KTM Vergleich

690 Duke, 690 SM, 990 SM, 990 SD - Geschwisterkampf! Die Nummer 1?

KTM Vergleich

 

Das Modellprogramm ist dicht. Wer für das Andrücken auf der Strasse auf orange Ware schwört, hat alleine im Umfeld der Supermotos ein halbes Dutzend Motorräder zur Auswahl. Wir fuhren in die Berge um zu klären - Welche ist die Nr. 1 bei KTM?

 

Arlo, seit bald einem Jahr bei 1000PS, steht auf die 990er SM. Liegt auch daran, dass diese Maschine nicht unter seinem breiten A.. äh Körper verschwindet.

 

Immer dieser Stress am Gipfel des Berges. Helm runter, raus aus den Handschuhen, Leder auf und Rückenpanzer weg. Dann noch blitzartig in legerer Haltung auf dem Terrassensesseln Platz genommen und fertig ist die theatralische Darstellung der Herbrennung. Schade nur, dass die italienische Wirtin oben in Sella Chianzutan nicht verstand, warum wir ganz rasch ein paar leere Espresso Tassen benötigten und schade auch, dass die knisternden Motoren die entspannte und scheinbar schon ewig dauernde Ruhe am Gipfel trügerisch verrieten.

 

KOT favorisiert am Berg die Super Duke. Angst vor zu viel Leistung hat er nicht.
Er hat noch zu wenig Sturzerfahrung um die 66PS der kleinen Duke schätzen zu wissen.

 

Man kann es den KTM Triebwerken nicht verdenken, dass ihr Metall im Rahmen nach Entspannung sucht. Es war ein Vollgas Feuerwerk rauf auf den Berg. Sowohl die Zwei-, als auch die Einzylinder bekamen richtig Auslauf spendiert. Es war hier auf der Bergrennstrecke eher das Revier der Naked Bikes - also der beiden Dukes. Die Radien waren konstant und manche Kurven weit und ließen deshalb hohen Kurvenspeed zu. Der Asphalt war ausgezeichnet und die sportliche Fahrwerkseinstellung machte die beiden Dukes noch ein Stück präziser und schneller. Eigentlich sind beides Rennmaschinen mit Lizenz für die Strasse. Massive Schwingen, steife Rahmen und hochwertige Federelemente mit einem breiten Einstellbereich. Wir fuhren die Schwestern auch schon auf der Rennstrecke und beide sind gut genug für Pokale und natürlich auch für Duelle mit den Supersportlern.

 

12%iges vertragen die Einzylinder problemlos. Auch wenn sie die 12 %  in sehr schlanken Strassen serviert bekommen. Die Duke kippt etwas flinker in den Radius, die SM hat dafür bei den Bodenwellen mehr Reserven.

 

Doch die karnischen Alpen können auch anders. Auf der anderen Seite des Berges bogen wir rechts ab und plötzlich wurde es eng. Teilweise sahen wir noch deutliche Spuren von den letzten Unwettern auf den Strassen und hinter jeder Ecke präsentierte sich die dicht bewachsene Bergwelt von Ihrer schönsten, aber auch anspruchsvollsten Seite. Wir bewegten uns meisten zwischen 600 und 1.400 Meter Seehöhe, waren somit nicht im hochalpinen Gelände, wie man es auf Südtirols Passstraßen vorfindet, unterwegs. Das bedeutet mehr Bäume, weniger Aussicht und mehr Schmutz auf den Strassen. Das bedeutet aber auch, wie in diesem Fall, 20 km lang totale Einsamkeit. Es war nun auf alle Fälle das Revier der beiden Supermotos. Beide ebenfalls sehr handlich, aber auf eine harmonischere Art und weise. Nicht kippelig, sehr linear und deutlich entspannter ist man auf ihnen unterwegs. Die Motorräder benötigen weniger Aufmerksamkeit und gleiten komplett stressfrei über die anspruchsvollen Strassen. Die größeren Federwege steckten üble Streckenabschnitte problemlos weg und da wir mittlerweile bereits seit Stunden unterwegs waren, erfreuten wir uns auch des höheren Komforts im Sattel.

 

Video: KTM Super Moto und Duke Vergleich

Eigentlich eine langweilige Sache. Die KTMs brachten uns trotz großem Ehrgeiz in keine brenzlige Situation. Obwohl wir Arlo mit einem Wheely über die schmale Brücke jagten und uns auf der Bergrennstrecke sehr bemühten, ihn zu einem Highsider zu motivieren. Aber die Gegend ist nett und die Kurven sehen richtig sexy aus.

Wer sich das Video auf seinen Computer downloaden möchte, klickt mit der rechten Maustaste hier und wählt "Ziel speichern unter".

Schnitt: Volli
Videodreh: Martin Wabnegger, NastyNils
Onboard: Arlo

Im Prinzip liegt dazwischen nur der Plöckenpass mit seinen kurvigen Tunnels
und schon beginnt eine andere Welt mit mediterranem Flair.

Zwei Tage lang waren wir in der abwechslungsreichen Gegend südlich vom Plöckenpass unterwegs und mussten erkennen, dass es gut ist, ein solch dichtes Modellprogramm anzubieten. Damit die Wahl nicht zur Qual wird hier der KTM Leitfaden für Unentschlossene:

 

KTM Super Moto und Naked Bike Vergleich

  690 SM 690 Duke 990 SM 990 SD
Motor Mit dem neuen LC4 Motor erweckte KTM ein ganzes Segment neu zum Leben. Deutlich stärker als jeder Einzylinder-Konkurrenz Motor und stark genug, um das Motorrad fast überall komplett vollwertig zu machen. Die große Überraschung: Der Motor ist nicht nur stark, sondern auch recht kultiviert und angenehm zu fahren. Auf den flotten Touren nicht unbequemer als die Zweizylinder. Der Preis der hohen Leistung: Etwas weniger Durchzug im niedrigen Drehzahlbereich als andere Einzylinder und natürlich auch als die Zweizylinder von KTM.

In der 690 Duke hat der neue Einzylindermotor die höchste Inkarnationsstufe erreicht. Mit großvolumigem Auspuff, der optisch wie technisch optimal platziert wurde, konnte die Leistung auf 66 PS erhöht werden. Erklärt uns nicht für verrückt, doch die paar PS mehr fühlt man sowohl im Vergleich zur SM als auch zur SMC. Einfach ein Tick mehr Druck aus jeder Ecke.

Auf Pässen konnten die Einzylinder den Zweizylindern fast immer auf den Fersen bleiben. Nur dort, wo zwischendurch lange Bergaufgeraden  die Kurvenharmonie durchbrachen, fielen die Kleinen zurück. In der Ebene halten die Einzylinder alle Kurvenkombinationen bis ca. Tempo 130 mit. Chancenlos natürlich auf der Autobahn. Die Duke kratzt an der 200er Marke, die 690 SM winkt bei 190 ab. Doch ab ca. 170 braucht man bei beiden Motorrädern Geduld.

Tolles Feature vor Spitzkehren aber auch auf der SM-Piste: Die Anti-Hopping Kupplung. Serienmäßig nur in den Einzylindern.

Bei der Super Moto kam mit dem Modellwechsel von 950 auf 990 auch der Umstieg auf den neuen Einspritzmotor aus der Super Duke. Der alte Vergasermotor war zwar super angenehm zu fahren, doch es gibt mittlerweile keinen Grund mehr, den alten Zeiten nachzutrauern.

Der Einspritzmotor wurde mit dem letzten Modellwechsel deutlich kultivierter. Die Lastwechselreaktionen wurden gemindert, der Spritverbrauch gesenkt und das Ansprechverhalten verbessert. Doch keine Sorge. Immer noch hängt der Motor sehr direkt am Gas. Mit 120 PS hat er für uns die optimale Nakedbike Dimension, selbst wenn weite Strecken gefahren werden. Sehr stark im weiten Kurvengeschlängel, wo man in einem Gang durch die Radien wedelt. Ständig in einem anderen Drehzahl- und Lastbereich hat man einfach immer mehr Reserven, als mit dem kleinen Einzylinder. Für Demütigungen gegenüber den kleinen Brüdern reicht es aber nur auf der Autobahn und auf langen Bergaufgeraden. Übrigens: Sowohl am Prüfstand, als auch auf der Strasse kann man zwischen den beiden Motorrädern keinen deutlichen Leistungsunterschied erkennen. Diese gibt es nur am Papier. Die Serienstreuung schluckt die paar PS Unterschied. 

Die 990 SD gibt es seit 2008 übrigens in der Super Duke R Version noch einen Tick schärfer. Die R geht im oberen Drehzahlbereich noch kräftiger, auf der Strasse können das aber vermutlich die wenigsten Piloten umsetzen. Doch natürlich haben auch 132 PS ihren Reiz.

  690 SM 690 Duke                        990 SM 990 SD
Fahrwerk Auch 2008 noch immer aktuell: Bei einer abwechslungsreichen Ausfahrt hat die 690er SM den besten Kompromiss im Fahrwerk. Auf schlechtem Asphalt angenehmer und schneller als Duke und Super Duke auf schnellen Passagen aber nur ein wenig langsamer. Die SM ist sehr leicht zu fahren und geht trotz des sportlichen Fahrwerks locker auch als Anfängerbike durch. Für den täglichen Weg zur Arbeit für uns das angenehmste Motorrad in der Runde. Die Duke ist wie die große Super Duke ein echtes Naked Bike und keine Super Moto. Das Fahrwerk haben wir auch schon auf der Rennstrecke getestet und waren begeistert. Wenn man will hart, präzise und sauschnell. Mit ein paar Clicks weniger auch auf der Strasse eine Killerapplikation. In engen Wechselkurven das schnellste Bike im Bunde. Reagiert direkter und schneller auf Impulse am Lenker. Für Einsteiger wirkt sie sicherlich schon etwas zu nervös, Routiniers lieben das angriffslustige Fahrwerkslayout. Der kürzere Federweg macht sie auf gutem Asphalt zielgenauer als die SM und auch als die SMC. Auf schlechtem Asphalt wie die große Super Duke im Nachteil gegenüber den SMs.             SM heißt Super Moto. Auch wenn im Rahmen ein 990er Motor steckt. Man fährt mit der SM anders als mit den beiden Dukes. Aufrechte Sitzposition und weitere Federwege kommen Piloten aus der Endurowelt sehr entgegen. Beim Kurvenfahren ist die SM sehr einfach zu kontrollieren, fällt butterweich und linear in die Radien und fühlt sich auch auf schlechtem Asphalt noch sanft wie ein Lamm an. Selbst dann, wenn die Tachonadel schon eine 3/4 Umdrehung hinter sich hat. Auch ohne R ist die Super Duke mit einem straffen und präzisem Fahrwerk gesegnet. Fühlt sich in etwas weiteren Radien an wie ein Ringumbau. Man kann mit viel Druck durch schnelle Kurven fahren und erwischt die Ideallinie sehr exakt. In diesen Passagen ist die Super Duke allen anderen Motorrädern im Feld überlegen. Der kurze und knackige Federweg hat aber auch seine Nachteile. Dort wo die Strassen schlechter werden, wird die SD etwas bockiger als die SM. Auch beim Einlenken erinnert die SD zum Teil an eine Rennmaschine. Fällt zackiger in Schräglage, was zum Einen an der Kontur der Reifen und zum Anderen an der scharfen Geometrie liegt. Für Anfänger und vorsichtige Piloten etwas zu fordernd.
  690 SM 690 Duke 990 SM 990 SD
Bremsen Beide Einzylinder haben eine Brembo Bremsanlage montiert. Natürlich mit radialer Bremspumpe und radial montierten Bremssätteln. Gebissen wird vorne in eine einzelne 320er Scheibe. Durch das niedrige Fahrzeuggewicht und niedrigere Geschwindigkeiten als bei der SD oder SM kommt man auch mit einer Scheibe aus. Die nötige Handkraft für harte Bremsmanöver ist bei den Einzylindern aber höher als bei den Zweizylindern. Beide Bremsanlagen sind ähnlich. Jeweils von Brembo mit radialen Sätteln und radialen Pumpen. Allerdings stecken im Rad der SD 2 Stück 320er Scheiben und im Rad der SM 2 Stück 305er Scheiben. Die Bremserei passt also zum Gesamtkonzept der beiden Motorräder. An der SD etwas bissiger und an der SM etwas einfacher zu dosieren. Nicht vergessen wurde bei allen 4 Motorrädern auf die Hinterbremse. Ebenfalls von höchster Qualität hat man damit den nötigen Biss für die üblichen Spielereien.
  690 SM 690 Duke 990 SM 990 SD
Design Optisch überzeugt hat die SM 2007 nicht 100%. Die Fangemeinde war etwas enttäuscht und hätte sich so etwas wie die 2008er SMC erwartet. In der aufgewerteten SM-R kann sie schon etwas mehr Fans erreichen und mit Akrapovic an Bord, sind bis auf die Front alle Zweifel ausgeräumt. Für uns eine wirklich großartige Sache. Eine weiße Duke vorm Eissalon lässt die Herzen der Motorradfans höher schlagen. Im Prinzip die einzige Einzylindermaschine am Markt, die einen echt edlen Auftritt hinlegt. Das billige Gatschhupfer Image hat sie deutlich abgelegt. Liegt vermutlich auch daran, dass sie nicht billig ist. Der erste Auftritt der SM 990 war noch etwas plump, in der aktuellen Version wurde der breite Tank deutlich entschärft. Nun kommt sie an am Markt und geht auch in Supermoto Kreisen als große Supermoto durch. Genauso, wie sie fährt, sieht sie auch aus. Das ist praktisch so. Denn jenen Motorradfahrern,
denen sie nicht gefällt, wird somit auch ihr Fahrstil nicht gefallen. Angriffslustig, kantig und niemals zurückhaltend.
  690 SM 690 Duke 990 SM 990 SD
Komfort Überraschend hoch! Der Einzylinder läuft kultiviert, die Sitzbank der 690er Supermoto ist gerade weich genug und die Front kommt optisch zwar nicht so gut an, bietet dafür aber besseren Windschutz als eine SMC oder auch eine Duke. Die Sitzbank ist härter und der Federweg kürzer. Auf der Duke benötigt man des Öfteren eine Verschnaufpause. Die langweilige Anreise auf der Autobahn konnten wir uns zum Glück ersparen, hier hätten wir im Sattel der Duke nach 4 Stunden bestimmt gelitten. In Zahlen ausgedrückt könnte man es so formulieren: Die 990 Supermoto ist um 5% langsamer,
aber um 50% komfortabler als eine Super Duke. Trotz viel Gepäck stiegen wir immer sehr entspannt vom Sattel.
Die sportlichste Sitzposition im Feld. Bei geschmeidigen Kurven fühlt sich das wunderbar an, in den engeren Gebieten gehen die Batterien des Piloten vorher aus, als auf der SM. Das liegt nicht nur an der Sitzposition, sondern auch an der erhöhten Konzentration, die im Sattel der SD nötig ist.
  690 SM 690 Duke 990 SM 990 SD
Reise Bei den Einzylindern für uns die bessere Wahl für der Reise. Durch den höheren Fahrkomfort und den besseren Windschutz hält man einfach länger durch. Vor Touren zu zweit raten wir eher ab. Man hat einfach zu wenig Platz auf der handlichen Maschine. Letztes Jahr fuhren wir mit dem Dauertester auch 200km lange Autobahnetappen mit viel Vollgas. Das Motorrad hat damit kein Problem, echter Fahrspaß kommt aber keiner auf. Wer gerne lange Reisen macht, ist mit den anderen Kanten besser bedient. Gepäcksysteme sehen auf der zierlichen Duke immer ziemlich lausig aus und der Fahrkomfort reicht gerade mal für 200-300 km Tagestouren. Die Reichweite beträgt, wie bei der SM auch, ca. 200-250 km. Der Sozius leidet auf der harten Sitzbank der Duke übrigens noch mehr als auf der SM. Die Duke ist nur was für die spartanische Reise. Alleine, mit Kreditkarte, Zahnbürste und Olla hinauf auf die Berge. Einzig ein großes (und vermutlich hässliches) Windschild fehlt der SM 990 und sie wäre eine vollwertige Reisemaschine. So ist sie für uns aber immer noch der optimale Kompromiss zwischen Herbrennen und Komfort. Offen gesagt, auch die einzige in der Runde, mit der wir Touren zu zweit genießen könnten. Die Reichweite beträgt ca. 250 km. Die SD hat es in den ersten Modelljahren den Reisenden sehr schwer gemacht. Der Motor schluckte kräftig, der Tank jedoch nicht. Die neue S-Duke ist etwas sparsamer und hat immerhin 18,5 Liter zu bieten. Das reicht, wie bei den Einzylindern,
für ca. 200-250 km. Wie auch auf der kleinen Duke finden wir Gepäck auf der SD nicht wirklich sexy. Reisen würden wir nur alleine und mit wenig Gepäck.
Leistung 46,8 kW / 7.500 Umin 48 kW / 7.500 Umin 85 kW / 9.000 U/mmin 88 kW / 9.000 Umin
Dreh-
Moment
65 Nm / 6.500 Umin 67 Nm / 5.500 U/min 97 Nm / 7.000 Umin 100 Nm / 7.000 Umin
Gewicht 154 kg 148,5 kg 191 kg 186 kg
Tank-
Inhalt
13,5 Liter 13,5 Liter 19 Liter 18,5 Liter
Fazit: Wer eine Stricherlliste mit Pro und Contra führt, muss zur 690 SM greifen. Billiger als der Rest und sehr vielseitig. Zudem gibt es nun zum Kauf einer 690 SM oder SM-R die Zulassung und das erste Service gratis, sowie einen Aktionspreis von 8.448 € für die 690 SM und 8.848 € für die 690 SM-R. Sind lange Touren oder Ausflüge zu zweit geplant, muss man auf die 990er SM upgraden. Genauso einfach zu fahren, bietet sie überraschend viel Komfort und ist immer noch erschreckend schnell.
Beide Dukes eignen sich übrigens schon serienmäßig zu 100% für die Rennstrecke. Die kleine Duke hält auch auf schnelleren Etappen in den Bergen überraschend lange mit. Pragmatisch betrachtet gibt es fast keine Notwendigkeit die große SD der kleinen Duke vorzuziehen. Außer man steht auf 120 PS bei aggressivem Handling.
   

Tour und Reisetipps Friaul

In Sachen Test- und Tourenplanung sind wir immer etwas faul und lassen andere für uns arbeiten. Als Basislager für solche Tests kommt daher nur ein Hotel mit viel Motorrad-Erfahrung in Betracht. Dann darf der Wirt oder die Wirtin die Tourenplanung übernehmen. Wir wählten die Abenteuerpension Gailtalerhof aus der MoHo Kette in Kötschach-Mauthen aus. Wir wünschten uns eine abwechslungsreiche Tour mit guten und schlechten Strassen, mit engen und weiten Radien und wenig Verkehr. "Kein Problem", versicherte der Wirt und holte seine Karte. Das Hotel bietet komplett ausgearbeitete Tourenvorschläge mit Kartenmaterial, Insidertipps für die Mittagsrast und Infos über lokale Sehenswürdigkeiten. Ein paar gute Tipps haben wir für euch aus der geheimen Schatzkiste von Christina und Andrea abgeschrieben. Die beiden Damen sind übrigens die Motorradfreaks im Haus und sind selbst oft auf zwei Rädern in der Gegend unterwegs. Kärnten hält für Motorradfahrer übrigens ein besonderes Service bereit. Unter www.motorrad.kaernten.at findet man neben Unterkünften und Werkstätten auch einige Tourenvorschläge mit GPS Weg-Koordinaten.

Die schönsten Strecken:

Mit Enduros oder Supermotos sollte man die enge und verwinkelte Strecke von Pozzis nach Preone mal probieren. Lässt sich ideal mit der mächtigen Bergrennstrecke von Verzegnis am Sella Chianzutan kombinieren.
Die Strecke nach Lago die Sauris ist zwar eigentlich keine Motorradstrecke, trotzdem sollte man das feuchte Kopfsteinpflaster zumindest einmal bis zum Stausee erkunden.
Romantiker sollten in Tolmezzo unbedingt etwas abseits der Hautstrasse erkunden. Eine wunderschöne schmale Brücke über feinstes türkis schimmerndes Wasser lässt die Herzen Höher schlagen.
Für Naturliebhaber eignet sich die Strecke von Sauris nach Campolongo. Bis zu 1900m Seehöhe und eine traumhafte  Landschaft erwarten dich auf dem gut 20 Km langen Abschnitt

Das beste Essen:

Wer nicht, wie die 1000PS Redaktion, in eine Touristenfalle tappen will, der sollte die Gastrotipps der MoHos befolgen. Zu jeder Tour gibt's immer mindestens einen kulinarischen Geheimtipp. Auf unserer Tour nach Sauris wurde uns das Ristorante "al Pura" am Fuße des Passo Pura empfohlen, ein Eldorado, nicht nur für "Nudler", sondern auch für Nudelliebhaber. Wer es allerdings etwas deftiger mag, der sollte erst ein paar Kilometer später in Sauris Halt machen. Im "Alla Pace" bekommt man den mit Abstand besten Speck, in einer Umgebung, in der die Zeit die letzten 60 Jahre still stand. Für Motorradfahrer, die lieber auf dem Motorrad sitzen, anstatt sich auf einem Wirtshausbankl zu fläzen, bietet sich ein kurzer Cappucino Stop im "Rex Cafe" vor dem Forcella Lavardet an.

Die schönsten Plätze:

Pflicht ist sicherlich auch die Gegend rund um die zimbrische Sprachinsel Sauris. Die engen Strassen führen durch abenteuerliche Tunnels und enge Straßen. Am Lago di Sauris hat man einen schönen Ausblick auf den See und auch hinunter von der 50m hohen Staumauer. In Prato findet sich ein weiterer Beweis, dass italienische Architektur sehr geradlinig ist. Der schiefe Turm von Prato ist zwar nicht so bekannt wie jener aus Pisa, aber trotzdem sehr eindrucksvoll.

 

Bericht vom 29.07.2008 | 19.976 Aufrufe

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