LKM Tuning

Einmal 200 PS bitte der Leistungssupermarkt LKM bietet Tuningpakete von der Stange!

LKM Tuning - Ein Blick hinter die Kulissen

26 Jahre lang befriedigt Hennes Löhr, der Mastermind hinter LKM schon die Gier seiner leistungshungrigen Kunden. Tuner gibt es viele im deutschsprachigem Raum, doch sehr wenige haben sich auf ein spezifisches Gebiet so spezialisiert wie LKM dem Motorentuning. Er macht keine Fahrwerke, hat auch keine Motorradmarkenvertretung, keine Bekleidung und auch keine normale Werkstatte er macht nur Motoren, die dafür aber richtig. Im 1000PS Interview plaudert er über Leistung, Geheimnisse und die guten aber harten alten Zeiten.

Kleine Truppe, schlanke Kosten: Der Chef legt selbst Hand an, der Kollege schraubt an den Bikes und die Frau macht das Büro. 3 Leute, 200 Motoren pro Jahr!

LKM kümmert sich um Motor und Auspuff, für den Rest schickt er seine Kunden großteils zu anderen Anbietern.


NastyNils
: Verrate mir bitte Deine größten Tuninggeheimnisse!

Hennes Löhr: Geheimnisse gibt es hier keine. (Hennes führt mich durch die Werkstatt und erklärt an den Geräten die einzelnen Schritte). Es ist einfach viel Erfahrung, viel Routine und gute Handarbeit. Wir haben hier einfach alle Möglichkeiten und können den Motor wirklich umfassend bearbeiten. Wir können fräsen, drehen, planen, schleifen, Kugelstrahlen, messen, prüfen. Und wir machen nur das, was wir können und haben in diesen Bereichen eben genug Erfahrung.

NastyNils: Wie sieht der Ablauf eines typischen Tuningprojekts aus?

Hennes Löhr: Am Anfang steht immer ein neues Motorradmodell. Wir müssen das Modell am Prüfstand und auch hier in der Werkstatt komplett komplett durch und testen. Bis wir den Serienmotor verstehen, haben wir gut und gerne 40 Prüfstandsläufe durchgemacht. Danach beginnen wir mit unserem Standardprogramm und testen immer wieder wie der Motor auf die einzelnen Schritte reagiert. Quetschkante ändern, Ansaugkanäle polieren und mit einer definierten Rauigkeit versehen, Zylinderkopf planen usw. Am Ende haben wir in dieses eine Projekt richtig viel Zeit investiert und haben aber auch ein richtig gutes Ergebnis. Dieser eine Motor wäre dann natürlich so nicht zu verkaufen viel zu teuer. Aber wir haben uns spezialisiert und bieten eben nur Motorentuning an und auch hier eben wieder nur für die japanischen Vierzylinder, MV Agusta und die neue V4 von Aprilia. So können wir dann dieses ermittelte und fein ausgearbeitete Standardpaket unter Berücksichtigung der Serienstreuung immer und immer wieder anbieten und leistbar verkaufen.

200 Motoren pro Jahr

NastyNils: Wie viele Motoren pro Jahr verlassen eure Tuningschmiede?

Hennes Löhr: Wir liefern ca. 200 Motoren pro Jahr aus. Teilweise kaufen die Kunden bei uns gleich ein neues Motorrad und wir liefern das fertig aufgebaut und mit 2 Jahren Garantie aus. Wir verkaufen übrigens nur Motorräder INKLUSIVE Tuningpaket. Serienmotorräder sollen die Motorradfahrer beim Händler kaufen. Doch die Garantie geben wir auf alle unsere Tuningprojekte, es sei den der Kunde möchte bewusst die von uns definierten Leistungsgrenzen überschreiten. Dann machen wir ihm auch das, aber eben auf sein Risiko.

NastyNils: Welches Motorrad bietet das beste Preis / Leistungsverhältnis im wörtlichen Sinn?

Hennes Löhr: Im Moment bestimmt die Hayabusa oder die B-King. Das Serienmotorrad ist nicht allzu teuer und ein Tuningkit kostet 3.000 Euro. Am Ende hat man dann ein 210 PS Gerät in der Garage. Bei den 600ern oder 1000ern schenken sich die Japaner untereinander fast nichts. Bei den 600ern ist die Suzuki ein wenig schwächer, dafür war die 1000er in den letzten Jahren immer ein ganz beliebtes und auch dankbares Tuningmotorrad. Großes Interesse verspüren wir aber auch meine Händlerkollegen heuer nach der CBR 1000 RR. Etwas schwierig ist es im Moment mit der Aprilia RSV 4. Da erreichten die ersten Modelle welche wir aber auch die Journalisten zu testen bekamen, die angegebenen Leistungswerte. Zuletzt hatten wir hier aber Motorräder, welche doch deutlich unter den Leistungsangaben vom Hersteller lagen. Da hab ich dann natürlich Erklärungsbedarf, wenn der Kunde hier ein Tuningpaket von mir verkauft bekommt und die Maschine dann gerade mal die Werksangabe auf den Prüfstand drückt.

NastyNils: Dein Job wird vermutlich nicht leichter, da es ja immer schwieriger wird Leistung aus den Motoren zu holen?

Testläufe auf der Autobahn! Vollgas nach Köln!

Hennes Löhr: Im Gegenteil! Die Motorräder sind zwar heute auf einem sehr hohen Niveau, dafür haben wir auch wesentlich mehr Möglichkeiten und die Motoren sind deutlich haltbarer. Zu unseren Anfängen hatten wir noch keinen Prüfstand und zum Testen musste ich flach am Tank liegend immer und immer wieder die Autobahn nach Köln runter rasen. Beim Tuning konnte man den alten Motoren dann zwar viel Leistung rausholen, aber die waren thermisch sofort am Limit. Die neuen Motoren sind thermisch gesund und selbst mit unserem Tuningpaket können wir immer noch bedenkenlos 2 Jahre Garantie dazugeben.

Der Tuner wünscht sich mehr Komfort und besseres Design!

NastyNils: Was würdest Du Dir für Verbesserungen an der aktuellen Modellpalette der Hersteller wünschen?

Hennes Löhr: Also ich würde mir ein schöneres Design und mehr Komfort bzw. Vielseitigkeit wünschen. Nimm zum Beispiel die MV Agusta. Die gibt es mit diesem Design schon seit Jahren unverändert und ist immer noch ein geiles Motorrad wo jeder hinguckt. Die Japaner bauen alle 2 Jahre neue Motorräder und trotzdem erreichen Sie niemals das Niveau der MV rein optisch natürlich! Oder beim Thema Komfort! Die aktuellen Supersportler machen auf der Strasse nicht mehr richtig Spaß. Ich würde mir einen tollen Tourensportler wünschen der Komfort bietet, aber auch richtig gut geht. Das darf auch was kosten! Fußrasten für Fahrer und Beifahrer, Lenker und alle Bedienelemente sollten einstellbar sein, damit ich mir das Motorrad richtig gut auf meine Bedürfnisse anpassen kann. Ich denke es gibt viele Kunden die gerne mit Sozia sportlich, schick UND komfortabel unterwegs sein möchten.

NastyNils: Wie geht es mit dem Unternehmen weiter? Gibt es schon einen Nachfolger?

Hennes Löhr: Da hab ich noch genug Zeit um darüber nachzudenken, aber der Sohn ist 29 und engagiert sich schon im Betrieb und auch die Tochter studiert Maschinenbau da wird schon was nachkommen.

Hier werden die Zylinderköpfe mit Glaskugeln bestrahlt. Standardprogramm - 200 x pro Jahr: Zylinderkopf zerlegen!
Dankbare Rennfahrer bringen ihre Trophäen. So stellt man sich eine deutsche Werkstatt vor. Sauber, ordentlich und penibel liegt hier alles auf seinem Platz.
Im kleinen Schauraum befinden sich auch ein paar Klassiker abseits der Supersport Schiene!
Ohne geht gar nix: Der LKM Prüfstand! Blick auf die Werkstatt: Jeder Kunde darf hier auch über die Schulter gucken!

Stolz wird der größte Schatz der Firma beim Eingang präsentiert - natürlich MIT Kevins Autogramm!


Link: www.lkm.de

Bericht vom 10.09.2009 | 17.587 Aufrufe

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