KTM 990 Superduke

990 Superduke. Frisch wie am ersten Tag. Ahead of its time. Und jetzt noch ein Stück weiter.

KTM 990 Superduke 2007

Legendary Superduke

 
Gott sei Dank haben sie die orange Sitzbank gegen eine schwarze getauscht. Das war ein hässliches Teil. Schon beim Kauf hatte die Sitzbank nicht das Orange der Plastikteile und nach einiger Zeit unter reibendem Leder und praller Sonne entfernte sich dieses immer weiter davon. Doch das ist Vergangenheit, die Sitzbank ist nun schwarz bei allen drei Farbvarianten Orange, Schwarz und Anthrazit. Überhaupt findet sich die Farbe Orange auf der neuen Superduke nicht mehr auf großen Flächen, sondern in einzelnen Akzenten, die aber die messerscharfen KISKA-Kanten noch stärker betonen als zuvor. Etwas Farbe an der neu gestaltetenMaske und am Heck, ein bisschen an den Seiten und ein Pinselstrich am unvergleichlichen Bugspitz. Nichts, was sonst noch orange sein müßte. Na vielleicht der Rahmen, doch das bleibt dem R-Modell vorbehalten. (Und der Test der R bleibt NastyNils vorbehalten, bald auf 1000PS) Ebenfalls wichtig war das Überdenken und Überarbeiten der Instrumenteneinheit. Das war einer Superduke nicht würdig. Ist jetzt auch O.K.

Viel wurde äußerlich nicht verändert, nur das Richtige. Trotzdem sieht die Superduke nach wie vor einzigartig, eigenständig und ultramodern aus. Die Zeit wird noch eine Weile brauchen, um dieses Design einzuholen. Ich kenne am Zweiradsektor nichts Härteres oder Schärferes. Ganz arg! Optisch mein Favorit aus der Neuzeit. (Beim Verfassen dieser Zeilen sitze ich in der Hotellobby vor der ausgestellten Superduke und denke über mögliche Transportwege nach Österreich nach. Am besten in einer Holzkiste in einer Nacht- und Nebelaktion von UPS vor die Haustüre liefern und die Rechnung auf's Zimmer schreiben lassen, zusammen mit dem PayTV.)

 

KTM 990 Superduke Video

Superduke attacks in Calafat. Mit dem Standard Setup auf die Rennstrecke, Kampf der Nationen unter den Journalisten. Und: Ein Tscheche und seine Superduke auf 1 Uhr.

Wer sich das Video auf seinen PC laden möchte, der klickt hier mit der rechten Maustaste und wählt "Ziel speichern unter".

 

Videodreh: kot und die Wabe
Schnitt und Vertonung: Cimple Moritz
Wheelies: Jakub Nic

 

Was wurde sonst noch geändert oder sagen wir - verbessert?
Der Motor läuft ruhiger und kultivierter, das ECU Mapping wurde neu programmiert, wodurch auch die Abgase reduziert werden konnten. Das freut Fahrer und Umwelt. Im ersten und zweiten Gang geht es im unteren Drehzahlbereich nicht mehr so ruppig zur Sache, was das Fahren in der Stadt erheblich angenehmer macht.

Um das Chassis für die unvermeidbar motivierte Fahrweise mit der S-Duke stabiler zu machen wurde die Geometrie leicht verändert. Der Lenkkopfwinkel beträgt nun  66,1 ° statt 66,5° beim Vorgänger, der Nachlauf 100,7 mm. In die 48 mm White Power Gabel wurde eine härtere Feder eingebaut und ein neues Setting wurde eingestellt. Gleiches gilt auch für das direkt an der Schwinge montierte Federbein. Auf den vorderen 320 mm Scheiben sitzen jetzt endlich radial montierte 4-Kolben Bremssättel (Bremse jetzt noch ärger!) und auf die Felgen sind Dunlop D208RR Gummis aufgezogen. Das hört sich nicht nur motiviert an, das ist es auch. Eindeutig ist also, daß man hier nichts verweichlichen wollte, sondern noch einen Schritt Richtung Sportlichkeit getan hat. Das lob ich mir.

Alle Zweckmenschen können sich außerdem über den auf 18,5 Liter gewachsenen Tank freuen. Zudem versichert man einen geringeren Kraftstoffverbrauch. Ab sofort muß man nicht mehr ganz so aufmerksam nach der nächsten Tankstelle Ausschau halten.

 

Woat heast, i bin's glei...

...so, alles im grünen Bereich

O.K. fertig zum Posen.

 

KTM hat uns Einiges zugemutet. 2 Tage, 2 Motorräder. Wir hatten gerade 400 Kilometer LC4 690 hinter uns und würden heute das Gleiche mit der Superduke wiederholen. Das heißt vormittags durch das Kurvenwirrwarr im spanischen Gebirge, nachmittags auf eine Rennstrecke, im Falle der Superduke aber keine Kartstrecke sondern den Circuit Calafat.

Gut war, daß wir die Straßen schon einen Tag zuvor gefahren sind und einige hakelige Stellen schon im Kopf hatten. Schlecht war, daß die Superduke fast doppelt so stark wie die LC4 und keine Supermoto ist. Kann sie im Winkelwerk genauso agil und mühelos bewegt werden?

Unsere empirischen Erfahrungen der letzten 2 Jahre mit dem stärksten Bock aus Österreich haben gezeigt: Ja, sie kann. Schon bei der Dunlop Max Tour 2005, einer gediegenen Ausfahrt über tiroler und südtiroler Pässe, zeigte sich, wozu die Superduke fähig ist. Das spielerisch-einfache Handling macht blitzschnelle Kurskorrekturen möglich. Ist im Winkelwerk unheimlich schnell, spürt man so auf keinem anderen Naked-Bike. In engen Kurven und Spitzkehren drückt man das Motorrad runter, wirft es um die Ecke und geht sofort wieder ans Gas. Auch in Spanien konnte die S-Duke ihre Stärken auf holprigen Straßen von einer Autobreite zur Gänze ausspielen. In heiklen, um nicht zu sagen prekären Situationen, ging es mir immer wieder durch die Murmel: Das geht mit keiner anderen Nackten! Und schon war ich wieder auf Kurs. Bin sehr glücklich, wenn ich an den flotten Dreier mit J.Assna und Jessner denke. Es war wieder sehr gediegen.
 

Dezente Farbstriche im schwarzen Meer. War ich immer schon ein Fan von.

 
Ready to race?
Wir konnten uns also den ganzen Vormittag von der Agilität und Spontaneität der Superduke überzeugen, bevor nachmittags auf der Rennstrecke in Calafat das Thema Stabilität besprochen wurde. Steiferer Rahmen, strafferes Fahrwerk, stabileres Fahrverhalten? Die selektive Strecke in Calafat würde uns dazu sicher eine Antwort liefern. Und was für einen passenderen Ort konnte es geben, um herauszufinden, ob KTM Motorräder wirklich Ready to Race sind?

In Calafat gibt es einige Stellen, an denen solltest du vorher genau wissen, was du im nächsten Moment zu tun hast. Nach der Startziel ein kurzer Linksnkick, den man immer zu langsam nimmt, bevor es bergab in eine Rechts geht, nach der Haarnadel nach links dann eine ähnliche Stelle, bei der ich mich noch weniger auskannte. Kann ganz schnell in die falsche Richtung gehen und man steht im Schotter. Auch die unlustige Wechselkurve fordert nicht nur eine ordentliche Linie sondern auch ein gehorsames Motorrad. Letzteres ist noch mehr gefordert, wenn man wie ich jede vernünftige Linie negiert.

Die Superduke setzt Befehle jedenfalls um, ohne zu Murren. Ein tausender Naked-Bike fühlt sich normalerweise anders an, da hat man was zu tun, das vergißt man nicht so leicht, wie man die Superduke vergißt. Auf der KTM gibt es nur noch die Strecke, den Gegner vorne und den Gegner hinten, weshalb es auch diesmal zu einem Dreikampf zwischen mir, dem risky Racepunk und dem Erdferkel gekommen ist. Wie der ausgegangen ist? Ein Gentleman genießt und schweigt.

 
   
Das Handling war bekannt, die Stabilität neu.
Bisher hatten sie Straßenbikes von KTM noch ein paar übriggebliebene Offroad-Gene in sich, die irgendwie keiner mehr brauchte und sich größtenteils auf die Stabilität ausgewirkt haben. Das wird ihnen jetzt ausgetrieben. LC4 690 und Superduke 990 sind jetzt sozusagen reinrassig, was sie am Asphalt für die Konkurrenz wieder ein Stück gefährlicher macht. Ich denke mit den beiden Eisen kann man im echten Leben alles abräumen. Wird die geistige Pokalesammlung täglich erweitern, daß man bald eine neue, geistige Pokalvitrine brauchen wird. Eine KTM macht mich irgendwie zu einem besseren Fahrer, ja, ich glaube sogar, zu einem besseren Menschen.

Die Orangen versprechen: Wheelies für jeden.
KTM hat kein Interesse Motorrräder für jeden zu bauen, Polarisation ist bei den Mattighofenern schon fast Dogma. Wenn auch nicht jeder Motorradfahrer mit KTM Produkten angesprochen werden soll, gibt es anscheinend doch eine Sache, die man allen Besitzern einer Superduke ermöglichen will: Das Wheelen. Von einer Fahrzeuggeometrie, die das Heben des Vorderrads erschwert, will man hier garantiert nichts wissen. Die Superduke bleibt nicht am Boden, wenn man nicht will. Wir verstehen das vollkommen. Schliesslich waren das immer schon die Bikes, die am meisten Spaß gemacht haben. Wie es aussieht, wenn man es wirklich kann, dazu erteilte uns ein tschechischer Kollege eine lehrreiche Lektion.

 

Still lovin' you...
Lange Zeit war der Superduke Bericht von NastyNils der meistgelesene auf 1000PS, kein Motorrad wurde im Motorradkatalog so oft angeklickt, keines hat so sehr bewegt. Nach über 2 Jahren hat sie nichts von ihrer Faszination verloren. Das einzigartige Design und das konkurrenzlose Handling stellt die Superduke in ihre eigene Klasse. Was KTM mit Modellen wie der Superduke besser gelingt als den meisten anderen Herstellern ist damit voll und ganz Spaß an der Freude zu vermitteln. Ready to race bedeutet Alles für den Sport und Sport bedeutet Spaß. ...Viel mehr Spaß, als irgendwas...und ich düse...
 

REITWAGEN Tipp: KTM Superduke im April Heft

Berzerk fuhr in Calafat die Linie vor und keiner konnte folgen, so mancher Journalist mußte sich in der Kurve außen von ihm demütigen lassen. Was er sonst noch zu berichten hat und wie er die neue Superduke sieht liest man im neuen Reitwagen.
 

Die KTM Superduke 990 bei der 1000PS Roadshow probefahren

Teste die neuen KTM Modelle bei den 1000PS Roadshows. Danach wird die Welt nicht mehr die selbe sein, das eigene Motorrad in der Garage nicht mehr das richtige. 
 

Interessante Links:

 

 

 

Text: kot
Fotos: Peuker, Freeman, Montero

Fazit: KTM 990 Super Duke 2007

Das einzigartige Design und das konkurrenzlose Handling stellt die Superduke in ihre eigene Klasse. Mit der Superduke gelingt es KTM voll und ganz Spaß an der Freude zu vermitteln.


  • Ruhiger, kultivierter Motor
  • geringer Kraftstoffverbrauch
  • Agilität
  • Stabilität.
  • Einsteiger müssen aufpassen, da das Vorderrad gerne abhebt

Bericht vom 27.03.2007 | 22.365 Aufrufe

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