MotoGP Red Bull Ring Bericht 2017

Italien jubelt wieder, Spanien geschlagen!

Über 28 Red Bull Ring Runden pushten Andrea Dovizioso und Marc Márquez am absoluten Limit um den Sieg beim „Motorrad Grand Prix von Österreich 2017“. Die Zuschauer bekamen alles geboten, was das Motorsport-Herz begehrt: Packende Zweikämpfe, viele enge Überholmanöver und ein Herzschlagfinale. Der Italiener raste in der allerletzten Kurve des Rennens mit einem sensationellen Überholmanöver zum Triumph für Ducati!

Über 200.000 Fans genossen das größte Sport-Event des Jahres in Österreich am gesamten Rennwochenende von 11. bis 13. August in vollen Zügen rund um den Spielberg. Ein Highlight jagte das nächste und vor dem Start der Königsklasse am Sonntag sorgte das rot-weiß-rote Fahnenmeer bei perfektem Rennwetter auf vollen Tribünen für eine Atmosphäre mit Gänsehaut-Garantie.

Jorge Lorenzo nutzt die Power der Ducati

Am Start behielt Pole-Setter Marc Marquez auf Honda noch die Oberhand, doch bereits in der ersten Runde übernahm Jorge Lorenzo die Führung. Der Spanier konnte sich mit Ducati-Power auf der schnellsten Rennstrecke der Saison vorerst absetzen. Dahinter gelang es Fan-Liebling Valentino Rossi sich mit seiner Yamaha bis auf Rang 4 vorzukämpfen. Nach einem Verbremser fiel Márquez zwischenzeitlich auf Rang 3 zurück, was gleichzeitig aber der Startschuss für seinen großen Angriff war.

Extreme Duelle, an Spannung nicht zu überbieten

Doch Andrea Dovizioso und Lorenzo, beide auf Ducati, setzten sich vehement zur Wehr. Teilweise pflügten die drei Fahrer nebeneinander in die Kurven. Was folgte, war das Beste, was die MotoGP zu bieten hat: Extreme Duelle Rad an Rad, Gasgriff an Gasgriff und Berührungen mit dem Hinterrad. Márquez und Dovizioso lieferten sich einen packenden Schlagabtausch mit mehreren Überholmanövern in einer Runde. Beide Fahrer waren permanent am Limit, der kleinste Fehler wurde sofort bestraft.

Dovizioso behält im Rennkrimi die Nerven

Die finale Entscheidung fiel erst in der letzten Kurve, in der Márquez noch einmal alles riskierte. Dovizioso konnte schneller von der Bremse gehen, somit die Oberhand behalten und stürmte mit einer Geste Richtung WM-Leader und einer Hand am Lenker über die Ziellinie! Auf Rang drei passierte der spanische Honda-Pilot Dani Pedrosa das Ziel, hinter ihm Jorge Lorenzo auf der zweiten Werks-Ducati auf Platz 4 und Johann Zarco mit seiner Tech3-Yamaha auf Rang 5.

Ein überglücklicher Ducati-Pilot als Sieger

Nach dem Rennen meinte Andrea Dovizioso: Es war sehr schwierig an diesem Wochenende. Wir hatten Probleme mit den Reifen. Aber ich hatte heute ein super Bike, vielen Dank an das Ducati-Team. Es war ein harter Fight mit Marc, aber am Ende konnte ich früher beschleunigen und bin als Erster über die Ziellinie. Ich bin so glücklich! Aus der Sicht von Marc Márquez: Ein unglaublicher Kampf! Ich habe wirklich gepusht, war immer wieder am Limit. Ich habe alles versucht in der letzten Runde und in der letzten Kurve alles ausgereizt. Wenn ich es nicht versucht hätte, könnte ich nicht ruhig schlafen. Es hat leider nicht gereicht, aber es hat wirklich Spaß gemacht! Das ist MotoGP!

Yamaha mit argen Reifen-Problemen, KTM in den Top 10

Weniger gut lief es am Ende für das Yamaha-Werksteam, das mit stark abbauenden Reifen zu kämpfen hatte. Mehr als Platz 6 für Maverick Vinales und Platz 7 für den Altmeister Valentino Rossi schaute am Ende nicht heraus. Und auch für das österreichische Werksteam Red Bull KTM Factory Racing war es bei der MotoGP-Heimpremiere ein Tag der gemischten Gefühle. Der Spanier Pol Espargaró musste nach einem Zusammenstoß am Start mit Defekt aufgeben. Für ihn sprang jedoch der Finne Mika Kallio in die Bresche. Mit seiner KTM RC16 ließ er einige renommierte Teams hinter sich und untermauerte mit Rang 10 die aufsteigende Tendenz der Munderfinger. Schließlich sei auch der Franzose Johann Zarco erwähnt, der mit Rang 5 als Tech3-Kundenteam das beste Yamaha-Ergebnis holte und auch gleich den Rundenrekord aus dem Vorjahr auf 1:24,312 verbesserte.

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Bericht vom 14.08.2017 | 8.742 Aufrufe

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