BMW K 1300 GT

Noch mehr Leistung, noch mehr Komfort und ganz viel Spielzeug am Lenker.

BMW K 1300 GT

BMW K 1300 GT Testbericht

1200 ccm und 152 PS reichen nicht ? - Kein Problem! BMW wertet die GT nicht nur beim Hubraum deutlich auf!

 
BMW K 1300 GT Testbericht

Von vorne und hinten erweckt die K 1300 GT den Eindruck, dass man sich auf eine ausgesprochen komfortable Tour freuen darf.

BMW K 1300 GT Testbericht
 
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Ein Eindruck der sich beim Besteigen der Sofalandschaft und beim Kettenschmieren fortsetzt.
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Es gibt Dinge die möchte man nicht mehr missen wenn man Sie mal hatte - das elektronisch einstellbare Fahrwerk ESA gehört definitiv dazu. Bei der neuen K 1300 GT in der Version ESA II.
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Die Kommandozentrale am linken Lenker steuert die Extras. Das Windschild kann auch bei Vollgas auf der Autobahn verstellt werden, der Tempomat erleichtert die Anreise zum Kurvenrevier. Die Traktionskontrolle "ASC" kann bei Bedarf deaktiviert werden (für Burnouts, Wheelys und Drifts - Für das Motorrad definitiv kein Problem). Revolution! Endlich können auch Motorradfahrer mit einem IQ unter 120 problemlos auf einer BMW blinken. BMW verwendet nun wie alle anderen Hersteller auch, nur noch einen Schalter anstelle von Dreien. Da bleibt gleich Platz am Griff für wesentlich wichtigere Dinge: Sitzheizung und Griffheizung!
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Das riesige Windschild bietet natürlich tollen Windschutz. Ganz windstill wird es dann, wenn das Schild zurdurchsichtigen Windmauer aufgestellt wird.
 

Ich bin zwar erst 31 Jahre alt aber ausgesprochen lernfähig. Daher hab ich (ich muss wieder mein junges Alter betonen) freiwillig zur K 1300 GT gegriffen als beim Pirelli Reifentest zur Fahrzeugausgabe gerufen wurde. Ich war nicht zu lange am Buffet und auch nicht zu lange im Bett - ich wusste einfach schon jetzt was ich mir 4 Stunden später wünschen werde.

Die Kollegen wussten es nicht. Sie waren zwar alle deutlich älter, stritten sich aber trotzdem um die coolen Eisen. Eine Honda CB 1000 R war schnell vergriffen, die Fazer von Yamaha ebenso. Die experimentierfreudigen griffen zum Automatikmotorrad von Aprilia, der Mana und auch die nüchterne aber nicht zu unterschätzende R 1200 R wurde schnell besetzt.

Die Tour begann wie immer und mittlerweile fand ich es schon herzerwärmend. Um die 20 Journalisten fahren einen lokalen Guide hinterher und geben sich ungeduldig wie die schreienden Kinder im Spielzeugladen. Sie fuhren Zick-Zack-Kurven auf der Geraden, weil pardout keine Kurven kommen wollten und überholten ständig, weil der Guide nicht 30 Sekunden nach Start die 200er Mauer durchbrochen hatte. Man steht gewissermassen über diesen hastigen Dingen wenn man im Sattel der K 1300 GT sitzt. Man weiss, man wird bestimmt nicht zum coolsten Typen in der Runde gewählt, aber nach einer harten Woche im Büro weiss man, dass einem genau das sehr egal sein kann.

Die Vorurteile sitzen immer noch tief und Toleranz darf man sich in so einer Runde nicht erwarten. Die flotten Burschen mit den sportlichen Ledern und den jungfräulichen Knieschleifern wollten ihren Platz in der Runde möglichst vor der K 1300 GT haben - schliesslich möchten sie in den Kurven sofort freie Fahrt haben. Doch die ersten Kurven änderten nichts an meiner Gelassenheit im Sattel. Souverän präsentiert sich die BMW K 1300 GT auch hier. Handlingnachteile gegenüber den anderen Motorädern verspüre ich nur in den Wechselkurven, ansonsten erfreue ich mich vor allem am linieren und einfach zu durschauenenden Einlenkverhalten. Am Kurvenausgang sowie auf den Geraden kann dann der Motor punkten. In Sachen Durchzug, Leistung und Ansprechverhalten hatte der Motor für mich auch schon bisher schon keine Schwächen. Ärgerlich war bei der 1200er nur der Schaltmechanismus - der war laut und etwas ruppig. Doch auch in anderen Bereichen haben die BMW-Techniker nochmal nachgelegt.

Der Motor leistet nun 160 PS und 135 Nm. Damit sollten sich weitere Kommentare zur Fahrleistung eigentlich erübrigen. Man kann aufrecht sitzend mit ausgefahrenem Windschild absolut mühelos auf über 250 km/h beschleunigen. Erst darüber beginnt man ein wenig über den armen Motor nachzudenken - darunter ist er einfach immer und überall komplett unterfordert.

Verbessert wurde aber auch die Gasannahme und Gasdosierung. Vermutlich mit ein Grund dafür, dass die dicke Maschine auch recht leicht durch enge Gassen manövriert werden kann.

220 Kilometer klangen nicht besonders viel, doch mit 65 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit ist man dann doch eine ganze Weile unterwegs. Das elektronisch einstellbare Fahrwerk justierte ich je nach Gemütszustand in Richtung "Comfort" oder "Sport" und konnte somit auch die üblen Strassenstücke überstehen. Ich denke es war bereits ab Kilometer 170 als die ersten Kollegen mit "Tauschvorschlägen" an mich herantreten. Es kränkte mich ein wenig, denn es zeigte, dass sie mich für einen grossen Deppen hielten.

Ich fahre genauso schnell aber deutlich komfortabler und der Toureplan zeigt mir ein langes Stück Autobahn vor uns. Ich musste jedoch auf das Display blicken um die rasch sinkenden Temperaturen zu registrieren. Sobald sich die Märzsonne dem Horizont nähert, sinken die Temperaturen auch hier im Süden Europas deutlich ab. Die voluminöse Verkleidung samt Windschild hält zwar fast alle Umwelteinflüsse von mir fern, doch die Dekadenz wird voll ausgekostet und die Bordheizung wird angeworfen. Die Sitzheizung drehe ich auf Stufe 2, bei der Griffheizung begnüge ich mich mit Stufe 1. Die flotten Kollegen auf ihren niedlichen Motorrädern hielten ihre Hände auf den Motorblock um sie zu wärmen, sie fuhren im Stehen um den Hintern zu entlasten und suchten nach einer Tankstelle. Von mir aus kann uns die Tour auch noch 20 Stunden weiter bis heim ins Burgenland führen, doch dann würde mir heute abend die herrliche Altstadt von Lecce entgehen.

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Frisch und munter startete ich einen nächtlichen Spaziergang durch die Stadt. Ich musste leider alleine aufbrechen, da sich die Kollegen nur noch bis zur Hotelbar schleppen wollten. Kann aber auch sein, dass es an meinen nicht tauschfreudigen Charakter lag, dass niemand mehr mit mir ausgehen wollte. Die Motorrad- und Rollerszene präsentierte sich übrigens beachtlich, am Ende verschlug es mich dann aber doch in ein gemütliches und ruhiges Viertel der Stadt. Die Tour fand somit ein passendes Ende.

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Sonderausstattung (Ein kleiner Auszug):

  • Heizbare Handgriffe

  • Heizbare Sitzbank (für Fahrer und Beifahrer getrennt regelbar)

  • Temporegelung

  • ESA II (Electronic Suspension Adjustment II; neu)

  • Niedrige Fahrersitzbank
    (ca. 800mm/verstellbar auf 820 mm, Schrittbogenlänge 1.760 mm)

  • Hohes Windschild

  • DWA (Diebstahlwarnanlage - bei uns in Österreich nennt man das auch Alarmanlage)

  • Xenon-Scheinwerfer

  • Bordcomputer inklusive Ölstandswarner

  • Antischlupfregelung ASC

  • Reifendruckkontrolle RDC

Offen gesagt machen alle Extras zum Leidwesen des Kontos absolut Sinn. In Sachen Alarmanlage hängt das natürlich von der persönlichen Garagensituation ab und die Reifendruckkontrolle ist ein Sicherheitsfeature für vorsichtige Piloten. Ansonsten würde ich auf nichts der feinen Dinge verzichten möchten.

BMW K 1300 GT Technische Daten

Motor  
Bauart Wassergekühlter Viertakt-Reihenvierzylinder-Motor,
zwei Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder
Bohrung x Hub 80 mm x 64,3 mm
Hubraum 1.293 cm3
Nennleistung 118 KW (160 PS) bei 9.000 min–1
max. Drehmoment 135 Nm bei 8.000 min–1
Verdichtungsverhältnis 13,0 : 1
Kraftstoffaufbereitung/
Motorsteuerung
Elektronische Einspritzung, digitale Motorelektronik
mit integrierter Klopfregelung (BMS-K)
Ventil/Gassteuerung DOHC (double overhead camshaft)
Einlassventil (Durchm. in mm) 32
Auslassventil (Durchm. in mm) 27,5
Drosselklappen-Durchmesser 46
Abgasreinigung geregelter 3-Wege-Katalysator, Abgasnorm EU 3
Fahrleistungen/Verbrauch  
Höchstgeschwindigkeit über 200 km/h
Verbrauch auf 100 km bei konst. 90 km/h
5,0 l
Verbrauch auf 100 km
bei konst. 120 km/h
5,9 l
Kraftstoffart Superplus bleifrei 98 (ROZ); durch automatische
Klopfregelung auch Superbenzin (bis ROZ 95)
möglich
Elektrik  
Kraftübertragung  
Kupplung Mehrscheibenkupplung im Ölbad,
hydraulisch betätigt
Getriebe klauengeschaltetes Sechsgang-Getriebe
Sekundärantrieb Kardan
Fahrwerk/Bremsen  
Rahmen Brückenrahmen aus Aluminium, Motor mittragend
Vorderradführung/
Federelemente
BMW Motorrad Duolever; Zentralfederbein
Hinterradführung/
Federelemente
Aluminiumguss-Einarmschwinge mit BMW Motorrad
Paralever; Zentralfederbein mit Hebelsystem,
Federvorspannung mittels Handrad hydraulisch
stufenlos einstellbar, Zugstufendämpfung einstellbar
Federweg vorne/hinten 115 mm/135 mm
Radstand 1.572 mm
Nachlauf 112 mm
Lenkkopfwinkel 60,6°
Fahrwerk/Bremsen  
Räder Aluminium-Gussräder
Felgenmass vorne 3,50 x 17"
Felgenmass hinten 5,50 x 17"
Reifen vorne 120/70 ZR 17
Reifen hinten 180/55 ZR 17
Bremse vorne Doppelscheibenbremse, schwimmend gelagerte
Bremsscheiben, Durchmesser 320 mm,
4-Kolben-Festsattel
Bremse hinten Einscheibenbremse, Durchmesser 294 mm,
Doppel-Kolben-Schwimmsattel
ABS Sonderausstattung: BMW Motorrad Integral ABS
(teilintegral)
Masse/Gewichte  
Sitzhöhe 820/840 mm (niedrige Sitzbank: 800/820 mm)
Schrittbogenlänge 1.800/1.840 mm (niedrige Sitzbank: 1.760(1.800 mm)
Leergewicht fahrfertig,
vollgetankt
288 kg
Trockengewicht 255 kg
zulässiges Gesamtgewicht 520 kg
Zuladung
(bei Serienausstattung)
232 kg
nutzbares Tankvolumen 24 l
davon Reserve ca. 4,0 l
Länge 2.318 mm
Höhe (ohne Spiegel) 1.438 mm
 
 

Text: Nastynils
Fotos: NastyNils, Fahrfotos: Pirelli

Fazit: BMW K 1300 GT 2009

Der Motor leistet nun 160 PS und 135 Nm. Damit sollten sich weitere Kommentare zur Fahrleistung eigentlich erübrigen. Man kann aufrecht sitzend mit ausgefahrenem Windschild absolut mühelos auf über 250 km/h beschleunigen. Erst darüber beginnt man ein wenig über den armen Motor nachzudenken - darunter ist er einfach immer und überall komplett unterfordert.


  • Entspanntes Fahrgefühl
  • souveränes Einlenkverhalten
  • starker Motor - viel Leistung
  • effizientes Windschild.
  • Handlingnachteile in Wechselkurven.

Bericht vom 16.03.2009 | 39.724 Aufrufe

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