aufmerksamkeit. Mir persönlich wäre zwar die modernere, weiße Variante bei der Verkleidung lieber gewesen, aber was soll's. Was zählt, ist der Sieg. Beim Fahrwerk haben die Techniker ebenfalls noch etwas Abstimmungsarbeit vor sich. Grundsätzlich sind wir auch hier top ausgestattet, wie an der rot eloxierten Up-Side-Down Gabel unschwer zu erkennen ist. Sehr gute Komponenten sind die eine Sache, mittelmäßige Mechaniker die andere.
Einen Nachteil hat die feine Ware leider für Normalsterbliche. Schon der derzeitig gültige Einführungspreis von € 4.299.- reißt ein deutlich sichtbares Loch ins Budget. Später wird die GPR sogar € 4.500.- kosten, das sind 9 Fünfhunderter und um genau 101 Euro mehr als dir Yamaha für eine YZF-R125 wegnimmt. Wenn ich jetzt ausnahmsweise mal ehrlich sein soll: Das Leistungspaket paßt, der Blick hundertprozentig auf die Performance gerichtet. Abstimmung wie Verarbeitung müssen noch gesteigert werden. Ich habe es nämlich nicht gerne, wenn der Erfolg einzig und alleine von mir abhängt. Und jetzt schleicht's eich.


Qualitätssignal rote Upside-Down-Gabel.


Infozentrale für Professionals. Irritierend wirkt der Schaltblitz, der bei 8.000 U/min beginnt, auszuzucken. Mit dem Mode Schalter wählt man keine an, sondern holt sich wichtige Daten auf das Display.
Das spitzkantige Design der Verkleidung
setzt sich auch in den Details fort.
Nicht leicht zu finden. So gut versteckt wurde
ein Auspuff selten.

Technische Daten Derbi GPR 125 Racing
Motor 1-Zyl. 4-Takt 4V
Hubraum 124 ccm
Leistung 15 PS (11 kW)
Starter Elektrostarter
Getriebe 6-Gang
Endantrieb  Kette
Länge: 197,7 cm
Sitzhöhe 80,0 cm
Tankinhalt 14 l
Bremsen vorne Scheibe 300 mm
Bremsen hinten Scheibe 110 mm
Trockengewicht 120 kg

Interessante Links:

Text: kot
Bilder: Volli, Karo

Fazit: Derbi GPR Racing 125 2009

Das Leistungspaket passt, der Blick hundertprozentig auf die Performance gerichtet. Abstimmung wie Verarbeitung müssen noch gesteigert werden.


  • Hervorragende Bremsen
  • zufriedenstellende Optik
  • tolle Performance
  • Relativ hoher Kaufpreis
  • Abstimmungsschwächen
  • mäßige Verarbeitung

Bericht vom 05.08.2009 | 33.577 Aufrufe

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