KTM Supermoto R

Endlich fesch und noch schneller! Das Flaggschiff in der KTM Supermoto Palette. Test am Pannoniaring.

KTM 950 Supermoto R

KTM 950 Supermoto R

Fahrerisch hat die 950er Supermoto uns alle schon immer überzeugt. Liegt gut, bremst gut, fährt gut. Optisch hat es uns nicht ganz so gepasst. Die R-Version wurde schöner und bei der Gelegenheit auch gleich schneller.

 

KTM 950 Supermoto R - Das Video

 

Eigentlich wollten wir das gleiche Programm wie immer filmen. NastyNils schnallt sich die Kamera um und dreht ein paar Runden. Doch dann kommt die Reitwagen Rakete Rollo Resch daher und wirft den Drehplan durcheinander. Ihr wolltet immer schon wissen wie man Wheelys macht oder eine Schikane Vollgas fährt? Rollo Resch zeigt vor wie es geht, und zwar beides gleichzeitig.

Wer sich das Video auf seinen Computer downloaden möchte, klickt mit der rechten Maustaste hier und wählt "Ziel speichern unter".

Schnitt: Cimple Moritz
Videodreh: NastyNils

 

Schattendasein

Leicht hatte es die KTM 950 Supermoto nie. Die 990er Super Duke hat ihr eigentlich immer die Show gestohlen und das optische Erscheinungsbild harmonierte bis dato nicht mit dem agilen Motorrad. Das soll sich nun mit der R-Variante der großen Zweizylinder-Supermoto aber ändern.
In der großen KTM Supermoto Palette ist die KTM 950 Supermoto R das größte, stärkste und teuerste Gerät. Die Frage ob man eine 1000er noch als Supermoto bezeichnen darf, beantworte ich mit einem klaren JA. Schon die Standardvariante ohne R am Ende des Logos begeistert mit überaus agilem Handling, guten Bremsen und natürlich einem druckvollen Motor. Auf der Strasse eigentlich DAS Gerät fürs flotte Fahren ist die 950er Supermoto auch auf Kartstrecken mit etwas weiteren Radien gar nicht so verkehrt. Eher deplaziert wirkt sie natürlich auf engen Kursen und in den Karthallen. Dieses Revier gehört dann immer noch ganz den leichteren Einzylindern.

R steht für scharf aber trotzdem mit Komfort

In der R-Version wurde natürlich alles noch ein wenig besser. Am wichtigsten waren natürlich die Änderungen an der Optik. Die R liegt nun viel näher bei der deutlich schlanker wirkenden SuperEnduro als früher. Der Tank wurde schmäler, der Rahmen viel schärfer im grellen Orange. Aber auch beim Fahrwerk wurde optimiert. Der hauseigene Fahrwerksspezialist WP liefert für die R eine andere Gabel mit härterer Feder und einem breiteren Verstellbereich. Auch der Offset wurde um einen Millimeter in Richtung "Mehr Handling" geändert.

Der Verstellbereich der normalen Supermoto ist zwar nicht schlecht, doch mit der R-Version kann man noch einen Tick straffer werden. Wer vor hat mit seiner Supermoto öfters auf der Rennstrecke zu fahren, erspart sich mit der R-Version auf alle Fälle einiges an Arbeit. So wie die Gabel ist, reicht es für viele schnelle Runden. Trotzdem ist die Sitzbank aber noch komfortabel und die Sitzposition ausgesprochen leger.

Technokraten werden die Nase rümpfen. Die Supermoto 950 arbeitet nach wie vor mit einem Vergaser für die Einspritzaufbereitung. Doch die Wahrheit ist hart. Die Ursache für die überaus angenehme Fahrbarkeit der Supermoto ist hier zu finden. Klar haben Motorräder mit einer modernen Einspritzanlage ihre Vorteile. Zum Beispiel bei Fahrten hinauf auf hohe Pässe oder mit einer einfachen Startprozedur egal bei welchen Temperaturen. Doch im Fahrbetrieb fühlt sich der gute alte Vergasermotor trotz satter Power einfach sehr geschmeidig an.

 

Man wird schnell sehr schnell

Den Preis für die kürzeste Eingewöhnungszeit gewinnt auf alle Fälle die 950er Supermoto R. Die aufrechte Sitzposition schenkt viel Vertrauen, der breite Lenker lässt flotte Manöver spielend leicht gelingen. Viel schneller als zum Beispiel auf der Super Duke steigert man die Schräglage bis zum Fußrasten. Das liegt zum Einen am einfacheren Motorrad und zum Anderen an der im Vergleich knapperen Schräglagenfreiheit. In Wahrheit offenbart sich hier auch der einzige Funken von Schwäche an der Supermoto. Auch in der R-Version setzen die Fußrasten etwas zu früh auf.

Keine halben Sachen

Wie gewohnt wurde an keiner der Komponenten gespart. Wir kennen das ja aus Japan, wo wundervolle Motorräder produziert werden und dann am Ende der hervorragende Gesamteindruck von einem billigen Lenker oder ranzigen Blinkern getrübt wird. Alle Anbauteile bei der KTM kommen von imageträchtigen Zulieferfirmen. Ins Zubehörregal zu greifen ist eigentlich nicht nötig. Echte Fans rüsten aber trotzdem mit Powerparts Teilen wie zum Beispiel einer Akrapovic Anlage weiter auf.

Die Bremse kommt zum Beispiel von Brembo. Im Jahr 2007 natürlich radial montiert mit radialer Bremspumpe. Nicht zu giftig und mit den beiden Bremsscheiben auch nicht zu lasch um mit den 191 kg fertig zu werden.

Der Lenker kommt von Magura, Gabel und Federbein wie immer von WP. Das einzige Teil, welches nicht ganz in den hochwertigen Charakter passt, ist das Cockpit. Gewollt oder nicht gibt sich die Supermoto hier sehr hemdsärmlig wie eine kleine Enduro mit reingebastelten 17 Zöllern. Also ganz anders als die Super Duke wo ja ein edles Teil verbaut wird.

Heimvorteil

Präsentiert wurde die Supermoto R übrigens gemeinsam mit der Super Duke R am ungarischen Pannoniaring. Für die Delegation aus Österreich galt hier natürlich der Heimvorteil. Die Supermoto R funktionierte in Sachen Setup übrigens vom Fleck weg sehr gut. Feinjustage am Fahrwerk war keine mehr nötig und die Linie wurde sofort getroffen. Die Kollegen auf der Super Duke kamen nicht ganz so schnell mit dem Fahrzeug zurecht und die mitgereisten Mechaniker mussten am Fahrwerk justieren. Auch in den R-Versionen ist die Super Duke das etwas schwieriger zu fahrende Fahrzeug. Doch mehr dazu am 24. Mai beim Super Duke R Testbericht im 1000PS Newsletter. Die KTM 950 Supermoto ist auch in der R Version ein sehr gutmütiges Motorrad welches man trotzdem unglaublich flott bewegen kann. Die richtige Wahl für Aufsteiger von Einzylindern. Fast genauso zu fahren nur ein wenig schneller und viel komfortabler. Richtig vergleichbar mit der Supermoto R ist zur Zeit eigentlich kein Motorrad. Andere Nakedbikes gehen mehr in Richtung Sportler, auch die Super Duke von KTM. Die 550er von Aprilia hat zwar ebenfalls zwei Zylinder und nennt sich Supermoto ist jedoch deutlich sportlicher und für ausgedehnte Touren oder gar Reisen nicht wirklich gebaut. Einzig die Hypermotard von Ducati könnte ein zweites Motorrad in dieser Richtung werden. Doch mehr darüber am 16. Mai im Newsletter von 1000PS.

Nicht nur für Freaks!

Tourenfahrer sollten sich vom aggressiven Design und vom harten Image der KTM nicht täuschen lassen. Die KTM 950 Supermoto ist auch mit dem R ein großartiges Tourenmotorrad. Die Sitzbank ist ausgesprochen gut gelungen und sensationell komfortabel ist die Sitzposition. Klar drückt der Wind bei höheren Geschwindigkeiten, aber das liegt nun mal in der Natur von Supermotos.

Ein einziges Motorrad in der Garage ist für die meisten Motorradfahrer nun mal die Regel und da ist ein Motorrad wie die 950er R eine gute Wahl. Denn für normale Ausfahrten ohne böse Hintergedanken oder auf dem Weg zur Arbeit ist die KTM keine zickige Racingmaschine, sondern ganz normal und easy zu fahren. Wenn nötig wird sie jedoch zu einer der schnellsten Maschinen am Markt und ist bei Ausfahrten ohne lange Geraden immer ganz vorne dabei.

KTM 950 Supermoto R

KTM 950 Supermoto R

KTM 950 Supermoto R

KTM 950 Supermoto R

Routinierte Motorradfahrer wissen genau:180PS hören sich zwar gut an, doch mehr als 100 PS sind für eine typische Sonntagsrunde eigentlich noch nie nötig gewesen. Andrückern muss ich die Supermoto R glaube ich gar nicht so ans Herz legen. In diesen Kreisen war schon die normale 950er als grandioses Gerät bekannt und gefürchtet. Den Respekt nehmen möchte ich jedoch jenen Interessierten, welche den Ready to Race Schriftzug immer sofort mit unfahrbar und unantastbar verbinden. Trotz R, trotz edler Teile und cooler Optik ein 100% alltagstaugliches Motorrad für ein ganz normales Motorradleben. Wenn man möchte!

 
Was bisher geschah...   Die nächste Folge...
Vor zwei Jahren präsentierte uns KTM die erste echte 2-Zylinder Supermoto. Die KTM 950 Supermoto.
  • Leichtester 1000er V-Motor im Markt
  • Sehr einfach zu fahrendes Motorrad
  • Minimalistisches Konzept ohne Schnick-Schnack
  • Hochwertige Komponenten
  Am meisten freuen wir uns natürlich über die gelungenen optischen Retuschen in der 950 Supermoto R-Version. Doch auch die technischen Änderungen können sich sehen lassen.
  • Neue Tank- Sitzbankeinheit
  • Neue Gabelabstimmung und härtere Feder
  • Neue Geometrie mit neuem Offset
  • Pulverbeschichtete Schwinge und Heckrahmen
  • Oranger Rahmen

 

 

950 Supermoto R Impressionen

KTM 950 Supermoto R KTM 950 Supermoto R KTM 950 Supermoto R
Trotz Alu-Boom in den Motorradkatalogen steht KTM nach wie vor auf Stahlrohrrahmen. Laut KTM die beste Lösung für das schlanke V2 Konzept. Die Brembo-Beißer bremsen gut, trotzdem aber sehr unkompliziert in der Handhabung. Laut KTM der leichteste Motor seiner Klasse. Wir haben noch nicht nachgewogen, rein optisch wirkt der V2 von KTM aber immer noch sehr schlank.
KTM 950 Supermoto R KTM 950 Supermoto R KTM 950 Supermoto R
Die neue Supermoto R ist optisch gut gelungen. Doch immer noch sieht sie ein wenig schwerer aus als sie sich fährt. Immer noch besser als umgekehrt. Auch hinten ein tadelloser Eindruck. Bremse, Schwinge und Federbein sind optisch und technisch feinste Wahre. Eine Kleinigkeit, welche nicht unerwähnt bleiben soll. Überdurchschnittliches Bordwerkzeug welches man auch ohne Panne gerne verwendet. Inklusive Flaschenöffner.

KTM 950 Supermoto R

 

950 Supermoto R Technische Daten

 

Motor

MotorZweizylinder 4-Takt
Hubraum942 ccm
Bohrung / Hub100/60 mm
Verdichtung11.5:1
Leistung72 kW (98 PS)  bei 8.000 U/Min
Drehmoment94 Nm bei 7.000 U/Min
StarterE-Starter
Getriebe6 Gänge
Gemischaufbereitung 2 Keihin 43mm Vergaser
Ventilsteuerung4 V/DOHC
SchmierungDruckumlauf
Primärübersetzung67:35
Sekundärübersetzung17:41
KühlungFlüssigkeitskühlung
KupplungMehrscheiben hydraulisch
ZündungDenso

Chassis

RahmenGitterrohrrahmen Cr-Moly-Stahl
HeckrahmenAluminium 7020
LenkerMagura, Aluminium
GabelWP-USD Ø 48 mm. Voll einstellbar
FederbeinWP Monoshock. Voll einstellbar
Federweg vo/hi200/210 mm
Bremsen vo/hi2x305 mm mit 4K / 240 mm mit 1K
Felgen vo/hi3.5 x 17" / 5.5 x 17"
Reifen vo/hi120/70 ZR 17" / 180/55 ZR 17"
KetteX Ring Kette
AuspuffStahl mit Kat
Steuerkopfwinkel64.6°
Radstand1.510 mm
Bodenfreiheit190 mm
Sitzhöhe865 mm
Tankca. 14,5 Liter
Gewicht fahrfertig191 kg ohne Benzin
Preis (.at):€ 13.598 (inkl. MWSt. und Nova)

Related Links:

Text: NastyNils
Photos: Herwig Peuker

Fazit: KTM 950 Supermoto 2007

Routinierte Motorradfahrer wissen genau:180PS hören sich zwar gut an, doch mehr als 100 PS sind für eine typische Sonntagsrunde eigentlich noch nie nötig gewesen. Andrückern muss ich die Supermoto R glaube ich gar nicht so ans Herz legen. In diesen Kreisen gilt sie längst als schnellstes Motorrad am Markt.


  • hoher Speed und trotzdem hoher Fahrkomfort
  • einfaches und durchschaubares Fahrverhalten
  • tolles Getriebe
  • kräftiger Motor
  • nix

Bericht vom 11.05.2007 | 36.196 Aufrufe

Du hast eine Neue?

Verkaufe dein Gebrauchtmotorrad im 1000PS Marktplatz.

Inserat erstellen

Empfohlene Berichte

Pfeil links Pfeil rechts