Can Am Renegade

Endlich! Mit diesem Gerät können auch tief sitzende Komplexe beseitigt werden. Groß, mächtig und stark!

Can Am hieß früher mal Bombardier. Der Name änderte sich, das Credo blieb gleich. Spaßgeräte auf höchstem Niveau für alle Elemente. Mit dem Renegade schlägt Can Am endlich die Brücke zwischen Quad und ATV. Geil wie ein Quad, praktisch wie ein ATV.

Can Am Renegade

Der Renegade ist eigentlich fürs Gelände gebaut, doch auch am Asphalt kann es lustig werden. Unlustig sind dann nur die Reifenrechnungen.

Can-Am Renegade - Das Video

 

Ein Trauerspiel: Der unwürdige Testpilot schafft es im 6. Jahr von 1000PS endlich Motorräder zu bändigen. Doch mit dem Renegade wurde die Testfahrt zum Rodeo. Obwohl der Can Am aus Kanada und nicht als Rodeostier aus Spanien kommt, wirft er NastyNils 2 mal ab. Großer Unterschied zum Motorrad: Auf dem Quad schätzt man sich in den meisten Situationen sicherer ein als man tatsächlich unterwegs ist. Die Kamera lief mit..

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Schnitt: Cimple Moritz
Videodreh: NastyNils
Vertonung: Putz & Stingl 

 

Die Renegade in Fahrt

 

Es war gut, dass mich der Renegade gleich auf den ersten Metern zurecht wies. Auf dem Weg von der Garage hinüber zur Tankstelle muss man bei der Ampel mit der kürzesten Grünphase der Welt links abbiegen. Klar blinkte es bereits als ich zur Kreuzung kam und es war nötig mit dem völlig unbekannten Gerät kurz aber heftig Gas zu geben. Das Fahrzeug folgte den Gesetzen der Physik und der Anordnung vom 62PS starken 800er Motor und legte einen fulminanten Drift über alle 4 Räder hin. In einer Fotokurve gelingt das nie, vor wertschätzendem Publikum ebenso wenig. Die reife Dame im Volvo gutierte es ebensowenig wie mein eigenes Ich. Würde ich rauchen und wäre ich an keiner Tankstelle, wäre es nun an der Zeit für ein paar tiefe Lungenzüge.

Der Renegade darf in Mitteleuropa zwar als Männerspielzeug bezeichnet werden, ist aber sicherlich das männlichste Spielzeug am großen Markt der Fun-Produkte. Jedes moderne Auto mit ein paar Hundert PS unter der Haube kastriert den Motor wenn es haarig wird und das Fahrzeug folgt weniger dem Piloten als dem Zentralrechner. Der Renegade gibt die ganze Kraft noch hart und unzensuriert weiter. Quad-Insider ist der Renegade sicher ein Begriff, für alle anderen hier eine kleine Einschulung in die Sachlage

Brückenschlag

Bisher hatte man die Wahl zwischen zwei Welten. Auf der einen Seite waren die sportlichen Quads mit Heckantrieb, cooler Optik, geilem Sound und imposanten Auftreten. Echte Blickfänger welche vor der Eisdiele jeden Ferrari ausstechen. Auf der anderen Seite die eigentlich grundvernünftigen ATVs. Brave Arbeitstiere, deren Optik eher an eine Landmaschine als an ein Männerspielzeug erinnert mit 4-Rad-Antrieb und unschlagbarer Performance im Gelände. Der Renegade ist die logische Symbiose von einem Hersteller mit unerschöpflicher Erfahrung in beiden Welten.

Für die Vernunft..

Der Renegade wird vom topmodernen und eigentlich verschwenderisch dimensionierten 800er-V2 aus dem Hause Rotax befeuert. Am Motor hängt ein stufenloses Automatikgetriebe welches die Kraft über Differential-Getriebe auf Wunsch auf 2 oder 4 Räder weiter gibt. Die Sitzposition ist relativ entspannt und die Sitzbank komfortabel. Durch das bedingungslos auf Offroad-Tauglichkeit getrimmte Antriebskonzept sind mit dem Renegade so ziemliche alle Offroad-Sektionen problemlos und sicher zu meistern. Der Renegade verrichtet seinen Dienst als Schneepflug, Zugfahrzeug hinauf zur Berghütte oder als Transportfahrzeug für Waldarbeiter perfekt. Offen gesagt ist dieses Gerät für die Möglichkeiten welche hier in Mitteleuropage geboten wurden in jeder Hinsicht zu gut. Gebaut wird das Fahrzeuge eigentlich für den nordamerikanischen Markt. Dort vertrauen in den einsamen Weiten der Wildnis verschiedenste Anwender täglich auf Geräte wie den Renegade. Dort werden im Monat Kilometerleistungen heruntergespult, welche bei uns ein Quad vermutlich erst im Laufe mehrer Jahre zu Gesicht bekommt.

Für das Ego...

Der optische Auftritt vom Renegade passt ganz einfach. Die mächtigen Räder schwellen exponiert aus den Radkästen hervor, der Bullenfänger an der Front verschafft Respekt und das grimmige Antlitz der Scheinwerfer macht klar wie ernst es der Renegade meint. Bei Ausfahrten kann das treue Arbeitstier wenn nötig auch zur Sportskanone mutieren. Mit Hinterradantrieb gelingen dank genug Leistung die schönsten Drifts und mit dem Allrad lassen sich auch auf ein kleinen aber unwegsamen Grundstücken viele Blödheiten anstellen. Auf der Strasse macht der Renegade zwar auch mit der groben Bereifung viel Spaß, doch die Stollen schmelzen schneller dahin wie damals die Mäde....okay lassen wir das.

Der Motor

Der 800ccm Motor kam auch schon im Arbeitstier Outlander 800 zum Einsatz. Die 62 PS schüttelt das Aggregat spielerisch aus den Ärmeln. Mehr ist offen gesagt nicht nötig und so ist man in Sachen Haltbarkeit sicherlich auf der sicheren Seite. Wir fuhren das Quad nur zur Sicherheit auch auf einer Autobahnetappe und bei langen Geländepassagen im Schrittempo. Hier spürt man den Unterschied zu den billigen Teilen aus China. Die elektronische Einspritzung ist sauber abgestimmt und der Motor spricht immer sauber und direkt auf Befehle an. Niemals wirkt der Motor angestrengt und beginnt mit unwürdigen Geräuschen Sorgenfalten auf die Stirn zu zaubern. Angstschweiß macht sich jedoch breit, wenn man den Gashebel heftig umlegt. In 5.1 Sekunden jagt man an der Ampel den Renegade von 0 auf 100. Schneller als die meisten Autos und in Wahrheit auch schneller als die meisten ungeübten Motorradfahrer.

Für Komfort sorgt auch die unübliche Zylinderanordnung von 80 Grad. Ganz hab ich das Thema Schwingungsaugleich noch nie verstanden, doch angeblich hat man mit dieser Konfiguration die Vibrationen gut im Griff. Ich kann nur sagen das weder im Sattel noch in den Händen störende Schwingungen übrig bleiben. Kein Vergleich zum harten 650er Einzylinder aus dem Hause Rotax, mit dem ich ebenfalls schon viele schöne Erlebnisse hatte.

Das Getriebe

Warum gibt es sowas noch nicht für meine Enduro? Der Motor arbeitet bei Schrittgeschwindigkeit und auch bei hohen Geschwindigkeiten immer in einem gut nutzbaren Drehzahlbereich. Stufenlos wählt das Getriebe die für die jeweilige Fahrsituation richtige Übersetzung. So krallt sich im Gelände bei Bedarf immer das volle Drehmoment in den Hang. Einen kleinen Nachteil empfinde ich bei dem ansonsten so makellosen Teil. Wenn im Wald die ernsten Spaziergänger kritisch das mächtige Erscheinungsbild mustern, würde ich gerne ein paar Gänge höher schalten um etwas leiser unterwegs zu sein. Der Auspuff liefert ja zum Glück wirklich kernigen Sound, doch als rücksichtsvoller Fahrer hat man hier leider zu wenig Gestaltungsmöglichkeiten um im Bedarfsfall so leise wie möglich fahren zu können.

Die letzten Reste der Schaltung bedient der Pilot mit der rechten Hand in Form eines Schalthebels. Nach vor oder zurück, Leerlauf und Parkposition stehen zur Verfügung. Für schlimmes Gelände gibt es noch den Kriacha (zu Deutsch: eine Untersetzungsgetriebestufe). Damit könnte man dann Wohnwägen auf den Berggipfel ziehen oder sich ganz alleine an Kraft erfreuen.

Die Bremsen

Motorradfahrer werden erschüttert sein, wenn sie das erste Mal in die Eisen greifen. Doch ich will relativieren. Ein Quad ist deutlich schwerer als jedes Motorrad und im Vergleich zu den Mitbewerbern auf 4 Rädern bremst die Anlage sehr sauber. Vorne steckt in jedem Rad eine Bremsscheibe, hinten sitzt eine zentrale Scheibe gut geschützt vor dem Differential.  Bei Bergabfahrten kann man übrigens getrost dem Getriebe die Arbeit übernehmen lassen. Gerade mit der richtigen Motorbremswirkung wird das ATV sanft den Hang hinuntergelassen. Wer trotzdem die Bremse zur Unterstützung benötigt kann sich vor allem bei der Vorderbremse über exakte Dosierbarkeit freuen.

Das Chassis

Kleine Details am Renegade klingen im Prospekt recht nett, machen sich aber erst in der Praxis bemerkbar. Wie zum Beispiel der schlau konstruierte Unterboden. Im Prinzip hat man es hier mit einem Schlitten aus Stahl und Alu zu tun. Vom Rammschutz ausgehend hat man eine durchgehend glatte Fläche nach hinten mit der man über Steine und Äste schlittern kann. Sinnvoll immer dann, wenn die Bodenfreiheit von 30cm doch nicht ausreichend ist.

Quad Kenner werden vor allem die Visco-Lok Technik im Differential der Vorderräder zu schätzen wissen. Hier legt Can-Am ein Meisterwerk an Antriebstechnik hin. Das System verteilt die Kraft immer an jenes Rad welches gerade mehr Grip zur Verfügung hat. Ich kannte solche Systeme aus Geländewägen, doch dort riss es mir damals fast das Lenkrad aus der Hand, sobald sich die Räder im Morast verbissen. Beim Renegade arbeitet die Lenkung völlig unbeeindruckt von den Kräften welche im Differential und an den Vorderrädern werken. Im Sattel spürt man einfach nur das unspektakuläre Vorankommen selbst bei widrigsten Verhältnissen.

Für Techniker: Im Vergleich zu anderen Systemen am Markt wird hier nicht nur die Drehzahl der beiden Räder variiert sondern auch das Drehmoment welches jeweils zur Verfügung steht.

Die Sitzbank vom Renegade ist übrigens eine Mischung aus Sofa und Motorradsattel. Schmal genug um darauf wenn nötig artistische Manöver abzuliefern, aber trotzdem sehr komfortabel. Die Sitzposition sollte für Leute von 1.65cm - 1.90cm Körpergröße passen.

Can Am Renegade

Can Am Renegade

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Can Am Renegade

 

Fazit:

Beim Renegade fällt es leicht deutliche Worte zu finden. Schlicht und einfach das beste Gerät am Markt. Das beste Antriebskonzept, der beste Motor und meiner Meinung nach auch das beste Design. Quadfreaks mit dem nötigen Kleingeld haben keine andere Wahl als zuzuschlagen. Wer zweifelt: Auskunft über Händler, welche eine Probefahrt ermöglichen gibt am besten direkt der Importeur. Bei Interesse Mail an info@hochfilzer.com

 

Die wichtigsten Can-Am Renegade Features auf einen Blick

  • 800ccm, V2, 62 PS

  • Visco Lok Frontdifferential - Traktion ohne Ende

  • Einzelradaufhängung vorne und hinten

  • Hochwertiges Chassis - Eigentlich zu gut für Mitteleuropa

  • Diebstahlschutzsystem DESS

Can Am Renegade

Die Federelemente haben kein Problem damit wenn man oben ein wenig übers Ziel hinausschießt. Der Pilot schon eher.

Renegade Details

Can-Am Renegade Can-Am Renegade Can-Am Renegade
Imposanter Auftritt.. ..egal aus welchem Blickwinkel Imposant auch die Antriebstechnik. Feinster Maschinenbau.
Can-Am Renegade Can-Am Renegade Can-Am Renegade
Das Herz macht Österreicher stolz. V2 -800er aus Gunskirchen (OÖ) Einzelradaufhängung vorne und hinten. Auch mit vollem Federweg. Die Reste der Schaltung in Form eines kleinen Hebels.
Can-Am Renegade Can-Am Renegade Can-Am Renegade
Blankes Metall. Dick und mächtig! Das Cockpit bietet alles Infos, die Bedienelemente für den für die Zulassung nötigen Blinker wirken nicht nicht nur rangebastelt sondern sind es auch. Die Federvorspannung an den Gasdruckelementen ist einstellbar.
Can-Am Renegade Can-Am Renegade Can-Am Renegade
Gut zu erkennen: Der Unterflurschlitten. Trotz der exponierten Lage ist die Bremsscheibe auch vorne gut geschützt. Sportlicher Look auch von hinten.
  

Can Am Renegade - Technische Daten

Motor
Hersteller BRP Rotax
Type 4-Takt, V-Twin, 4-Ventile OHC, flüssigkeitsgekühlt
Hubraum 800 cm³
Bohrung & Hub 91 x 62 mm
Drehmoment @ U/min 73 Nm @ 5.500 U/min
Leistung:62 PS
Beschleunigung:5.1 Sekunden von 0 auf 100
Startsystem Elektrostarter
GemischaufbereitungDrosselklappe 46 mm, 2 Siemens VDO Einspritzer
Getriebe CVT stufenlos mit Untersetzungsgang, Parken, Neutral- und Rückwärtsgang
Kraftübertragung Wahlweise 2x4 oder 4x4 mit Visco-Lok Traktionssystem vorne
Fahrgestell
Rahmen SST Stahlrahmen
Federung vorne RS-Doppeldreieckslenker, oberer Arm aus geschmiedetem Aluminium
Federweg vorne 229 mm
Federung hinten RS-TTI Einzelradaufhängung
Federweg hinten 254 mm
Vordere Bremse 2 hydraulische Scheibenbremsen
Hintere Bremse 1 innenliegende hydraulische Scheibenbremse
Vorderreifen 635 x 203 x 305 mm
Hinterreifen 635 x 254 x 305 mm
Abmessungen
L x B x H 2.184 x 1.168 x 1.143 mm
Radstand 1.295 mm
Gewicht Bodenfreiheit 276 kg
Bodenfreiheit305 mm
Sitzhöhe 877 mm
Benzintank 20 L
Ausstattung
Anzeigen Multifunktionsanzeige: (Tachometer, Drehzahlmesser, Kilometerzähler, Tageskilometerzähler, Betriebsstundenzähler, Kraftstoffanzeige, eingelegter Gang, 4x4-Anzeige, Diagnose, automatische Abschaltung)
Elektrisches System Vorverkabelt für Winde
Beleuchtung 4 Scheinwerfer (60W)
12 V Steckdose Steckdose in der Konsole, hinten (15A gesichert)
Preis .at15.300 Euro

 

 

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Fazit: Can-Am Renegade 800 2007

Beim Renegade fällt es leicht deutliche Worte zu finden. Schlicht und einfach das beste Gerät am Markt. Das beste Antriebskonzept, der beste Motor und ein anspruchsvolles Design. Quadfreaks mit dem nötigen Kleingeld haben keine andere Wahl als zuzuschlagen.


  • Automatikgetriebe
  • entspannte Sitzposition
  • kofmortable Sitzbank
  • Offroad-Tauglichkeit
  • irre Leistung
  • sicheres Fahrverhalten
  • saubere Bremsanlage
  • hochwertige Details an allen Ecken und Enden
  • hoher Preis

Bericht vom 02.04.2007 | 47.547 Aufrufe

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